Vielen Dank für die Antwort!
Lässt sich denn ganz allgemein -unabhängig davon ob bei Erwachsenen oder Kindern verordnet - etwas dazu sagen, ob durch die Einnahme von Humira und MTX das Risiko eine Infektion mit Sars-cov-2 zubekommen
oder einen schwereren Verlauf der Erkrankung zu haben deutlich erhöht ist? In anderen Beiträgen hier im Forum klang es so, als ob es Medikamente gibt, bei denen das Risiko höher bzw. niedriger ist. Wie sieht das bei Humira und MTX aus?
Ansteckungsangst bei Immunsuppressives Kind
ReihenfolgeHallo,
Daten zum Verlauf einer Corona-Infektion bei Kindern mit einer rheumatischen Erkrankung liegen bislang nicht vor. Auch Daten zum Verlauf einer Infektion bei Kindern unter immunsuppressiver Behandlung fehlen. Nach derzeitigem Erkenntnisstand verlaufen Infektionen bei Kindern häufiger inapparent oder milder als bei älteren Personen. Bei der Abschätzung des Risikos für eine schwere Erkrankung sollten Art, Aktivität und Schwere der Grunderkrankung, Begleiterkrankungen und die aktuelle Medikation berücksichtigt werden. Das individuelle Infektionsrisiko unterscheidet sich dabei nicht von dem, wie es auch für andere respiratorische Virusinfektionen – insbesondere die saisonale Influenza – gilt. Wenn es Ihrem Sohn aktuell gut unter der Therapie geht würde ich diese auf jede Fall belassen.
Im Moment wird nur empfohlen Kinder mit schweren Erkrankungen mit z.B. Organbeteiligung bei zunehmenden Infektionen in der Umgebung ggfs. zu Hause zu lassen. Grundsätzlich sollen Kinder mit Fieber nicht zur Schule/Kita gehen.
Bei asymptomatischen Kindern ohne Infektionsnachweis kann die Medikation fortgesetzt werden. Beim Nachweis einer Infektion ohne Auftreten einer Klinik muss man entscheiden die Therapie ggfs. zu pausieren, immer in Absprache mit dem Kinderrheumatologen
Viele Grüße
R. Fischer-Betz
Hallo! Unser achtjähriger Sohn wird wegen seiner juvenilen chronischen Arthritis (Knie) und rezidivierenden Uveitis mit 10mg MTX wöchentlich und 20mg Humira alle zwei Wochen behandelt. Es geht ihm gut unter der Medikation, es sind keine Entzündungen mehr nachweisbar, er verträgt die Medikamente gut und ist nicht erhöht infektanfällig. Gegen Influenza ist er geimpft. Jetzt machen wir uns natürlich sehr Sorgen wie viel erhöhter sein Risiko für einen schwerwiegenderen Corona-Krankheitsverlauf wäre. Unser Rheumatolge hat davon abgeraten die Medikamente abzusetzen. Was können wir noch tun (außer den bekannten Verhaltensmaßnahmen wie häufiges Händewaschen, Abstand halten,...), um unser Kind vor einer Ansteckung zu schützen? In der Schule ist er ja immer dicht von vielen Menschen umgeben. Sollte man ihn besser zuhause lassen (wenn vermehrt Krankheitsfälle bei uns in der Stadt auftreten?)?
Vielen Dank für‘s Beantworten!
Als größte deutsche Selbsthilfeorganisation im Gesundheitsbereich informiert und berät die Deutsche Rheuma-Liga Betroffene unabhängig und frei von kommerziellen Interessen. Sie bietet praktische Hilfen und unterstützt Forschungsprojekte zu rheumatischen Erkrankungen. Der Verband mit rund 270.000 Mitgliedern tritt für die Interessen rheumakranker Menschen in der Gesundheits- und Sozialpolitik ein.