• Rheuma-Liga Bundesverband
  • Kontakt
  • A A STRG + STRG -

    Sie können die Seite mithilfe Ihres Browsers größer oder kleiner anzeigen lassen. Verwenden Sie dafür bitte STRG + und STRG - .
    Mit STRG 0 gelangen Sie wieder zur Ausgangsgröße.

menu
Bei der Nutzung der Vorlesefunktion werden Ihre IP-Adresse und die angezeigte Seite an readspeaker.com übertragen. Wenn Sie zustimmen, speichern wir Ihre Zustimmung in einem Cookie. Wenn Sie Ok auswählen, wird der Cookie akzeptiert und Sie können den Dienst nutzen.

Frage zur Ernährung bei Polymyalgia Rheumatica
Reihenfolge 

Verfasst am: 02.03.2023, 20:50
Dabei seit: 06.10.2010
Beiträge: 285

Liebe Helga Poly
Wichtiger für den Verlauf Ihrer Erkrankung und die Risiken durch Kortison als die Ernährung ist die langsame Reduktion von Kortison, sie müssen weiter runter kommen mit dem Kortison bis mindestens unter 5 mg/Tag Prednisolon. Das muss nur langsam passieren, als Daumenregel nicht schneller als 1 mg alle 3-4 Wochen weniger. Wenn das nicht gelingt, muss man weitere entzündungshemmende Medikamente überlegen. Dabei darf man sich allerdings nicht nur nach den Schmerzen orientieren, sondern muss die Entzündungswerte im Blut im Auge behalten, zumal wenn Sie zusätzlich eine Fibromyalgie haben, die ja ebenfalls Schmerzen verursachen kann, ohne dass dafür eine Entzündung angeschuldigt werden kann. Wenn die Entzündung kontrolliert ist – das heisst die Entzündungswerte CrP, Blutsenkung und andere im Normbereich sind – muss man versuchen, mit dem Kortison wie oben gesagt zurückzugehen. Kortison in einer Dosierung über 5 mg/Tag hat sichere schädliche Nebenwirkungen auf viele Organe (Herz-Kreislauf, Augen, Haut, Knochen, Muskel u.a.), die kann man nicht mit der Ernährung ausreichend verhindern. Auch niedrigere Kortisondosierungen haben Nebenwirkungen, deshalb muss um jedes Milligramm Prednisolon weniger gekämpft werden, auch wenn nach der Reduktion anfangs mehr Schmerzen bei normalen Entzündungswerten auftreten. Als Eiweiß-Quelle würde ich nach wie vor Milchprodukte sicher nicht für falsch halten, im Gegenteil. Fleisch – vor allem vom Schwein, Rind, weniger von Geflügel – sollte sicher möglichst wenig auf dem Speisezettel stehen, mehr Gemüse, Obst, vor allem Nüsse sind empfehlenswert. Einen Schub der Polymyalgie werden Sie mit der Ernährung kaum auslösen, da können Sie sicher etwas entspannter mit umgehen. Vergessen Sie nicht die tägliche verstärkte Bewegung, egal auf welche Art, sie muss Spaß machen und konsequent umgesetzt werden, z.B. mit Messung der Schritte etc, denn die vermehrte Bewegung alleine kann die Entzündung schon vermindern. Ihr Doktor muss also regelmäßig die Entzündung kontrollieren, nur so kommen Sie langsam runter mit dem Kortison.
Sie werden das schon schaffen, S. Schewe


Verfasst am: 02.03.2023, 10:28
Dabei seit: 27.02.2023
Beiträge: 1

Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Schewe, liebes Experten Team,

im Oktober letzten Jahres wurde bei mir die Polymyalgia Rheumatica diagnostiziert.
Seid dieser Zeit nehme ich Kortison in Höhe von 10 mg morgens + 5 mg abends.
Zwischenzeitlich habe ich mich über dieses Krankheitsbild näher informiert.
Auf Grund des Verzichtes von Milchprodukten (habe auch Fibromyalgie und diese
gut mit einer fleischlosen Ernährung in den Griff bekommen) hat sich dann im
Januar eine Besserung der Schmerzen und der Beweglichkeit eingestellt!
So konnte ich Ende Januar die morgendliche Dosis auf 8,75 mg reduzieren (und
konnte außerdem auf MTX verzichten).
Jetzt stellt sich mir allerdings die Frage wie kann ich genügend Eiweiß
"bekommen", damit es zu keinem Muskelabbau kommt?!
Ich habe einfach bedenken, wenn ich anfange mehr Fleisch und Milchprodukte zu essen,
dass ich erneut einen "Schub" bekommen???
Diesen würde ich gerne vermeiden.

Es wäre super, wenn Jemand eine Idee für mich hat.




Portalinfo:
Das Forum hat 16.272 registrierte Benutzer und 5.503 Themen.

Als größte deutsche Selbsthilfe­organisation im Gesundheitsbereich informiert und berät die Deutsche Rheuma-Liga Betroffene unabhängig und frei von kommerziellen Interessen. Sie bietet praktische Hilfen und unterstützt Forschungsprojekte zu rheumatischen Erkrankungen. Der Verband mit rund 270.000 Mitgliedern tritt für die Interessen rheumakranker Menschen in der Gesundheits- und Sozialpolitik ein.

Kennen Sie schon die Facebook-Seite der Deutschen Rheuma-Liga? 

Videos rund um Rheuma - Besuchen Sie unseren YouTube-Kanal!