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Umgang und Kommunikation im Alltag
Reihenfolge 

Verfasst am: 18.07.2020, 00:50
Dabei seit: 17.07.2020
Beiträge: 3

Hallo OH23,

es ist ein schwieriges Thema, was Du da anschneidest. Ich denke, mit der Wahrheit ist man am besten dran. Ja ich weiß…, jeder will die Wahrheit hören, nur keiner will sie akzeptieren…

Wir alle wollen als Menschen akzeptiert werden, ob krank oder gesund. Ich halte es so, dass ich möglichst ohne Hintergedanken oder Erwartungen anderen Menschen gegenüber trete. Nun klar geht das nicht immer, besonders wenn man die Leute länger kennt. Aber man muss sich auch nicht mit jedem abgeben.

Sei am besten der Mensch der Du wirklich bist. Verbiege Dich nicht für andere Menschen, um ihnen zu "gefallen" oder gerecht zu werden! Wenn Dich jemand nicht so annehmen möchte wie Du bist, dann lasse ihn auch nicht zu weit in Dein Leben hinein (Abgrenzung). Höre auf Dich selbst und Deine Intuition und verstecke Dich nicht hinter Masken oder Mauern! Wenn Dir das Laufen schwer fällt, dann fällt es Dir schwer. Wenn Du müde bist, dann bist Du müde. Es ist einfach so!

Du hast Deine Ernährung umgestellt, also achtest Du auf Deinen Körper. So wie Du auf Deinen Körper achtest, so achte auch auf Deine Seele. Lasse Dich nicht von Menschen „abstempeln“, denn dann haben sie Dich nicht verstanden. Wenn Du das Gefühl hast, dass man sich nur aus Mitleid mit Dir beschäftigt, dass sage das auch deutlich! Rollstuhlfahrer wollen auch kein Mitleid! Sie wollen trotz ihrer Einschränkungen als Mensch behandelt werden.

Ich bin viele Jahre meiner heutigen Diagnose hinterher gerannt. Ich habe "schon immer" gewusst, dass da noch mehr ist, nur wollte mir keiner glauben. Es ist nicht einfach immer an sich selbst zu glauben. Aber das ist es durchaus Wert, weil Du der wichtigste Mensch in Deinem Leben bist! Wenn Du das verstanden hast, dann wir es leichter...

freundliche Grüße
Schelm


Verfasst am: 02.06.2020, 16:20
Dabei seit: 31.05.2020
Beiträge: 1

Hallo liebe Leute,

ich hoffe, dass ich das richtige Thema für mein Anliegen herausgesucht habe und dieses nicht bereits existiert. Da es mein erster Beitrag ist, bin ich mir noch nicht ganz sicher. Ansonsten kontaktiert mich sehr gerne.

Vorab, bevor ich zum eigentlichen Punkt komme, ein paar Worte zu mir:
Ich bin 28 Jahre alt, studiere aktuell und bin seit rund einem Jahr mit diagnostizierter PSA (speziell im rechten Knie) am Kämpfen.
Der Medikamentenverlauf von Sulfasalazin verlief durchwachsen. Auf einem schwierigen Anfang, bei dem die Medis stark auf meine Leberwerte schlugen, entwickelte es sich nach 2-3 Monaten "Leidenszeit" sehr gut. Ich fühlte mich sowohl körperlich als auch geistig sehr fit und aktiv. In der Zeit habe ich ebenso meine Ernährung vollständig umgestellt. Keine tierischen Produkte (abgesehen von Fisch) und den Fokus auf Gewürze wie bspw. Ingwer und Kurkuma.
Nach 6 Monaten ließ der Zustand leider nach. Die Medis wirkten nicht mehr, anfängliche körperliche Probleme traten wieder auf und starke Abgeschlagenheit bis hin zu leicht depressiven Phasen über mehrere Tage folgten.
Nach Absetzen der Medis kam die psychische Neutralität wieder zurück. Daher möchte ich von MTX die kommenden Monate auch erst einmal absehen (gegen Herbst beschäftige ich mich dann damit). Müdigkeitsphasen gibt es zwar immer noch, aber alles weit entfernt vom Zustand der Wochen davor. Kortison im Kniegelenk hilft aktuell gegen die körperlichen Beschwerden, trotzdem sind Spaziergänge noch teils etwas schwierig.

Dies lässt mich zu meinem eigentlichen Punkt kommen:
Wie geht ihr in Alltagssituationen mit weniger nahestehenden Personen oder Menschen, die man unter anderen gerade kennenlernt, um? Speziell dann, wenn es nicht bei einer einmaligen Kommunikation bleiben wird. Das können sowohl Personen, die man über neue Freunde kennenlernt, sein, die (neue) Nachbarschaft, aber auch Menschen auf beruflicher Ebene. Gewisse Probleme und körperliche Einschränkungen lassen sich manchmal nur schwer verbergen und damit ist auch eine Konfrontation damit teils unvermeidbar. Explizite Fragen, was genau los ist, sind oftmals die Folge. Sollte man einfach offen und ehrlich sein, also dazu stehen? Unterscheidet ihr hierbei zwischen Personengruppen? Ich möchte auf der einen Seite ehrlich zu mir und anderen sein und nicht mit einer Knieverletzung argumentieren, was mir auf der anderen Seite wiederum sehr schwerfällt. Nicht nur die Kommunikation dessen, sondern auch ein mögliches "abgestempelt" sein oder Mitleid bekommen machen mir zu schaffen. Vor allem dann, wenn einem der klare Gedanke in Phasen mit stärkerer Müdigkeit und Abgeschlagenheit fehlt.

Ich weiß, dass ich aktuell noch in einem Lernprozess hinsichtlich Umgang und Akzeptanz der Krankheit bin. Für mich persönlich ist dies ein sehr wichtiger Punkt, um im Umgang mit anderen Menschen auch Sicherheit und Selbstbewusstsein wiederaufzubauen, welches aufgrund der letzten Wochen und Monate sehr gelitten hat. Schlichtweg zu wissen, welche möglichen Umgangsformen es gibt und wie man diese kommunizieren kann sowie welche Erfahrungen ihr damit gemacht habt, um damit für mich einen weiteren Schritt im Umgang dessen nach vorne zu machen. Für eure Erfahrungen und Meinungen wäre ich euch wirklich wahnsinnig dankbar.




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