Sehr geehrte Experten!
Ich habe schon eine langjährige Leidensgeschichte hinter mir und wurde bisher von meinen Ärzten, insbesondere der Orthopäden, nicht so recht ernst genommen.
Ich hatte schon Mitte Zwanzig regelmäßig Schmerzen im unteren Rücken. Außer Physiotherapie und Bewegungsempfehlung habe ich nichts weiter erhalten. Der Zustand besserte sich spontan und ich blieb bis zum Alter von 31 Jahren schmerzfrei. Nach der Geburt meines ersten Kindes bekam ich wieder starke Schmerzen im unteren Rücken vor allem nachts, die mich aus dem Schlaf weckten und durch Bewegung besser wurden. Ich hatte in dieser Schwangerschaft eine lange unentdeckte Ureaplasma Infektion, die ein Erythema nodosum migrans ausgelöst hat und zur Frühgeburt führte. Die Infektion wurde mittels Antibiotika behandelt. Eine damals gründliche Laboruntersuchung bei einer Hämatologin ergab zwar einen positiven ANA von 1:100-1:320 aber die Antikörper gegen Lupus, Rheuma, Sklerodermie… waren alle negativ. Sie vermutete einen Zusammenhang mit einer möglichen antikörpernegativen Thyreopathie. Nehme seitdem auch L Thyroxin.
In den Jahren kamen dann immer wieder mehr Beschwerden dazu vor allem an den Sehnen: gereizte Sehne am Handgelenk links, Schleimbeutelentzündung an der Hüfte, linke und dann rechte Schulter. Plantarfasziitis und Achillessehnenschmerzen beidseits (vermutet wurde hier ein Zusammenhang mit einem Fluorchinolone). Im Alter von 40 Jahren kamen wieder die unteren Rückenschmerzen dazu, die mich wieder lange Zeit wach hielten. Am nächsten Morgen hatte ich zwar keine echte Steifheit aber enorme Schmerzen mich zu bücken. Bei Bewegegung gings mir dann deurlich besser. In dem Zeitraum hat sich nach Tragen von engen Schuhen mein linkes Zehengrundgelenk (großer Zeh) entzündet. Das dauerte einige Wochen und sah ähnlich aus wie der Gichtzeh meiner Mutter. Seit ich etwa 41 bin habe ich Diarrhoe, die laut Hausärztin keine Entzünungshinweise im Stuhl ergaben. Dazu kamen Schmerzen in den Sehnen der Kniekehle beidseits. Seit ich 42 bin habe ich Schmerzen an verschiedenen Fingergelenken aber keine Entzündungszeichen (keine Schwellung, keine Rötung und keine Steifheit) Mal ist es der mittlere Knochen Zeigefinger, mal der mittlere Knochen vom Mittelfinger. In all den Jahren wurde der Ana mehrfach überprüft und lag immer bei 1:100. Seit 1,5 Jahren dem Zeitraum verspürte ich sowohl an Händen und Füßen immer wiederkehrende Parästhesien beim Bewegen. Zb wenn ich den Zeigefinger bewegte, hat dieser im Bereich seiner Sehne gekribbelt. Das dauerte einige Tage und verschwand um dann woanders wieder aufzutauchen. Mrt vom Kopf und Myelon waren unauffällig. Auch die Nervleitgeschwindigkeit war in Ordnung. Der Neurologe sah keine neurologische Grunderkrannung dahinter und empfahl mir heute (43 Jahre bin ich nun) doch mal einen Rheumatologen aufzusuchen. Neben diesen körperlichen Symptomen kommen noch Schlafstörungen, Brainfog und phasenweise Depressionen dazu. Im September letzten Jahres hatte ich eine 2-3 wöchige Phase gehabt, in der es mir sehr schlecht ging: ich war ziemlich aufgedreht, hatte starke Durchfälle und es war das Gefühl als sei eine Atombombe in mir hoch gegangen. Zu diesem Zeitpunkt entwickelte ich eine Acne inversa, die mich das letzte mal vor über 20 Jahren geplagt hat. Sie heilte nach diesem komischen Schub aus. Ich hatte weder Fieber noch Müdigkeit, im Gegenteil, ich war wie auf Aufputschmittel. Die Blutuntersuchung ergab keinerlei Hinweise auf eine Schilddrüsenfehlfunktion, Leber und Nierenwerte alles super. CRP normal. Ausser einem stark erhöhten Ferritin von über 700.
Die letzten Werte bei meiner Hämatologin im Dezember (3Monate nach diesem Vorfall) waren völlig unauffällig: keine Entzündungswerte, Ferritin bei 67, keine Anämie, Leber, Niere alles gut. Außer einem erhöhten ANA 1:320 mit homogenem Muster und Verdacht auf AK gegen Trennzone.
Ich nehme keine Schmerzmittel aber wenn ich eine Ibu 600 nehme, habe ich keine Schmerzen. Bei meinen Sehnenschmerzen half immer eine einmalige Gabe höher dosiertem Kortison (bisher nur oral), damit blieb ich dann auch über Monate bis Jahre schmerzfrei.
Nun habe ich doch leider etwas gegoogelt und bin schon in Panik geraten.
Ana und das homogene Muster könnten auf Lupus hindeuten. Kann sich Lupus ohne Sonnenempfindlichkeit, keine Ausschläge, keine Fatigue, ohne Raynold oder andere typischen Symptome entwickeln und nur mittels dieser Kreuzschmerzen und Sehnenschmerzen in all den Jahren zeigen?
Im September habe ich einen Termin beim Rheumatologen.
Danke Ihnen!
Mit freundlichen Grüßen
Floxi