Unabhängig von den rechtlichen Gesichtspunkten halte ich eine "Krankschreibung" zur Vermeidung von COVID-19 schon deshalb nicht für realistisch, weil alle Daten auf ein länger andauerndes Problem deuten.
Da das ja auch im Interesse der anderen Kinder und ihrer Eltern sein müsste (und das ja die Woche darauf auch wieder umgekehrt sein könnte), könnte ich mir allerdings vorstellen, dass man unter den aktuellen Bedingungen wirklich streng darauf achtet, dass kranke Kinder zu Hause bleiben. Und kranke Erzeiherinnen und Erzieher sollten das auch tun.
Ich kann Ihre Angst gut verstehen, gerade weil Berichte über eine noch fast unbekannte Erkrankung sehr beunruhigend sind. Es gibt aber keine Daten, dass ein TNF-Blocker wie Certolizumab (Cimzia) das Risiko wesentlich erhöht. Für die echte Grippe (Influenza) sind wir schwere Verläufe gewöhnt. Da spricht niemand darüber, aber grimmige Einzelfälle haben wir auch da. Nach heutigem Verständnis sind die meisten COVID-19-Verläufe unproblematisch.
Die eigene Angst muss man vermutlich ein Stück akzeptieren - aber versuchen, die Risiken mit anderen Risiken im Leben rational aufwiegen. Wir reden hier nicht von der Pest im Mittelalter. Wir fahren alle noch Auto, und manche lassen sich nicht gegen Grippe impfen oder rauchen sogar. Daher Vorsicht und Hygiene absolut ja, aber möglichst gemeinsam gegen die Panik kämpfen.
Alles Gute und herzliche Grüße
Martin Aringer