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Wie rede ich mit dem Arzt?
Reihenfolge 

Verfasst am: 26.04.2012, 17:58
Dabei seit: 13.10.2007
Beiträge: 7

Hallo,
ich habe nächste Woche einen Termin mit meinem Orthopäden, der auch Rheumatologe ist. Er hat kürzlich den Verdacht geäußert, ich könnte möglicherweise Rheuma haben, da ich starke Schmerzen im Fuß hatte, die zwar schwächer sind aber nicht weg.
Als Kind (bin 43 Jahre) war ich 2 mal je 6 Wochen im Krankenhaus, auch im Rheumazentrum in Garmisch. Hatte den Rheumafaktor im Blut nachgewiesen. Seit mehr als 10 Jahren Rückenbeschwerden, Bandscheibenvorfall und immer wieder ISG-Beschwerden, mittlerweile auch Schulter-, Nacken- und BWS-Schmerzen. Der Rheumafaktor ist vor ein paar Jahren nicht nachgewiesen worden im Blutbild.
Der Orthopäde sagt, Rheuma hat man immer. Wie kann dann der Rheumafaktor weg sein? Die Kindheitserkrankung war angeblich kein rheumatisches Fieber, lt. meiner Familie, der Orthopäde glaubt mir aber nicht.
Morgensteifigkeit habe ich für etwa eine halbe Stunde, Füße schmerzen, ich laufe dann barfuß auf den kalten Fliesen, das hilft. Habe auch meistens geschwollene Hände mit Druck in den Fingern, einen Knoten am rechten Kleinfingergrundgelenk. Ein Schnappfinger rechts wurde schon operiert. Manchmal fühlen sich die Hände auch heiß an, kühlen lindert dann.
Ich habe auch seit etwa 14 Jahren eine leichte Schuppenflechte, soll ich ihn darauf auch hinweisen? Es gibt da ja die Psoriasis-Arthritis. Taucht dabei der Rheumafaktor auf?
Bin jahrelang immer wieder mit Diclofenac behandelt worden, bekomme mittlerweile davon aber schlimmste Durchfälle mit starken Krämpfen.
Wie kriege ich den Arzt dazu, mich ernst zu nehmen? Bin schon lange bei ihm Patientin, er hat auch mal "Wahrscheinlich Fibromyalgie" diagnostiziert, die Muskelschmerzen habe ich aber mit viel Sport gut im Griff, außer morgens halt. Er war ja auch derjenige, der mich auf die Rheuma-Möglichkeit hingewiesen hat, nun soll er das meiner Meinung nach auch klären. Ich lasse mich aber leicht von Ärzten verunsichern und vergesse dann, Fragen zu stellen oder Symptome zu erzählen. Nun habe ich eine Liste geschrieben, damit ich an alles denke.
Was soll ich tun, damit er mich nicht wieder abwimmelt und mich ernst nimmt? Die Kinder erkrankung ist schon mehr als 30 Jahre her, ich glaube nicht, dass ich da noch Unterlagen aus dem Krankenhaus bekomme.
Viele Grüße Anja


Verfasst am: 26.04.2012, 17:58
Dabei seit: 15.08.2006
Beiträge: 478

Hallo Anja,

ich kann Dir nur raten, bei Deinem Beschwerdebild einen internistischen Rheumatologen aufzusuchen, der klärt die Diagnose ab und ist auch fggf. für die Einleitung einer Basistherapie zuständig. Ein orthopädischer Rheumatologe ist hingegen eher spezialisiert, die Hilfsmittelversorgung, operative Therapien u.ä. zu gewähren.
Da Du auch eine Psoriasis erwähnt hast, kann es durchaus sein, dass Du eventuelll eine Psoriasisarthritis hast.? Der Rheumafaktor alleine besagt übrigens leider garnichts! Der kann auch bei Gesunden positiv sein, ohne dass sie jemals an Rheuma erkrankt waren. Auch bei allgemeinen Infekten, oder auch bei älteren Menschen lässt sich beispielsweise ein positiver RF nachweisen. Bei der Psoriasisarthritis ist der RF im allgemeinen negativ, doch es gibt auch Ausnahmen, bei mir beispielsweise ist er positiv. Der RF lässt sich durch eine Basistherapie beeinflussen, eignet sich also zur Therapiekontrolle.
Doclofenac macht gerne Magen-Darm- Nebenwirkungen und sollte deshalb üblicherweise zusammen mit einem sogenannten Magenschutz (Medikament) gegeben werden. Wenn Du bereits so heftige Probleme hast, sollte man vielleicht den Wechsel auf einen sogenannten Cox II Hemmer in Erwägung ziehen, diese Medikamente machen weniger Magen-Darm- Nebenwirkungen.

Viele Grüße und alles Gute,

gamü


Verfasst am: 26.04.2012, 17:58
Dabei seit: 13.10.2007
Beiträge: 7

Hallo gamü, vielen Dank für die schnelle Antwort.
CoxII-Hemmer habe ich sehr gut vertragen, aber der Arzt verschreibt sie mir nicht mehr, weil sie im Verdacht stehen, Schlaganfälle auszulösen. Angeblich seien sie vom Markt genommen worden.
Ich finde die Kommunikation sehr schwierig, wenn man zeigt, dass man sich informiert, erklären die Ärzte nichts mehr, wenn man sein Wissen für sich behält, halten sie einen für dumm...
Nach einem internistischen Rheumatologen suche ich gerade, werde Montag mal alles in Berlin abklappern, vielen Dank.
Meine Finger werden auch schon krumm, mein Freund hält das für normal, aber meine Finger waren immer schnurgerade!
Viele Grüße, Anja


Verfasst am: 26.04.2012, 17:58
Dabei seit: 10.10.2007
Beiträge: 5

Hallo Anja,

ich habe auch ein Problem mit meinem Arzt. Mehr als mich mit Diclo freispritzen will er nicht machen. Aber siehe meinen ersten beitrag - im Profil.
Jetzt hat man mir gesagt, das ich mir mal einen Rheumatologen aufsuchen soll. Aber erlich, einfach mal zu einem fremden Arzt gehen... Du hast geschrieben, das Du Montag mal durch Berlin fahren willst und nach einem suchen wirst... Gefall des Falles das Du einen finden wirst, kannst Du mir dann einen Namen oder gar die Anschrift zukommen lassen. Wäre sehr nett von Dir.

Vielen Dank dann erstmal,


Steffen Podein
27 Jahre alt
Berlin


Verfasst am: 26.04.2012, 17:58
Dabei seit: 15.08.2006
Beiträge: 478

Hallo Anja,

um so mehr kann ich Dich nur unterstützen, einen internistischen Rheumatologen aufzusuchen! Fakt Cox II Hemmer: bisher sind nur "Vioxx" und "Bextra" vom Markt genommen worden, zugelassen sind weiterhin: "Arcoxia", "Celebrex" und neuerdings noch "Prexige". Bei Verordnung von diesen Medikamenten, (wie übringes bei allen anderen "herkömmlichen" Schmerzmitteln auch, denn die haben genau die gleichen möglichen Nebenwirkungen auf das Herz- Kreislaufsystem!) sollten Patienten mit Herz- Kreislauf Erkrankungen in der Vorgeschichte besonders überwacht werden, oder gar von der Verordnung dieser Medikamente ausgeschlossen werden. Auch sollten Cox II Hemmer möglichst nicht als Dauermedikation eingesetzt werden. Vielleicht weiß das Dein Arzt noch gar nicht ????
Ich kann Dich nur bestärken, Dich auch weiterhin gut zu informieren, denn man sieht immer wieder, dass nur ein informierter Patient auch ein mündiger Patient ist, der mit entscheiden kann.

Alles Gute und Grüße,

gamü


Verfasst am: 26.04.2012, 17:58
Dabei seit: 13.10.2007
Beiträge: 7

Tja, offenbar haben sich die Berliner Internistischen Rheumatologen zusammen geschlossen und gesagt, wir nehmen keine Patienten mehr an, kriegt Eurer Rheuma gefälligst ein andermal. Ist es zu fassen? Ich weiß nicht, ob ich heulen oder brüllen soll....


Verfasst am: 26.04.2012, 17:58
Dabei seit: 15.08.2006
Beiträge: 478

Hallo Anja,

nicht verzweifeln ...!!! Das ist leider nicht nur in Berlin, sondern bei fast allen niedergelassenen Rheumatologen so, Wartezeiten ohne Ende! Das liegt daran, dass es einfach zu wenig Rheumatologen (internistische) gibt, und die dann somit auch hoffnungslos überlaufen sind.
Du hast aber noch die Möglichkeit, Dich akutstationär in eine Rheumatologische Abteilung einer Klinik, am besten einer Uniklinik, aufnehmen zu lassen, dann hast Du die langen Wartezeiten umgangen, und bekommst sofortige Hilfe.

Alles Gute und viele Grüße,

gamü


Verfasst am: 26.04.2012, 17:58
Dabei seit: 13.10.2007
Beiträge: 7

Hallo Gamü,
ich habe jetzt doch endlich einen Termin am 26.11. Für eine stationäre Behandlung fühl ich mich noch nicht schlecht genug, die Schmerzen hab ich erst wieder seit 2 Wochen :-/ , aber es ist auf jeden Fall ein Superhinweis. Naja und morgen bin ich ja noch mal beim orthopädischen Rheumatologen, nicht dass ich mir davon viel verspreche...
Viele Grüße Anja


Verfasst am: 26.04.2012, 17:58
Dabei seit: 15.08.2006
Beiträge: 478

Hallo Anja,

Das freut mich, dass Du nun einen Termin in absehbarer Zeit bekommen hast!
Allerdings hat das mit der stationären Aufnahme nichts mit: "dazu fühl ich mich noch nicht schlecht genug" zu tun, sondern es ist eine Lösung, wenn man sonst keinen Termin bekommt, aber Beschwerden hat, die man nicht so lange aushalten kann.
Ich wünsche Dir zu diesem Termin alles Gute, mach Dir vorher eine Liste, mit Deinen Beschwerden, dem bisherigen Verlauf, allen Medikamente, Erkrankungen in der Familie, und allem, was Du fragen möchtest. Sicher hast Du auch alle Deine Befunde bei Dir(?), das ist ganz wichtig, diesen Ordner nimmst Du auch mit zum Termin, ebenso Deine Rötgenbilder, MRT, CT o.ä., so kann man Doppeluntersuchiungen vermeiden. Je besser Du vorbereitet bist, desto genauer kann der Arzt sich ein Bild von Dir machen, und Dich gezielt untersuchen.

Liebe Grüße,

gamü


Verfasst am: 26.04.2012, 17:58
Dabei seit: 13.10.2007
Beiträge: 7

Hallo gamü,
Befunde hab ich nicht, die Röntgenbilder sammelt der Orthopäde, und die Psoriasis wurde mit den Worten "Na, wenn das man nicht eine Schuppenflechte ist" diagnostiziert. Da hatte ich die Tüpfelnägel und Nagelrillen aber noch nicht. Dann werd ich halt noch mal zum Hautarzt gehen.
Beschwerdeliste hab ich schon, Medikamente häng ich noch mal dran.
Muss der Orthopäde mir die Röntgenbilder aushändigen?
MRT und CT ist gar nicht gemacht worden, frag mich nicht warum. Wahrscheinlich Budgetfrage... oder der Arzt hat mich als Psycho abgestempelt, Stress auf der Arbeit ist ja immer ein Grund für alles...
Grüblerische Grüße,
die anja




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