Hallo,
meine Tochter ist 7 Jahre alt und hat Rheuma, möglicherweise auch eine pseudorheumatische Erkrankung aufgrund einer zunächst nicht erkannten Infektion in einer Operationswunde.
Sie soll aufgrund eines verstärkten Abknickens des Handgelenks nach innen (insbesondere beim Schreiben) eine fixierende Handschiene bekommen. Was ist bei Rheuma besser: Bewegung oder Fixierung? Krankengymnastik oder Ruhigstellung? Würde ein Kind bei Schmerzen immer "ausweichen" oder können Kinder die Schmerzen oft nicht lokalisieren (meine Tochter klagt nicht über Schmerzen im Handgelenk)?
Danke und Gruesse.
Schiene - Ruhigstellung oder Bewegung
ReihenfolgeLieber Forumsbesucher,
bei Kinder mit rheumatischer Entzündung empfehlen wir auch eine Handschiene, die das Handgelenk unterstützt und daher auch den Daumenballen umfasst. Allerdings sprechen wir von einer sog. "Funktionsschiene" da hierbei die Finger frei sind und SChreiben und Hantieren mit der betroffenen Hand möglich sein soll. Ziel ist es, die Fehlhaltung zu vermieden, die bei einer ständigen Entzündung v.a durch Zug der "falschen" Muskulatur entsteht. "Falsch" heißt hier v.a. die Beugemuskeln, die bei allen SChonhaltungen die dominierenden Muskeln werden. Die Kinder können das nicht objektiveren, bewegen die Gelenke aber so, dass unterbewußt am wenigesten Schmerz entsteht, und das führt dann zu diesen Ausweichhaltungen. Ausserdem ist in leichter Beugehaltung ein Gelenk meist am entspanntesten und tut am wenigsten weh.
Komplett Ruhigstellen im Sinne von überhaupt nicht bewegen (Gips)darf man diese Gelenke aber nicht.
Die Krankengymnastik darf dann natürlich vorsichtig an der korrekten Stellung mitarbeiten und Muskelimbalancen ausgleichen.
mfg, Krumrey
Als größte deutsche Selbsthilfeorganisation im Gesundheitsbereich informiert und berät die Deutsche Rheuma-Liga Betroffene unabhängig und frei von kommerziellen Interessen. Sie bietet praktische Hilfen und unterstützt Forschungsprojekte zu rheumatischen Erkrankungen. Der Verband mit rund 270.000 Mitgliedern tritt für die Interessen rheumakranker Menschen in der Gesundheits- und Sozialpolitik ein.