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Borrelliose?
Reihenfolge 

Verfasst am: 26.04.2012, 17:58
Dabei seit: 10.07.2011
Beiträge: 1

Hallo,
seit Mai 2009 habe ich permanent gesundheitliche Probleme. Diese stellen sich wie folgt dar:
Muskelschmerzen, Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit, Verdauungsprobleme(breiiger Stuhl), Schlafstörungen, Blutdruckschwankungen trotz Einnahme von Coaprovel. Nach Rücksprache mit dem Hausarzt erinnerte ich mich an einen 5 cm großen roten Fleck am Knie im Frühjahr 2009.(Zeckenbiss?) Im Dezember 2009 wurde ein Rheumafaktor im Blut festgestellt. Weiterhin habe ich seit dieser Zeit Gelenkschmerzen in Armen,Beinen, Händen sowie druckempfindliche Weichteile. Auf Nachfrage beim Hausarzt nach Borrelliose wurde dieses verneint. Auf mein Verlangen wurde jedoch eine Überweisung an eine Rheumatologin/Internisten ausgestellt bei der ich seit dieser Zeit in Behandlung bin.Weiterhin bin ich laufend in physiotherapeutscher Behandlung. Auffallend war speziell noch ab Januar 2010 bis Mai 2010 eine erhebliche Gewichtsabnahme von 69 kg auf 59 kg und das bei gutem Appetit. Im Februar 2010 erfolgte ein Borrelliose Test. IgG EiA < 8; IgM EiA < 1 kein Hinweis auf frische Infektion. Juni 2010 Darmspiegelung ohne Befund. Untersuchung Frauenarzt und HNO-Arzt ohne Befund.Verordnung von Betablockern durch Rheumatologin wegen zu schneller Herzfrequenz. Im August 2009 MRT Schädel ohne Befund. Seit Oktober 2010 1 x wöchentlich 10 mg MTX sowie Folsäure auf Verordnung der Rheumatologin. Diagnose der Rheumatologin: V.a. Fibromyalgie, rheumatoide chron. Polyarhritis ohne Aktivität. Nachfrage wegen Borrelliose wurde von ihr verneint. Ich habe den Eindruck dass trotz der Einnahme von MTX sowie Lodotra 5 mg seit Mai 2011 keine Besserung eintritt. Es gibt Tage da kann ich nur in Zeitlupe unter Schmerzen gehen(Steifigkeit). Im April 2011 weiterer Borrellientest (Univ. Göttingen): IgM Elisa 1,6 VE Bewertung negativ; IgG Elisa 9,9 VE Bewertung grenzwertig. Immunoblot negativ. Kontrolltest Mai 2011 (Univ. Göttingen): IgM 1,1 VE Bewertung negativ; IgG 10,2 VE Bewertung grenzwertig.Momentaner Rheumafaktor 22 ohne Entzündungswert. Zur Zeit erhebliche Gelenkbeschwerden an Händen, Füßen und Fingern sowie geschollene Finger. Desweiteren innere Hitze ohne Fieber. Die Schlafstörungen bestehen weiterhin. Desweiteren Brennen in den Muskeln der Arme und Oberschenkel.
Ich hoffe Sie haben einen Rat für mich und bedanke mich schon jetzt herzlichst.
Ulrike Jung


Verfasst am: 26.04.2012, 17:58
Dabei seit: 29.06.2011
Beiträge: 15

An jungjunior

Ihrer E-Mail sind folgende Informationen zu entnehmen:

- 2009 Erythem 5 cm, nachfolgend (Zeitintervall nicht angegeben) Gelenk- und Muskelschmerzen, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schlafstörungen, Blutdruckschwankungen.

- Borreliose vom Hausarzt verneint.
Rheumatologin Verdacht auf Fibromyalgie, Verdacht auf rheumatoide Arthritis ohne Aktivität

- Behandlung MTX und Kortikoide, keine Besserung der Gelenkschmerzen

Das Erythem in 2009 (Wanderröte) ist für die Lyme-Borreliose beweisend. Das Fehlen von Antikörpern (Seronegativität) kommt bei der chronischen Lyme-Borreliose in 50 % der Fälle vor, spricht also nicht gegen eine Borreliose.

Bei dem Erythem in 2009 kann es sich auch um ein sogenanntes sekundäres Erythem gehandelt haben, d.h. eine Hautinfektion im Rahmen der chronischen Lyme-Borreliose, also ohne zeitlichen Zusammenhang mit einem Zeckenstich.

Fibromyalgie ist ein nicht definiertes Krankheitsbild und wissenschaftlich sehr umstritten. Entzündungsphänomene kommen bei der Fibromyalgie grundsätzlich nicht vor, auch wird eine Fibromyalgie nicht mit Methotrexat oder Kortikoiden behandelt.

Unverständlich ist, dass Methotrexat und Kortikoide eingesetzt werden, obwohl „angeblich“ eine rheumatoide Arthritis ohne Aktivität (!) vorliegt.

Insgesamt ist mit hoher Wahrscheinlichkeit anzunehmen, dass die bestehenden Beschwerden Ausdruck einer chronischen Lyme-Borreliose sind. Andere chronische Infektionskrankheiten als Ursache der Symptomatik sind eher unwahrscheinlich.

Eine sichere Diagnose ist nur durch eine sorgfältige anamnestische Analyse sowie körperliche Untersuchung gegeben. Medizinisch-technische Untersuchungen sind weitgehend durchgeführt. Sobald eine klare Diagnose vorliegt, könnte adäquat behandelt werden.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. W. Berghoff




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