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SLE und Corona Virus
Reihenfolge 

Verfasst am: 07.04.2020, 20:47
Dabei seit: 10.02.2016
Beiträge: 388

Grundsätzlich ist das Risiko unter Azathioprin nicht so erhöht, dass das die Therapie beeinflussen sollte. Wenn der SLE daher unter der Azathioprin-Pause objektiv wieder "aufwacht", ist die Antwort meist klar, und es gibt keinen Grund, sich vor dem erneuten Azathioprin-Beginn besonders zu fürchten. Auf der anderen Seite sollte das Gefühl, dass langsam wieder Krankheitsaktivität aufkommt, auf jeden Fall objektiviert werden. Beim SLE ist es gemein, dass praktisch alle Symptome auch ganz andere Ursachen haben können. Für Symptome wie Müdigkeit und Gliederschmerzen reichen sie zum Beispiel vom banalen Virusinfekt über Wirbelsäulenprobleme bis zur Frühjahrsmüdigkeit und zur vermehrten Anspannung. Am besten klären Sie das mit Ihrem Rheumatologen.

Alles Gute und herzliche Grüße

Martin Aringer


Verfasst am: 07.04.2020, 09:20
Dabei seit: 03.04.2020
Beiträge: 2

Hallo, danke für Ihre Antwort. Ich habe anfänglich Hydroxychloroquin bekommen, darauf jedoch mit einer ausgeprägten Depression reagiert, daraufhin wurde ich wie beschrieben eingestellt. Ich bin 34 Jahre, habe keinen weiteren Erkrankungen oder organschäden etc. ich habe jedoch das Gefühl, dass es mir seit der Absetzung des Azathioprins schlechter geht. Jetzt frag ich mich natürlich weiterhin, ob dies ein angemessener Tausch ist (lupusschub oder schwerer Verlauf bei Coronainfektion) oder wäre das überhaupt der fall?

Beste Grüße
Miriam


Verfasst am: 04.04.2020, 11:01
Dabei seit: 10.02.2016
Beiträge: 388

Grundsätzlich ist die wöchentliche Tocilizumab-Gabe s.c. (per Spritze in die Unterhaut) für Kinder mit sJIA (Morbus Still) ab dem 1. Geburtstag zugelassen. In Frankreich werden aber viele Biologika eher intravenös als subkutan gegeben. Das ist bei uns umgekehrt. Nicht immer gibt es für solche Unterschiede eine wissenschaftlich saubere Begründung.

Alles Gute, besonders auch Ihrem Sohn, und herzliche Grüße

Martin Aringer


Verfasst am: 04.04.2020, 10:53
Dabei seit: 10.02.2016
Beiträge: 388

Normalerweise empfehlen wir tatsächlich nicht, Azathioprin jetzt zu pausieren. Wenn Sie aber schon so lange eine inaktive Erkrankung haben, dass ohnedies das Azathioprin-Absetzen ein Thema wäre (und die nur 50 mg Azathioprin und 2,5 mg Prednisolon täglich könnten ein Indiz dafür sein), ist das in Ihrem Fall vermutlich trotzdem vernünftig.

Ich nehme an, es gibt bei Ihnen einen harten Grund, warum Sie trotz SLE nicht auch Hydroxychloroquin einnehmen? Sonst sollte man das nochmals hinterfragen.

Grundsätzlich ist die Pneumokokkenimpfung auch jetzt gut. Wären die dann nur mehr 2,5 mg Prednisolon (und evtl. Hydroxychloroquin) aber bei Ihnen das einzige übergebliebene Argument, und es kommt nichts anderes dazu (nicht mehr ganz jung, Organschäden, weitere Erkrankungen,...), ist auch dafür die Begründung eine sehr relative. Besprechen Sie das bitte in Ruhe nochmals mit Ihren behandelnden Ärztinnen/Ärzten.

Alles Gute und herzliche Grüße

Martin Aringer


Verfasst am: 03.04.2020, 23:44
Dabei seit: 03.04.2020
Beiträge: 2

Hallo,
Ich bin bezüglich meines SLE seit Jahren mit 50mg Azathioprin und 2,5mg Prednisolon eingestellt. Aufgrund von Sorgen bzgl. einer Infektion mit dem Coronavirus habe ich meinen Facharzt aufgesucht. Dieser hat mir geraten, dass Azathioprin abzusetzen, damit mein Körper bei einer Infektion die Möglichkeit hat, sich gegen den Virus zu wehren. Jetzt lese ich hier, dass ein Absetzen nicht empfohlen wird. Können Sie mir helfen, Unsicherheiten bzgl. der Medikamenteneinnahme abzubauen? Und wäre eine Pneumokokkenimpfung in der jetzigen Situation sinnvoll?
Danke und freundliche Grüße
Miriam


Verfasst am: 10.03.2020, 19:39
Dabei seit: 05.06.2019
Beiträge: 128

Vielleicht darf ich ihnen dazu eine Antwort geben.
Die Impfung gegen die Influenza ist, genauso wie die Impfung gegen Tetanus oder Pneumokokken, eine Passivimpfung. D.h. sie machen gar keinen abgeschwächten Infekt durch, der ihr Immunsystem tatsächlich schwächen könnte. Insofern stärkt die Impfung gegen Influenza ihr Immunsystem und schwächt es nicht!
Es dauert aber ca 14 Tage, bis ein guter Impfschutz besteht. Nach Auskunft des Robert koch Institutes sind aber in den nächsten Wochen noch weitere Grippewellen zu erwarten. Eine Impfung jetzt macht also durchaus noch Sinn.
Viele Grüße
Susanna Späthling


Verfasst am: 10.03.2020, 13:40
Dabei seit: 09.03.2020
Beiträge: 2

Vielen Dank für die Antwort.
Eine Reduzierung des Prednisolon auf 4 mg ist derzeit leider noch nicht möglich.
Gegen Pneumokokken bin ich geimpft.
Die Grippeimpfung würde ich machen, aber macht das zum jetzigen Zeitpunkt Sinn?
Das Immunsystem ist ja nach der Impfung erst mal geschwächt umd bis der Impfstoff wirkt, dauert ja ca. 14 Tage.
Nur falls ich mich jetzt gegen Grippe impfen lasse und ich mich dann kurz darauf mit Corona infiziere (was ich nicht hoffe). Gibt es Nachteile?


Verfasst am: 09.03.2020, 09:15
Dabei seit: 11.04.2013
Beiträge: 127

Es gibt speziell zu SLE noch keine Erfahrungen mit Corona-Virusinfektionen.
Quensyl erhöht as Infektionsrisiko nicht (ist evtl. sogar protektiv), unter Azathioprin sehen wir nur selten schwere Infektionen. Grundsätzlich muss man aber davon ausgehen dass Ihr Risiko gegenüber Gesunden leicht erhöht ist. Vielleicht könnten Sie die Kortison-Dosis sogar noch etwas reduzieren auf 4 mg/Tag)? Gut ist dass Ihr Lupus gut eingestellt sind, wenn möglich könnten Sie noch Impfungen nachholen beim Hausarzt. Wie gesagt, die Wahrscheinlichkeit bei längerer Pause Probleme mit dem SLE zu bekommen ist wesentlich größer als die sich anzustecken, ganz abgesehen davon, daß die Immunsuppression einige Wochen anhält. Sie sollten also die üblichen Schutzmaßnahmen beherzigen und sich in Anbetracht der Seltenheit (bisher) nicht zuviele Sorgen machen.
Alles Gute Rebecca Fischer-Betz


Verfasst am: 09.03.2020, 07:39
Dabei seit: 09.03.2020
Beiträge: 2

Ich habe seit 20 Jahren einen SLE.
Ich nehme 5 mg Prednisolon
Azatioprin, 3 x tgl. 50 mg
Quensyl, 2 x tgl. 200 mg
L-Thyroxin, 1 x 75
Die Erkrankung ist soweit stabil, der letzte Schub liegt über 10 Jahre zurück.
Auch eine Schwangerschaft im letzten Jahr verlief ohne Komplikationen.
Besteht für SLE Patiententen eine erhöhte Infektionsgefahr und kann sich der Virus stärker auswirken, als bei einem gesunden Menschen?




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