Vielen lieben Dank für die präzise Erklärung. Ich nehme aber nicht seit 4 Monaten durchgängig Cortison, da habe ich mich falsch ausgedrückt. Immer in gewissen Abständen, für eine kurze Zeit. Ich werde mit meinem Rheumatologen über das MRT und den Ultraschall sprechen, ich hoffe ich bekomme die Überweisung. Ultraschall-Gerät hat er ja selber in der Praxis. Ich wünsche Ihnen auch alles Gute.

je länger um so besser
was man aus all dem erstmal schließen kann:
Sie haben eine Arthritis der kleinen Finger- und Zehengelenke und die Schwellung der Gelenkkapsel hat zu einer Instabilität des Bandapparates geführt und das wiederum dazu dass die Gelenke nicht mehr in ihrer normalen Verankerung sind sondern abgerutscht (subluxiert) sind.
Radiologisch gibt es keinen Hinweis für Erosionen. Das Röntgenbild ist aber eine sehr schlechte Methode um so etwas nachzuweisen oder auszuschließen weil es sehr träge ist und entsprechende Veränderungen erst oft nach Jahren im Röntgenbild nachweisbar sind.Sehr viel sensitiver ist Ultraschall oder MRT.
Es würde sich also lohnen eine der beider Untersuchungen an den Fingergrundgelenken und Zehengrundgelenken machen zu lassen (MRT eine der beiden Hände oder Füße) um sicher zu sein dass wirklich keine Erosionen zu sehen sind. Falls solche vorhanden wären würde das für eine Rheumatoide Arthritis sprechen und der Beginn mit MTX wäre klar.
Für eine HLA B27 assoziierte Erkrankung spricht eigentlich nicht viel, außer sie haben eine Schuppenflechte oder in ihrer Familie ist eine bekannt, oder eine entzündliche Darmerkrankung oder eine entzündliche Rückenerkrankung oder eine Iritis oder Uveitis (entz. Augenerkrankung)

Manchmal findet sich, trotz intensiver Suche, der rote Faden nicht um zur richtigen Diagnose zu gelangen. Dann muss man pragmatisch eine Therapieentscheidung fällen: Sie haben eine Arthritis, die innerhalb kurzer Zeit zu einer Subluxation in kleinen Fingergelenken geführt hat und wegen derer sie schon seit 4 Monaten Cortison einnehmen. Selbst wenn die Diagnose noch nicht klar wäre würde ich in dieser Situation irgendwann mit einer Basistherapie mit MTX anfangen um weitere Fehlstellungen zu vermeiden und vom Cortison weg zu kommen.MTX können wir bei vielen unterschiedlichen Erkrankungen einsetzen, deshalb kann man auch pragmatisch sein....und der rote Faden tritt dann irgendwann immer zu Tage.
Alles Gute
Susanna Späthling

ach so, folgende Gelenke an der Hand sind geschwollen: der Ring- Mittel und Zeigefinger. Habe aber seit einiger Zeit keine schmerzen mehr an der Hand nur der rechte Fuß macht zur Zeit Probleme. Da sind die 2 Gelenke die mir Probleme machen und die Fußballen schmerzen beim jeden Schritt. Seit Sonntag nicht mehr da das Cortison seine Wirkung zeigt.

ach so, folgende Gelenke an der Hand sind geschwollen: der Ring- Mittel und Zeigefinger. Habe aber seit einiger Zeit keine schmerzen mehr an der Hand nur der rechte Fuß macht zur Zeit Probleme. Da sind die 2 Gelenke die mir Probleme machen und die Fußballen schmerzen beim jeden Schritt. Seit Sonntag nicht mehr da das Cortison seine Wirkung zeigt.

Guten Abend Frau Späthling,

vielen Dank das Sie nochmal geantwortet haben.

Es ist richtig; der Rheumafaktor ist 299 - der CCP Wert ist negativ und der HLA27P ist positiv.

Die Beschwerden haben dieses Jahr im März angefangen. Nachts bin ich vor schmerzen aufgewacht. Meine linke Hand hat extrem weh getan als ob mir jemand die Knochen brechen würde.
Meine Hand ist daraufhin angeschwollen und wurde warm. Nach einigen Wochen haben sich meine Gelenke verzogen. Der kleine Finger steht nach außen - der Ring- und Mittelfinger kleben quasi aneinander.
Nach einiger Zeit hat sich wie die rechte Hand genauso entwickelt, nur ganz ohne schmerzen. Nur optisch sieht sie so verstellt aus.

Vor ca 3 Monate das gleiche Spiel an meinen Füßen, nachts vor schmerzen wachgeworden und zeitgleich hat sich der rechte Fuß mit den Zehgelenken auseinandergezogen. Also quasi sind dort auch Gelenkverformungen entstanden.
Ich bin daraufhin zum Orthopäden und er hat mich zum Röntgen geschickt.
Ergebnis: Ausschluss arthritische Direktzeichen, lt. Röntgenbericht. Den Bericht habe ich gerade vor mir liegen.
Rechts: Geringe Gelenkspalthöhenminderung, beginndende Subluxation in den Grundgelenken II mehr als III
Die Fingergelenke sind regelhaft ohne arthritische Direktzeichen.
Unauffällige Handwurzel. Kein Nachweis von Frakturen oder Osteolysen.
Links: Ohen pathologischen Befund, keine arthritischen Direktzeichen, keine Frakturen oder Osteolysen.

Entschuldigung das der Text so lang geworden ist.

Entschuldigung, ich hatte gerade erst gesehen, dass sie nochmals gefragt haben.
Könnten sie mir bitte nochmals kurz schildern seit wann sie welche Beschwerden haben, welche Gelenke geschwollen sind?
Der RF ist hoch positiv und ccP AK negativ und das HLA B27 ist bei ihnen positiv?

Guten Tag,

ich bin jetzt ein wenig unsicher was ich machen soll? Ab nächste Woche Montag wollte ich ja ursprünglich anfangen zu spritzen, aber die von mir angegebenen Blutwerte sprechen ja eigentlich nicht 100prozentig für die Rheumatische Arthris. Mein bester Freund ist momentan "Google", aber dadurch werde ich immer mehr verunsichert. Denn es kamen auch einige Ähnlichkeiten mit Arthrose auf.
So eine Diagnose zu stellen ohne Bildgebene Untersuchungen finde ich persönlich schon sehr risikoreich. Jeweils auf jedem Mittelfinger habe ich ein Knötchen bekommen, was ja auch für Arthrose sprechen würde.
Diese für mich ungesicherte Diagnose vom Rheumatologen macht mich fertig.
Das lag mir noch auf dem Herzen...

Guten Morgen Frau Späthling,

ja, das weiß ich. Ich habe das große Blutbild vor mir liegen.
Der Rheumafaktor liegt bei 299; Einheit IU/ml und der Anti CCP Wert liegt bei 0,202; Einheit RATIO also lt. Befund negativ.
ANA IFT: Normbereich wäre <1:160 und ich bin lt. Blutbild <160.

Das Einzige was im großen Blutbild positiv ist, ist der Rheumafaktor, der HLA-B27 Wert und der Anti Borrelia ELISA IgM.

Wie ist Ihre Einschätzung?

Guten Abend Xenia,
ihr Rheumatologe hätte vielleicht mit der Therapie 2-3 Tage warten können, aber wahrscheinlich nicht 14 Tage, denn so lange braucht es nach einer Impfung bis sich die AK entwickelt haben.
Ihre zweite Frage ist schwierig zu beantworten. Wissen sie denn ob bei ihnen im Blut Rheumafaktoren und /oder ccP AK nachweisbar sind?