Hallo Sosuca,
Kinder äußern ihren Schmerz oft nicht, sondern man merkt es nur an ihrem Verhalten, beispielsweise, dass sie ein Bein oder ein Gelenk schonen. Sie sind wahre "Künstler", wenn es darum geht, dass andere Gelenke die Funktion des erkrankten Gelenkes mit übernehmen. Manche Kinder sind etwas stiller als sonst, oder einfach "nur" mißgestimmt, aber ansonsten merkt man ihnen nicht viel an.
Man kann nicht "endlos" oft Kortison in Gelenke spritzen, denn erstens ist diese Prozedur für ein Kind nicht besonders angenehm, und zweitens besteht ja auch eine nicht unerhebliche Infektionsgefahr bei diesem Eingriff. Wenn mehrere Gelenke betroffen sind, sollte man sich eher zu einer Basistherapie, in eurem Fall mit MTX entscheiden. Natürlich fällt es einem als Eltern nicht leicht, diese Entscheidung zu treffen. Auch für MTX gilt, wie für jedes Medikament: "Keine Wirkung ohne Nebenwirkung". Aber man sollte auch immer Nutzen gegen Risiko abwägen. Und bei einer rheumatischen Erkrankung fällt die Entscheidung sinnvollerweise dann für die Medikamente aus. Leider kann man mit homöopathischen Mitteln keine rheumatischen Erkrankungen heilen, man kann vielleicht im Einzelfall die schulmedizinische Behandlung unterstützen, aber niemals ersetzen. Das ist inzwischen durch viele Studien bewiesen.
Bei Kindern ist es immerhin möglich, dass nach Jahren eine Besserung eintritt, und eine Behandlung manchmal sogar ganz abgesetzt werden kann.
Man bleibt trotz diesem Medikament zeugungsfähig, man sollte nur unter einer laufenden Therapie keine Kinder zeugen. Wenn das Medikament abgesetzt wird, sollte es keine Probleme geben. Es geht ja hier in erster Linie darum, dass unter einer Medikation mit den meisten Basismedikamenten Schädigungen beim Kind auftreten können, egal ob Vater, oder Mutter diese Medikamente einnehmen. Da diese Medikamente unter Umständen bis zu 2 Jahren im Körper nachweisbar sind, sollte man je nach Medikament diese Zeitspanne nach dem Absetzten auch einhalten, bis man einen Kindwunsch erfüllt.
Ganz wichtig ist aber, dass ihr mit eurem Sohn bei einem Rheumatologen in Behandlung seid, der sich gut mit Kindern auskennt, am besten einem Kinderrheumatologen, oder aber in einer Klinik, die über eine Kinderrhheumatologie verfügt, denn Kinder sind keine kleine Erwachsene!
Ein kleiner Tipp von mir als jahrelang schwer an Psoriasisarthritis Erkrankten: Laßt euch durch die Medien nicht zu sehr verunsichern! Wahre Antworten bekommt man am ehesten beim behandelnden Rheumatologen und nicht in den Medien! Es gibt auch bei der Rheuma-Liga eine Selbsthilfeadresse für Eltern rheumakranker Kinder, mal stöbern unter "Rheumafoon".
Alles Gute, ganz besonders für euren Sohn. viele Grüße,
gamü