Wir können Ihre Gedanken nachvollziehen, würden aber nicht dazu raten Leflunomid zu pausieren. Wenn die rheumatische Erkrankung dann wieder aktiver wird kann sich der Körper weniger gut wehren und oft benötigt man dann Kortison und das ist leider erwiesenermassen ein Risiko für schwerere Infektionen.
Höhere Anfälligkeit für Corona durch Rheuma-Medikamente?
ReihenfolgeIch mache mir ebenfalls Gedanken ob es nicht besser wäre die Medikamente jetzt zu reduzieren. Momentan nehme ich 15mg Leflunomid und 5mg Prednisolon. Das Leflunomid wirkt ja wochenlang weiter, da müsste man doch wohl die Dosis schon jetzt reduzieren um das Immunsystem in Zukunft besser gegen den Coronavirus zu wappnen oder?
Guten Tag,
Ich nehme Leflunomid 15mg für meine Rheumatoide Arthritis. Welche Problematik stellt sich bei diesem Medikament und dem Coronavirus?
Lieber Herr Aringer,
vielen Dank für Ihre Antwort.
Ich habe aber immer noch nicht ganz verstanden, ob nun MTX oder Kortison mein Immunsystem stärker drosselt.
Und können Sie mir auch hierzu Ihre Einschätzung sagen?
Ist es sinnvoll oder möglich, mit pflanzlichen Präparaten/Homöopathie das Immunsystem zu unterstützen, oder wirkt sich das dann wieder negativ auf das Rheuma aus?
Vielen Dank und viele Grüße
Bluemeli
Sehr geehrter Herr Aringer,
da ich auch gespannt auf eine Antwort gewartet habe, auch vielen Dank! Aber zur Klarstellung eines Punktes, der mir unklar ist: Sie schreiben "Dass Methotrexat einen negativen Effekt haben wird, halte ich für unwahrscheinlich.", sagen aber gleichzeitig, dass Sie im Fieberfalle alles bis auf Kortison absetzen würden. Heisst dies, dass Sie "keinen negativen Effekt" auf das Absetzen von MTX beziehen? Ich hatte das erst so verstanden, dass Kortison grössere Auswirkungen auf das Immunsystem habe als MTX.
Herzlichen Dank!
Bei COVID-19 fehlen uns noch immer Erfahrungen, die wir für eine eindeutige Aussage bräuchten.
Relativ klar ist, dass ein Pausieren wichtiger Medikamente als Vorbeugung keine gute Idee sein wird. Dass Methotrexat einen negativen Effekt haben wird, halte ich für unwahrscheinlich. Prednisolon von mehr als 7,5 mg täglich erhöht hingegen typischer Weise schon das Risiko für schwere Infektionen - auch das muss aber nicht für das neue Coronavirus gelten. Schon aus anderen Sicherheitserwägungen sollten Sie diese Dosis aber möglichst reduzieren. Meist ist es auch sinnvoll, gegen alles zu impfen, was mit einer Schutzimpfung angegangen werden kann (Grippe, Pneumokokken).
Beim heutigen Stand würde ich im Gegensatz zur Vorbeugungssituation bei relevanten Infektsymptomen (Fieber) Prednisolon beibehalten (Absetzen kann hier gefährlich sein) und alle Basistherapiemedikamente pausieren.
Alles Gute und herzliche Grüße
Martin Aringer
Guten Tag,
ich habe seit Sommer 2019 Psoriasis-Rheuma. Leider konnte ich das Kortison Prednisolon noch nicht erfolgreich ausschleichen, trotz mehrerer Anläufe, da mir die Entzündung im Knie noch immer wieder sehr zu schaffen macht (Schwellung/Bewegungseinschränkung). Aktuell nehme ich täglich 10mg. Desweiteren spritze ich wöchentlich MTX 15mg.
Nun bin ich natürlich besorgt, wie sehr sich für mich das Risiko einer Ansteckung erhöht hat, dadurch, dass mein Immunsystem jetzt auf Sparflamme gehalten wird.
Und was hat stärkere Auswirkungen auf mein Immunsystem, MTX oder Kortison?
Ist es sinnvoll oder möglich, mit pflanzlichen Präparaten/Homöopathie das Immunsystem zu unterstützen, oder wirkt sich das dann wieder negativ auf das Rheuma aus?
Oder sollte man, wenn es einen konkreten Corona-Fall in der unmittelbaren Umgebung gibt, besser mit den Medikamenten pausieren?
Viele Grüße
Bluemeli
Als größte deutsche Selbsthilfeorganisation im Gesundheitsbereich informiert und berät die Deutsche Rheuma-Liga Betroffene unabhängig und frei von kommerziellen Interessen. Sie bietet praktische Hilfen und unterstützt Forschungsprojekte zu rheumatischen Erkrankungen. Der Verband mit rund 270.000 Mitgliedern tritt für die Interessen rheumakranker Menschen in der Gesundheits- und Sozialpolitik ein.