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Corona-Impfung bei SLE und Immunsuppression?
Reihenfolge 

Verfasst am: 18.03.2021, 21:51
Dabei seit: 05.06.2019
Beiträge: 128

Guten Abend,

diese Frage hat Herr Aringer bereits beantwortet. Deshalb kopiere ich seine Antwort einfach schnell hier herein.

Auch für Abatacept haben wir (noch) keine belastbaren Daten zur SARS-CoV2-Impfung. Die Art T-Zellen, von denen als Virusabwehr die Rede ist, werden aber durch die Kostimulationshemmung nicht nennenswert an der Arbeit gehindert. Und von anderen Impfungen her gehe ich davon aus, dass die Antikörperbildung auch unter Abatacept völlig ausreichend in Gang kommt.

Martin Aringer


Verfasst am: 18.03.2021, 12:32
Dabei seit: 18.03.2021
Beiträge: 1

An die Experten der Rheuma-Liga:

Wie mir bekannt ist, handelt es sich bei den jetzt verfügbaren Impfstoffen nicht um Lebendimpfstoffe. Von daher scheint keine Gefahr zu bestehen.
Meine Gedanken gehen in eine andere Richtung: Die Impfung hat den Zweck, durch die Zuführung von Teilen des Virus das Immunsystem zu einer Gegenaktion zu stimulieren. Soviel ich weiß, sind daran auch T-Lymphozyten maßgeblich beteiligt. Was passiert aber, wenn der Patient regelmäßig ein Medikament bekommt, das aufgrund der Autoimmunkrankheit Rheuma die T-Lymphozyten blockiert (in meinem Fall: Abatacept)? Wie kann dann die Erzeugung von Antikörpern gegen das Virus funktionieren?
Vielen Dank für eine Antwort im voraus.


Verfasst am: 24.11.2020, 12:59
Dabei seit: 23.11.2020
Beiträge: 2

Liebe Frau Späthling,

ganz herzlichen Dank für die umfassenden und hilfreichen Antworten!

Freundliche Grüße
Papillon


Verfasst am: 23.11.2020, 22:39
Dabei seit: 05.06.2019
Beiträge: 128

Guten Abend,
ich versuche mal alle ihre Fragen zu beantworten.
1) Liegen bereits Daten vor, wie sich eine Impfung mit mRNA-Impfstoff auf Autoimmunerkrankungen generell auswirkt? In den Medien wurde immer wieder diskutiert, dass unter Umständen Autoimmunkrankheiten ausgelöst werden könnten. Wie verhält sich das mit bereits bestehenden Autoimmunkrankheiten?

Die Daten sind begrenzt.
Bisher konnte nicht beobachtet werden, dass vermehrt Autoimmunerkrankungen nach COVID-19-Impfungen auftraten. Außerdem sind RNA basierte Impfungen zwar noch nicht zugelassen, es gab aber auch schon vor der Pandemie klinische Studien dazu, vor allem bei Impfungen gegen Krebs, und bisher konnte auch hier keine schwerwiegenden langfristigen Nebenwirkungen festgestellt werden. Keine Daten gibt es bisher speziell zu Patienten mit Autoimmunerkrankungen.

2) Ist eine solche mRNA-Impfung oder eine Impfung mit dem britischen Impfstoffkandidaten immunsupprimiert möglich? Lebendimpfstoffe scheiden ja m.W. von vornherein aus bzw. die Medikation müsste unterbrochen werden.

Bei allen Impfungen handelt es sich um Passivimpfungen, also um keine Lebendimpfungen! Eine Impfung ist deshalb bei Rheumapatienten diesbezüglich unproblematisch.

3) Was gilt es als Rheumapatient im Kontext der Coronaimpfung generell zu beachten? Ist es ratsam, sich sofort impfen zu lassen, oder wäre es besser, noch etwas abzuwarten, bis es genauere Daten zu den Impfungen im KOntext von Autoimmunerkrankungen gibt?

Ich glaube dass es länger dauern wird bis diese Daten vorliegen. Das muss man abwägen. Das Risiko, das in der Presse diskutiert wird, ist auf alle Fälle nur ein theoretisches. Selbstverständlich hätte man gerne Langzeitdaten, aber die liegen nun mal nicht vor.
Andererseits ist bei dieser Erkrankung vieles überraschend. Statistisch gesehen haben gut eingestellte Rheumapatienten ohne hochdosierte Cortisontherapie zwar kein höheres Risiko für einen schwerwiegenden Verlauf einer COVID-Infektion, aber der einzelne kann aus der Statistik herausfallen. Es gibt im Zusammenhang mit dieser Erkrankung viele Phänomene, die wir nicht richtig erklären können, junge sportliche Patienten, die bleibende schwere Lungenveränderungen bekommen, ältere kranke Patienten, die kaum etwas von der Infektion bemerken....etc. Insofern ist es immer am besten wenn man sich erst gar nicht infiziert. Den besten Schutz kann man mit einer Impfung erreichen.

4) Zählen immunsupprimierte Rheumapatienten (in meinem Fall SLE) offiziell zur Risikogruppe (hinsichtlich der Impfreihenfolge)?

Die genaue Impfreihenfolge ist innerhalb der Risikogruppen noch nicht festgelegt bzw. wurde noch nicht kommuniziert.

Herzliche Grüße
Susanna Späthling


Verfasst am: 23.11.2020, 20:20
Dabei seit: 23.11.2020
Beiträge: 2

Guten Abend,

in der Vergangenheit habe ich leider bereits öfter mit Schüben / Schubverschlechterungen auf Impfungen reagiert (allerdings damals aufgrund falscher Diagnose auch nicht unter der richtigen Medikation). DEmentsprechend mache ich mir hinsichtlich einer ggf. bald möglichen Coronaimpfung Gedanken, zumal es sich bei vielen Wirkstoffen um die neuartigen mRNA-Impfstoffe handelt. Zusätzlich bin ich inzwischen immunsupprimiert und habe im Kontext der Coronaimpfung daher folgende Fragen:

1) Liegen bereits Daten vor, wie sich eine Impfung mit mRNA-Impfstoff auf Autoimmunerkrankungen generell auswirkt? In den Medien wurde immer wieder diskutiert, dass unter Umständen Autoimmunkrankheiten ausgelöst werden könnten. Wie verhält sich das mit bereits bestehenden Autoimmunkrankheiten?

2) Ist eine solche mRNA-Impfung oder eine Impfung mit dem britischen Impfstoffkandidaten immunsupprimiert möglich? Lebendimpfstoffe scheiden ja m.W. von vornherein aus bzw. die Medikation müsste unterbrochen werden.

3) Was gilt es als Rheumapatient im Kontext der Coronaimpfung generell zu beachten? Ist es ratsam, sich sofort impfen zu lassen, oder wäre es besser, noch etwas abzuwarten, bis es genauere Daten zu den Impfungen im KOntext von Autoimmunerkrankungen gibt?

4) Zählen immunsupprimierte Rheumapatienten (in meinem Fall SLE) offiziell zur Risikogruppe (hinsichtlich der Impfreihenfolge)?

Vielen Dank im Voraus!
MfG




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