Liebe(r) S. Schmidt
Zu Ihrer ersten Frage meine individuelle Meinung: ich halte es für unwahrscheinlich, dass sie nach den Biosimilars von Enbrel (Erelzi, Benepali und Nepexto) mit dem Originalpräparat Enbrel mehr Erfolg haben werden. Es mag im Einzelfall relevante Unterschiede zwischen Original und Biosimilar der gleichen Substanz Etanercept geben, das betrifft aber meist Nebenwirkungsunterschiede und nicht die Wirkung, nur ist das nicht wahrscheinlich. Sinnvoller wäre es vermutlich, eine andere Substanz zu probieren. Es gibt von Etanercept nur die genannten Biosimilars, soweit ich weiß, persönlich habe ich Nepexto bisher nicht eingesetzt. Der Markt der Biosimilars ist mittlerweile so unübersichtlich, dass man sich schnell darin verirren kann. Ein Beispiel ist die Substanz Adalimumab, von der es mittlerweile fast 10 unterschiedliche Biosimilars gibt, die mit dem Original Humira in der Wirkung identisch sind, das wird in Studien überprüft, sonst wären sie nicht zugelassen. Man hätte viel zu tun, jedes Biosimilar auszuprobieren, das wäre fast schon absurd.
Das gering erhöhte Krebsrisiko besteht für Xeljanz auf dem Boden einer großen Studie, die bei älteren Personen 65+ mit kardiovaskulären Risikofaktoren durchgeführt wurde. Die Ergebnisse dieser Studie sind nicht ohne weiteres auf 40jährige ohne kardiovaskuläre Risikofaktoren zu übertragen! Denn als Beispiel: kardiovaskuläre Risiken wie Rauchen, Alter etc. selbst haben ebenfalls ein erhöhtes Krebsrisiko zur Folge. Der Wechsel zwischen einzelnen JAK-Inhibitoren ist durchaus sinnvoll, das sind Substanzen, die sich sehr wohl voneinander unterscheiden.
Viel Erfolg, S. Schewe