Liebe Frau Förster,
Azathioprin ist eine von mehreren Therapiemöglichkeiten der GPA Granulomatose mit Polyangiitis, früher Morbus Wegener genannt. Die Nierenbeteiligung ist eine Komplikation dieser Erkrankung der kleinen Blutgefäße z.B. in der Lunge, der Niere und anderen Organen, die je nach Ausprägung behandelt werden muss, manchmal auch ohne lange zu warten. Es ist also entscheidend, in welchem Stadium Ihrer Erkrankung Sie sich befinden, ob die Nierenbeteiligung fortschreitet, wie der bisherige Verlauf dieser Nierenbeteiligung war, messbar z.B. an der Ausscheidung von Eiweiß, roten Blutkörperchen, Zylindern im Urin und durch die Bestimmung der Entzündungswerte und Nierenwerte im Blut, durch Messung des Blutdrucks, ggf. der Nierenbiopsie u.a. Azathioprin hat ein leicht erhöhtes Krebsrisiko, das erst bei längerer Dauer dieser Therapie und abhängig von der Dosierung zum Tragen kommt, aber insgesamt selten ist, vor allem Hautkrebs ist hier von Bedeutung, nicht jedoch das Mammakarzinom. Die Rituximab-Therapie ist da eine der wichtigen Therapieoptionen, mit dem großen Nachteil in Zeiten der Corona-Pandemie, dass darunter keine Impfung mehr sinnvoll ist, da die Impfung mindestens 6 Monate nach der letzten Infusion keinen Erfolg haben wird. Deshalb ist es richtig zu warten, wenn das möglich ist und die Niere durch dieses Warten keinen weiteren Schaden erhält. Wie der hier richtige Weg aussieht, können Sie nur mit ihrem Rheumatologen besprechen, der den bisherigen Verlauf bei Ihnen kennt und alle Daten zur Nierenbeteiligung zur Verfügung hat. Ist die Niere aktuell bedroht und Rituximab die einzige Alternative, sollte auch eine Rituximab Therapie trotz Corona durchgeführt werden.
Viel Glück dabei! S. Schewe