Hallo Tini,
ich kann Deine Unsicherheit und Deine Suche nach dem Warum gut nachvollziehen.
Bei meiner Tochter wurde vor etwas über 3 Jahren JIA festgestellt; mittlerweile ist die Diagnose noch etwas genauer: Morbus Still.
Nachdem wir uns nun schon länger mit der Krankheit und allen dazu gehörigen Medikamenten befassen ( meine Tochter bekommt 1mal wöchentlich MTX 15mg, täglich Cortison, und Napro xen, sowie seit neuestem Enbrel) kann ich Dir aber sagen, dass die Frage, ob man das alles verhindern hätte können klar mit NEIN zu beantworten ist.
Es heisst nunmal Idiopathische Arthritis; das bedeutet, dass man den Ursprung nicht kennt und sehr warscheinlich nie herausfinden wird.
Ich kenne auch Fälle, wo mit einer Ernährungsumstellung Symptome/Schübe gemildert wurden ( zB mit Verzicht von Süssem und Milch...); dass gilt aber überhaupt nicht für jeden Fall.
Wir halten keine Diät; es ist bei der abwechselnden Appetitlosigkeit und dem Gewichtsverlust und dann wieder den Cortisonbedingten Futterattacken auch recht schwer....
Wenn Du bei der MTX Vergabe Angst vor der Spritze hast, frag doch, ob Du Tabletten bekommen kannst.
Wir spritzen nur das Enbrel (find ich auch nicht prickelnd) und MTX gibt's als Tablette.
Den letzten Cotisonstoss im KH hatten wir vor 4 Wochen; 3 mal 1000mg; unsere Tochter ist sehr tapfer; aber auch mit viel Humor fand sie Ihren aufgeblasenen Wasser-Kopf nicht ganz so süss!
Gerade bei Teenies spielt das ja dann auch immer noch eine Rolle; aber: das geht wieder weg, sobald die Dosis verringert wird.
Anstrengend finde ich beim Cortison die Stimmungsschwankungen/oftmals etwas depressive Stimmung.
Aber: auch das geht vorbei.
Ganz generell war ich vor drei Jahren auch sehr geschockt über die Medikamente, Knochenmarkspunktion undundund ; ich habe aber einen sehr guten Kinderarzt, zu dem ich des öfteren OHNE Kind gehe, um mir das Fachchinesisch aus der Uniklinik übersetzen zu lassen und der hat mir verständlich gemacht, dass man sich davon frei machen muss, dass Kinder sanfter behandelt werden: ganz im Gegenteil: Kinder werden viel aggressiver als Erwachsene mit Rheuma behandelt, um eben ein ganzes Leben mit grossen Beeinträchtigungen abzuwenden. Bei Erwachsenen wird versucht, der Status Quo zu erhalten; bei unseren Kindern soll s verbessert werden.
Übrigens konnte meine Tochter vor drei Jahren nach dem ersten Schub wieder ihren Sport aufgreifen.
Im Moment pausieren wir zwar auch wieder; aber jetzt mit dem Enbrel ist sie wieder so gut drauf, dass sie langsam wieder loslegen möchte.
Ich wünsche Dir und Deiner Tochter alles Gute und bin gespannt, wie es Euch weiter ergeht.
Lieben Gruss