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HlaB27 und Wirbelsäulenzyste
Reihenfolge 

Verfasst am: 05.03.2023, 23:37
Dabei seit: 06.10.2010
Beiträge: 285

Eine Spondyloarthritis (Spa) kann durchaus auch ohne Entzündungszeichen im Blut vorhanden sein! Wenn Sie meist ohne Probleme durchschlafen können und nur selten wegen der Brustschmerzen wach werden, ist eine Spondyloarthritis eher unwahrscheinlicher, aber natürlich nicht ausgeschlossen. Man kann mit einer MRT die Entzündung finden, nur hätte im positiven Fall diese Entzündung keine andere Konsequenz als die Therapie mit einem entzündungshemmenden Medikament (NSAR nicht-steroidales Antirheumatikum) wie Ibuprofen, Diclofenac oder Celecoxib, Etoricoxib, was man auch gleich testweise versuchen kann, dann für mindestens 2 Wochen in ausreichender Dosierung. Wenn das die Schmerzen deutlich vermindert (bei eine Spa ist das meist der Fall), kann man immer noch die Bildgebung einsetzen, um die Mitbeteiligung der HWS-BWS nachweisen zu können.
S. Schewe


Verfasst am: 03.03.2023, 12:45
Dabei seit: 28.02.2023
Beiträge: 2

Vielen Dank für die ausführliche Antwort!

Tatsächlich sind nächtliche Schmerzen im ISG sehr selten. Schmerzen nach Belastung treffen in diesem Fall eher zu.
Ich hatte in ddn letzten 3 Jahren immer einen leicht erhöhten CRP (bis 1,0) und eine minimal erhöhte BSG (22).

Ich habe auch chronische Nacken- und Brustbeinschmerzen. Besonders die Brustbeinschmerzen treten tatsächlich ab und an auch nachts auf. Langes Sitzen führt ebenfalls zu Schmerzen, die sich durch Bewegung/Wärme mildern lassen
Wäre dies ein Anlass, HWS und BWS auf Spondyloarthritis zu untersuchen, oder wäre die Abwesenheit entzündlicher Aktivität bereits das absolute Ausschlusskriterium?


Verfasst am: 02.03.2023, 22:10
Dabei seit: 06.10.2010
Beiträge: 285

Liebe Sarah,
den Begriff der Tarlov-Zyste musste ich eingestandenermaßen auch erst googeln, nach Wikepedia ist das eine Aussackung der Nervenzugänge am Hinterhorn der Nerven im Kreuzbein Sakrum und hat primär mit dem HLA-B27 Status nichts zu tun, ist eher eine Folge von Hypermobilität, die ja bei Ihnen vorzuliegen scheint. Zu Ihrer Frage nach dem Zusammenhang zu entzündlichen Wirbelsäulenerkrankungen muss man deutlich mehr an Information haben: wann sind die Gelenk- und Rückenschmerzen am stärksten: mehr nachts, wachen Sie davon auf, mehr morgens mit Steifigkeit in den betroffenen Gelenken oder der Wirbelsäule, die sich erst nach mehr als 30 Minuten unter der Bewegung langsam bessert (allen Hinweise auf eine Entzündung) oder treten die Schmerzen überwiegen nur nach verstärkter Belastung auf? Wir behandeln Schmerzen und keine Röntgen oder Kernspinbefunde (MRT), deshalb sind diese Fragen wichtig, zusätzlich gibt es Hinweise im Labor auf Entzündung? Theoretisch wäre ein Zusammenhang der Zyste zu einer Entzündung im Iliosakralgelenk zwar möglich, aber doch sehr unwahrscheinlich! Das müsste man dann auch klar in der MRT sehen. Denn die Lokalisation der Sakroiliitis (Entzündung des Darm-Kreuzbein-Gelenks) ist anders als die Ausstülpung von Nerven der Sakralwurzeln. Große Zysten im Sakrum haben nur sehr selten etwas mit der Sakroiliitis zu tun. Der Zusammenhang ist theoretisch denkbar, aber wie gesagt sehr unwahrscheinlich. Hingegen ist ein positives HLA-B27 bei uns bei ca. 8% der gesunden Bevölkerung vorhanden, so dass es durchaus rein zufällig zu einem Auftreten beider Befunde kommen kann.
Wirklich beantworten kann man somit Ihre Fragen nur, wenn man den Verlauf der Symptome und ggf. Befunde an Gelenken und Wirbelsäule erfragt, ggf. frühere Bilder bei Ihnen anschaut und mit erfahrenen Radiologen genau die MRT-Bilder zu Ihren Fragen beurteilt.
S. Schewe


Verfasst am: 28.02.2023, 12:55
Dabei seit: 28.02.2023
Beiträge: 2

Liebes Expertenteam,

auf Grund von positivem hlab27 und Symptomatik (Rückenschmerzen, Fatigue, Gelenkschmerzen, Hypermobilität etc.) wurde ein MRT des ISG angefertigt.

Dabei wurde eine (recht große) Zyste entdeckt. Nun herrscht allgemeine Ratlosigkeit.

Meine Fragen:
- Kann eine Zyste an der Wirbelsäule, auf Grund chronischer, entzündlicher Prozesse, entstehen und ein Nachweis für Spondyloarthritis oä. sein?
- Oder könnte man auf Grund der Hypermobilität annehmen, dass zB Wirbelgleiten die Zyste entstehen ließ und ließe sich Spondyloarthritis in dem Fall komplett ausschließen?
- Denkbar wäre, dass es sich um eine Tarlov-Zyste handeln könnte. Gibt es Zusammenhänge zwischen Tarlov-Zysten und Spondyloarthritis/rheumatischen Erkrankungen oder würde der Nachweis einer Tarlov-Zyste Rheuma komplett ausschließen?

Vielen Dank für's Lesen!

Sarah




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