Lieber Muckl,
die Antikörperbildung gegen Adalimumab ist nicht so selten, sie hat nicht unbedingt mit einem Wirkverlust des Medikaments zu tun. Der bisherige Therapieverlauf ist ja durchaus nachvollziehbar und entspricht dem Vorgehen der meisten Rheumatologen, die Verzögerung der Spritzenabstände war durchaus gerechtfertigt. Der Antikörpertest gegen Adalimumab, wenn der wirklich so bestimmt wurde, ist in seiner Aussagekraft für die Therapie durchaus umstritten. Ob die Intervall-Verlängerung an der Antikörperbildung ursächlich beteiligt ist, kann man nicht beantworten, dazu gibt es meines Wissens keine Studien. Sicher spielt die Gesamtdauer der Therapie mit Adalimumab, bei Ihnen ja mittlerweile 4 Jahre, eine Rolle. Man kann durchaus versuchen, die Spritzenabstände wieder zu verkürzen, das hängt aber davon ab, ob Ihre leichten Beschwerden eine vermehrte Aktivität der RA bedeuten oder etwas anderes. Das weitere Vorgehen müssen Sie mit Ihrem Rheumatologen besprechen, der nach Ihrer Untersuchung und den Laborwerten, ggf. Röntgen etc. mit Ihnen zusammen zu einer Entscheidung kommen muss.
Alles Gute, S. Schewe
Antikörperbildung gegen Adalimumab
ReihenfolgeSehr geehrte Experten,
ich habe Fragen zur Antikörperbildung gegen Adalimumab.
Seit Sept 2016 spritze ich Humira gegen meine rheumatoide Arthritis, seit 2017 bin ich dadurch ohne weitere Medikamente in Remission. Im März 2019 stellte ich auf Imraldi um und seitdem vergrößerte ich auf Empfehlung meines Rheumatologen langsam die Injektionsintervalle auf zuletzt 5-6 Wochen. Bei der letzten Kontrolle wurd aufgrund beginnender leichter Beschwerden ein Antikörpertest durchgeführt, der ergab, dass ich bereits beginne Antikörper gegen Adalimumab zu bilden.
Jetzt meine Fragen: Ist dieses Phänomen auf die vergrößerten Intervalle zurückzuführen? Hätte ich diese sonst auch gebildet? Hilft es jetzt noch, die Intervalle wieder zu verringern?
Ich habe das Medikament erst nach einigen wirkungslosen Versuchen gefunden und sehr gut vertragen. Dehalb möchte ich mich nicht gern wieder auf die Suche nach einem Medikament begeben müssen.
Ich freue mich auf Ihre Antwort,
Muckl
Als größte deutsche Selbsthilfeorganisation im Gesundheitsbereich informiert und berät die Deutsche Rheuma-Liga Betroffene unabhängig und frei von kommerziellen Interessen. Sie bietet praktische Hilfen und unterstützt Forschungsprojekte zu rheumatischen Erkrankungen. Der Verband mit rund 270.000 Mitgliedern tritt für die Interessen rheumakranker Menschen in der Gesundheits- und Sozialpolitik ein.