Guten Abend,
ich bin ein bisschen überrascht von ihrer Frage, da in den Nachrichten kommuniziert wird, dass es eine klare Anweisung gibt, dass Kinder, die ihren Urlaub in Südtirol verbracht haben, auf alle Fälle 14 Tage zu Hause bleiben müssen. Es wäre natürlich sehr sinnvoll, wenn die Schulen und Eltern diese Anweisungen umsetzen würden.
Andererseits ist ihr Problem wahrscheinlich durch ein 14tägiges zu Hause Bleiben nicht gelöst, denn die Coronairusinfektion wird sich auch in Deutschland weiter ausbreiten.
Prinzipiell haben wir keine wissenschaftlich belastbare Daten zu ihrem Infektionsrisiko bezüglich einer Ansteckung mit COVID-19. Erfahrungen mit vergleichbaren Infektionen zeigen aber dass eine inaktive Rheumaerkrankung die beste Voraussetzung für ein gut funktionierendes Immunsystem ist. Wenn das durch ihre Medikamente erreicht wurde, dann würde ich alles erstmal so belassen. Langfristig sollte man allerdings probieren, falls möglich, die Basistherapie etwas zu optimieren mit dem Ziel sich langsam aus der Therapie mit Cortison herauszuschleichen, da Cortison - u.a. möglichen Nebenwirkungen - die Infektanfälligkeit dosisabhängig erhöht. Allerdings sind 4 mg täglich kein hohes Risiko, es besteht also kein Grund zur Panik!
Im Prinzip sind sie ähnlichen Problemen in ihrem Beruf allein schon auf Grund der immer wiederkehrenden Influenzawellen jedes Jahr aufs Neue ausgesetzt.
Alles Gute
Susanna Späthling
Coronavirus und Immunsuppressiva
ReihenfolgeGuten Tag,
ich nehme wöchentlich 17,5 mg Methotrexat und 3 mal in der Woche Leflunomid 15 mg und täglich 4 mg Cortison und täglich 8 mg Candesartan.
Ich arbeite als Lehrerin in Baden-Württemberg in einer Schule.
Ist mein Risiko durch meine Medikation am Coronavirus schwerer zu erkranken erhöht?
Soll ich etwas an der Medikation ändern und lieber die nächsten 14 Tage nicht in die Schule gehen,da viele Kinder Urlaub in Südtirol gemacht haben?
Vielen Dank für ihre Antwort
Als größte deutsche Selbsthilfeorganisation im Gesundheitsbereich informiert und berät die Deutsche Rheuma-Liga Betroffene unabhängig und frei von kommerziellen Interessen. Sie bietet praktische Hilfen und unterstützt Forschungsprojekte zu rheumatischen Erkrankungen. Der Verband mit rund 270.000 Mitgliedern tritt für die Interessen rheumakranker Menschen in der Gesundheits- und Sozialpolitik ein.