Liebe Kerstin,
so ganz einfach ist eine Antwort nicht, zumal ich ja keine Ärztin bin.
Ich denke, es ist nicht auszuschließen, dass auch durch eine Schädigung des Darms aufgrund einer Allergie Rheuma ausbrechen könnte. Man geht ja davon aus, dass es eine Veranlagung gibt, eine rheumatische Erkrankung z bekommen, aber stets ein Auslöser dazu kommen muss. Dies könnte eben auch die erwähnte Schädigung des Darms sein durch die Unverträglichkeit sein?
Allerdings habe ich direkt davon noch nicht gehört. Bekannt ist allerdings, dass Rheuma im Anschluss an eine Darminfektion auftreten kann. Am bekanntesten sind da z.B. die Salmonellen oder dieYersinien (im rohen Fleisch z.B. Tartar, Mett). Ebenfalls ist bekannt, dass Darmerkrankungen häufiger mit einer Gelenkentzündung gleichzeitig auftreten, es gibt da offensichtlich genetische Übereinstimmungen. Es wäre somit bei Ihrer Tochter nicht auszuschließen, dass eine dieser Ursachen und evtl. nicht die Allegie zu den Darmproblemen geführt hat. Schließlich wäre es auch möglich, dass die Darmproblematik überhaupt nichts mit den Gelenkbeschwerden zu tun hat. Möglicherweise hat Ihre Kleine eine Infektion gehabt (Erkältung), durch die in der Folge Rheuma ausbrechen könnte. Hier gibt es eine Vielzahl von Viren und Bakterien. In der Regel sind diese sog. "reaktiven" Gelenkentzündungen im Verlauf günsiger als chronische Formen. Allerdings kann man bei Beginn der Erkrankung nie ausschließen, dass eine reaktive Form irendwann einmal chronisch werden könnte. Aber die Chancen auf eine Besserung sind doch günstiger.
Ich kann eigentlich nur den Rat geben, suchen Sie mit Ihrer Tochter ein kinderrheumatologisches Zentrum auf, vor allem, wenn die Schmerzen auch morgens noch bestehen (nicht nur nachts!?). Dort können Sie nach einer ambulanten Untersuchung ausschließen oder bestätigen lasssen, ob eine rheumatische Erkrankung evtl. gekoppelt mit einer Darmerkrankung oder eine abgelaufene Infektion vorliegen. Wenn Sie mir sagen, wo Sie wohnen, nenne ich Ihnen gerne das nächstgelegene Zentrum, oder wenden Sie sich an eine "Rheumafoonerin" oder gerne auch an mich (040-4807860), wenn Sie weitere Fragen und Sorgen haben. Da rheumatische Erkrankungen nicht nur die Gelenke betrffen können, sondern vor allem auch die Augen, ist eine Diagnosestellung besonders wichtig. Nur so können alle evtl. notwendigen Untersuchungen durchgeführt werden. Nutzen Sie dieKompetenz von Fachleuten (Kinderrheumatologen), um ggfls. die Chance einer frühen Diagnose und Therapie nutzen zu können. Übrigens müssen die Gelenke nicht immer überwärmt sein, und Veränderungen sind für den Laien gerade bei kleinen Kind nur schwer zu erkennen.
Viel Glück und alles Gute für Ihre Tochter
Claudia Grave