• Rheuma-Liga Bundesverband
  • Kontakt
  • A A STRG + STRG -

    Sie können die Seite mithilfe Ihres Browsers größer oder kleiner anzeigen lassen. Verwenden Sie dafür bitte STRG + und STRG - .
    Mit STRG 0 gelangen Sie wieder zur Ausgangsgröße.

menu
Bei der Nutzung der Vorlesefunktion werden Ihre IP-Adresse und die angezeigte Seite an readspeaker.com übertragen. Wenn Sie zustimmen, speichern wir Ihre Zustimmung in einem Cookie. Wenn Sie Ok auswählen, wird der Cookie akzeptiert und Sie können den Dienst nutzen.

Prednisolon und Hydroxychloroquin
Reihenfolge 

Verfasst am: 08.04.2020, 21:46
Dabei seit: 06.04.2020
Beiträge: 8

Sehr geehrter Hr. Dr. Klaus Krüger,

zunächst möchte ich mich von Herzen für Ihre schnelle und ausführliche Antwort bedanken.
Endlich habe ich einen kompetenten Rat erhalten. Vielen Dank!

Ich werde mich gleich morgen mit meinem Rheumatologen in Verbindung setzen und Ihn bitten,dass wir zeitnah mit der (zusätzlichen) MTX-Therapie beginnen.

Diesbezüglich hätte ich jedoch schon wieder ein paar Fragen an Sie,die mir zu dem Thema auf dem Herzen liegen:

1. Wie viel mg MTX erhöhen das Infektionsrisiko (für Corona und allgemein) nur minimal?

Bis zum Kinderwunsch hatte ich wegen starker Übelkeit die Pens,je nach Bedarf in einer Dosierungsspanne von 7.5mg bis 15mg/Woche.
Ich frage u.a. anderem auch deshalb, da ich so schnell nicht ganz weg vom Prednisolon komme (mir wurde eine Reduzierung um 2.5mg alle zwei Wochen -insofern möglich- vorgeschlagen).

2. Ist das Risiko für einen schweren Verlauf für Covid-19 dann im Moment besonders hoch für mich (Prednisolon UND MTX plus Hydroxychloroquin, wenn dies auch nicht zusätzlich schadet)?

3. Die MTX-Therapie sollte, wie ich Ihrer Antwort entnehme, so schnell wie möglich beginnen...(entspricht auch meinem Wunsch).
Ich stille noch,was mit MTX nicht mehr geht. Dann muss ich eben abstillen, das ist okay.
Aber ich brauche auch dringend die Impfung zur Tetanusauffrischung (boostrix,glaube ich).
Diesbezüglich sollte ich nach meinem Rheumatologen idealerweise zwei Wochen unter 10mg Prednisolon sein und dann wollten wir nach zwei bis vier Wochen mit dem MTX beginnen (wegen der Immunantwort).
Geht das mit dem möglichst schnellen Start des MTX nun trotzdem? Was ist Ihr Rat diesbezüglich?
Und ist die Impfung in der aktuellen Situation überhaupt sinnvoll (Coronakrise und Schub)???

Für eine erneute Antwort wäre ich Ihnen seeeeeeehr dankbar.

Liebe Grüße und bleiben Sie gesund.


Verfasst am: 08.04.2020, 18:55
Dabei seit: 23.03.2006
Beiträge: 230

Liebe Patientin, warum auf der Seite der Schweizer Rheumaliga Informationen weitergereicht werden, von denen man seit vielen Jahren weiß, daß sie so unrichtig sind, kann ich Ihnen auch nicht sagen. Es ist klar daß die Patienten durch solche differente Aussagen verunsichert werden. Man weiß heute sehr genau, daß Prednisolon in der Dauertherapie so etwa ab 5 mg das Infektionsrisiko erhöht, je höher die Dosis, umsomehr, d.h. 10 mg deutlich mehr als 5 mg und 20 mg deutlich mehr als 10 mg. Methotrexat (Mtx) hingegen erhöht dieses Risiko nur minimal, es wäre für Sie dringend wünschenswert durch Zugabe vom Mtx endlich die hohe Prednisolon-Dosis schrittweise zu verringern, die ja auch sonst noch eine lange Liste von Problemen mit sich bringt. Hydroxychloroquin allein schafft das nicht, es erhöht zwar zum Glück das Infektionsrisiko nicht (im Gegenteil, es könnte sogar gegen schweren Corona-Verlauf etwas schützen, da laufen gerade Studien), aber in seiner Wirkung ist es allein zu schwach. Zusammengefaßt: Dringend mit Mtx beginnen (Infektionsrisiko minimal), damit die Prednisolondosis (Infektionsrisiko deutlich größer) verringert werden kann, Hydroxychloroquin vorerst zusätzlich beibehalten, weil es vielleicht ein wenig Schutz bei Corona-Infektion bietet.
Sie müssen auch wissen: Wenn Ihre rheumatische Erkrankung aktiv ist, wird auch dadurch das Infektionsrisiko (ganz generell, nicht nur für Corona) erhöht. Zur Verzweiflung kein Grund, es besteht eine gute Chance, daß alles durch Mtx wesentlich stabiler wird! Alles Gute Ihr Klaus Krüger


Verfasst am: 08.04.2020, 13:43
Dabei seit: 06.04.2020
Beiträge: 8

Sehr geehrtes Expertenteam,

ich habe eine für mich sehr wichtige Frage an Sie,denn die vielen zum Teil sehr unterschiedlichen Informationen zum Thema "Risikopatient" verwirren mich sehr. Diese Verunsicherung belastet mich (und zumehmend auch mein Umfeld) zu der generell schon bestehenden Besorgnis während der Koronakrise.

Kurz zu meiner Situation:
Ich (w,33) habe chronische juvenile (seit meinem 1. Lebensjahr) Polyarrhritis.
Momentan nehme ich noch 10mg Prednisolon am Tag (morgens 7.5mg und abends 2.5mg) und seit einer Woche auch wieder Hydroxychloroquin (200mg).

Ich habe in meinem bisherigen Leben schon sehr viele Rheumamedikamente genommen (u.a. lange MTX,aber auch schon Humira).

Seit unserem Kinderwunsch 2018 nahm ich nebem dem Prednisolon,welches ich seit 2013 durchgehend in unterschiedlich hoher Dosis (zwischen 5mg und max 25mg) nehme auch Quensyl.
Seit dem Bekanntwerden meiner Schwangerschaft im Dezember 2018 habe ich dann nur noch Prednisolon genommen (durchschnittlich täglich 15mg).
Kurz nach der Geburt unseres Sohnes im Juli 2019 musste ich leider wieder auf 20mg Prednisolon täglich hoch.

Seit Dezember bin ich am schrittweisen Ausschleichen des Kortisons und seit ca. zwei Wochen bei der genannten Dosis von 10mg Prednisolon täglich.
Leider geht es mir momentan nicht so gut. Daher -und um das Kortison weiter reduzieren zu können-bekomme ich seit einer Woche wieder Hydroxychloroquin zum Prednisolon.
Eigentlich war der Start mit MTX geplant,durch die zunächst unbekannte Situation durch die Coronapandemie wurde dieser Gedanke jedoch vorerst auf Eis gelegt. Da eine zusätzliche Immunsuppression durch MTX zu riskant schien.

Nun zu meinem Anliegen:
Ich habe mich natürlich auch schon hier im Forum erkundigt und hierbei gelesen,dass z.B. MTX nicht unbedingt das Risiko erhöht. Die Gefahr eines schwereren Verlaufs jedoch bei Prednisolon ab 5mg/Tag leicht und ab 10mg/Tag deutlich steigt.
Auf der Seite der Rheumaliga aus der Schweiz z.B. steht dem gegenüber jedoch,dass man erst ab (mehr) als 20mg Prednisolon täglich und unter immunsuppressiver Therapie von z.B. MTX und Biologika zur Risikogruppe aufgrund der rheumatischen Erkrankung zählt.

Welche Informationen sind jetzt richtig,bzw. auf welche Aussagen soll ich mich auch im Hinblick auf meine weitere Therapie stützen?

Bitte helfen Sie mir.
Ich bin momentan wirklich etwas verzweifelt (da ist die Angst vor mehr Risiko durch die Medikamemte und dann die Sorge um meine Gesundheit,außerdem muss und will ich mich um unseren acht Monate alten Sohn kümmern).

Angesehen von meinem "Gelenkrheuma" bin ich gesund und fit.

Wäre ein möglicher Start meiner (bekannten und bewährten) MTX-Therapie eventuell doch möglich und sinnvoll(er)?

Vielen Dank im Voraus!!




Portalinfo:
Das Forum hat 16.268 registrierte Benutzer und 5.501 Themen.

Als größte deutsche Selbsthilfe­organisation im Gesundheitsbereich informiert und berät die Deutsche Rheuma-Liga Betroffene unabhängig und frei von kommerziellen Interessen. Sie bietet praktische Hilfen und unterstützt Forschungsprojekte zu rheumatischen Erkrankungen. Der Verband mit rund 270.000 Mitgliedern tritt für die Interessen rheumakranker Menschen in der Gesundheits- und Sozialpolitik ein.

Kennen Sie schon die Facebook-Seite der Deutschen Rheuma-Liga? 

Videos rund um Rheuma - Besuchen Sie unseren YouTube-Kanal!