Hallo,
ich bin 38 Jahre alt, habe Rheumatoide Arthritis und stehe kurz vor der Geburt meines zweiten Kindes. In Abstimmung mit meinem Rheumatologen und Embryotox nehme ich während der Schwangerschaft Sulfasalazin (3-0-3), Hydroxichloroquin (200 mg und 400 mg im Wechsel) und Prednisolon 5 mg. Zusätzlich habe ich Hashimoto (aktuell gut eingestellt mit 75 Mikrogramm L-Thyroxin). Vor der Schwangerschaft habe ich MTX, Sulfasalazin und Hydroxichloroquin genommen, ab dem vollständigen Absetzen von MTX dann das Prednisolon dazu.
Aufgrund der Erfahrungen aus meiner ersten Schwangerschaft vor 6 Jahren und den allgemeinen Statistiken gehe ich davon aus, dass ich nach der Geburt einen Rheumaschub bekommen werde (beim letzten Mal begann dieser bereits ca. 6 Wochen nach der Geburt). Um in der aktuellen Corona-Situation eine zu hohe Krankheitsaktivität und einen Cortisonstoß zu vermeiden ist angedacht, prophylaktisch nach der Geburt relativ schnell vor Zunahme der Beschwerden wieder mit MTX (15 mg oder 20 mg) zu beginnen, Sulfasalazin auf 2-0-2 zu reduzieren und Hydroxichloroquin und Prednisolon zunächst beizubehalten und hoffentlich das Prednisolon in den nächsten Monaten reduzieren zu können.
Bestehen bei Ihnen Erfahrungswerte, ob durch ein solches Vorgehen (frühzeitige Gabe von MTX) ein Schub abgefangen bzw. diesem vorgebeugt werden kann? Alternativ bestünde ja die Möglichkeit, zunächst mit der aktuellen Medikation weiterzumachen und erst bei Verschlechterung relativ schnell MTX (dann wohl zunächst 20 mg) dazu zu nehmen, dann allerdings mit dem Risiko einer vorübergehenden Verschlechterung der Krankheit und der Notwendigkeit höherer Cortisondosen. Welches Vorgehen würden Sie empfehlen? Und wie schätzen Sie im Hinblick auf die Medikation insgesamt mein Risiko eines schweren Verlaufs einer Corona-Infektion ein?
Dass ich mit MTX nicht Stillen kann, ist mir bekannt. Auch mit der anderen Medikation würde ich auf Anraten von Embryotox nur Teilstillen.
Vielen Dank für Ihre Einschätzung und viele Grüße