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Hilfe! Ich weiß nicht weiter...
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Verfasst am: 26.04.2012, 17:58
Dabei seit: 30.05.2010
Beiträge: 5

Liebe Rheuma- Liga,

ich hoffe hier kann mir jemand meine Fragen beantworten, denn ich bin echt ratlos.
Im Herbst 2009 bekam ich an meinen Finger rote Punkte und Schwellungen. Diese gingen dann auch immer wieder weg und ich war dann auch wochenlang beschwerdefrei.
Seit Januar 2010 habe ich ständig Schmerzen in den Händen, Schwellung nur bei Gelenk des rechten Mittelfingers und der rechte kleine Finger lässt sich max. bis 0,5cm bis hin zur Handfläche beugen.
Morgensteifigkeit in den Gelenken usw. ist stets da. Auch der rechte Zeigefinger lässt sich ab und an nur leicht beugen, ebenso der kleine Finger der linken Hand. Am Morgen sind beide Hände (Finger) geschwollen und lassen sich nicht zur Faus ballen. (oft bis in den Nachmittag hinein und dann wieder abends)
Im März 2010 wurde eine Schleimbeutelentzündung in der linken Schulter diagnostiziert und behandelt (Cortison- Spritze). Seitdem macht die Schulter trotzdem immer wieder Beschwerden (Bewegungsbeeinträchtigung). Dazu gesellten sich Schwellung und Schmerzen im Fußballen und teilweise bis in die Zehen des rechten Fußes. Auch Schmerzen in den Handgelenken, ab und an im Knie treten auf.
Bis dato sind diese Beschwerden mal mehr mal weniger "präsent". Beschwerdefrei bin ich nur noch sehr selten. Desweiteren sind meine Hände rötlich bis blau und hinterlassen bei Berührung weiße Flecken.
Der Internist veranlasste ein Blutbild und vermutete eine rheumatoide Polyathritis.

Beim Blutbild ergab der RheumafaktorRF-IgM quantitativ einen Wert von 51,9 (Referenzwert: bis 15),
Lymphozyten einen Wert von 18,6 (Referenzwert 25-40), Kalium 6,0 (Referenzwert 3,5-5,6), Monozythen einen Wert von 13,6 (Referenzwert 2-13) und die BSG 18/28. Alle anderen Werte (auch CRP) befinden sich im Normbereich.

Danach erfolgte eine Untersuchung durch einen Rheumatologen. Und wie "das Glück so spielt" war ich an diesem Tag fast beschwerdefrei. Lediglich der linke kleine Finger ließ sich nur bis 0,5cm Richtung Handfläche beugen (sonst ist max. diese Beugung möglich) und das Gelenk beim Mittelfinger der rechten
Hand zeigte Schwellungen auf. Sonst war ich wirklich topfit.
Der Rheumatologe erklärte, dass ich mir wegen dem RF- IgM keine Sorgen machen müsse und auch die BSG läge im Normbereich(????- was ich anders erfahren und auch selbst gelesen habe)
Achja, die Röntgenbilder der Radiologie von März 2009 waren o.p.B.
Mir wurde nochmals Blut abgenommen, um die CCP und ANA- Werte zu bestimmen. (liegen mir bis dato noch nicht vor).
Der Rheumatologe meinte, dass eine rheumatoide Polyathritis unwahrscheinlich sei, da es sie in meiner Familie nicht gab. (er geht wohl von Verrebung dieser Erkrankung aus).
Die Vermutung einer Viruserkrankung hielt er bei, obwohl diese aufgrund seiner Fragen definitiv ausgeschlossen werden konnte. Somit könnten die Beschwerden lt. seiner Auskunft genauso unverhofft gehen, wie sie aufgetreten sind. Ebenso erklärte er mir, es könne sich auch um eine Psoriasis Arthritis handeln, der die rheumatischen Symptome voraus gehen und der dann eine Schuppenflechte folgen könnte (???) Weder Familienangehörige noch ich hatten/ haben jemals eine Schuppenflechte gehabt.

Als Medikation empfahl er (meinem behandelndem Internisten) weiterhin NSAR- Medikamente, welche bei mir bisher nicht zur Verminderung der Beschwerden führten.
Ich war so froh, dass der Internist so schnell einen Termin beim Rheumatologen organisieren konnte, mit der Hoffnung , dass dann schnellstmöglichst wieder meine Leistungsfähigkeit verbessert werden könnte.
Nun fühle ich mich, wie ein Simulant. Denn lt. Rheumatologe ist ja eigentlich alles ok. und im Normbereich. Halbjährliche Untersuchungen und NSAR Medikation sollten nun ausreichen. Ich bilde mir doch diese Schmerzen und damit einhergehende Einschränkungen nicht ein. Es ist doch kein Hobby von Menschen zu leiden und nicht mehr leistungsfähig sein zu können!
Wieso erklärt ein Mediziner das sich alle Werte im Normbereich befänden (Rheumatologe) und ein anderer zeigt die Abweichungen von den Referenzwerten auf (ebenso, wie ich sie auch nachlesen konnte).
Was stimmt denn nun - und wie nun weiter?

Vielleicht kann ich hier im Forum entsprechende und hilfreiche Informationen erhalten.
Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als im Beruf wieder leistungsfähiger zu sein <-- denn das lässt mich am meisten verzweifeln! (ich achte auf entsprechende Ernährung, habe mich mit Heilerde behandelt usw...)

Sorry, dass der Text so lang ist. Ich wäre für jede Antwort sehr dankbar!!

Funny


Verfasst am: 26.04.2012, 17:58
Dabei seit: 27.02.2009
Beiträge: 179

Hallo Fanny 44,
ich möchte Ihnen als Rheumatologin und Präsidentin der Deutschen Rheuma-Liga gerne antworten, da Sie zu Recht echt verzweifelt sind:

Wie Ihnen geht es vielen Rheumatikern, im Anfang kann sich eine Gelenkentzündung in viele Richtungen entwickeln: Es kann ein Virusinfekt sein, eine Rheumatoide Arthritis kann sich entwickeln oder eine andere Form einer entzündlichen rheumatischen Erkrankung, wie zum Beispiel ein Lupus, kann entstehen. Hinzu kommt, dass die Erkrankung in Schüben verläuft. Es ist daher nicht verwunderlich, dass Sie sich gerade während des Vorstellungszeitpunktes beim Rheumatologen gut gefühlt haben, da waren Sie eben gerade schubfrei. Bitte verlieren Sie das Vertrauen in die Ärzte nicht, nur Ihre Behandler müssen letztendlich auch die Diagnose stellen. Wenn jetzt eine ANA-Bestimmung vorgenommen wurde, wäre das Ergebnis ganz wichtig. Ein hoher ANA-Titer könnte die Diagnose in Richtung Lupus lenken, dafür müssten Sie allerdings jung sein. Aber auch die Entstehung einer Rheumatoiden Arthritis, die im Anfang eben so verlaufen kann, wie Sie es schildern ist möglich. Der Wert Ihrer Blutsenkung ist, so Sie jung und nicht dick sind, leicht erhöht. Da haben Sie Recht.

Mein Vorschlag: ANA-Titer erfragen und falls hoch, damit zum Rheumatologen. Wenn es Ihnen jetzt schlechter geht als zum Zeitpunkt der Vorstellung beim Rheumatologen, muss Ihr netter Hausarzt noch einmal einen schnellen Termin beim Rheumatologen aushandeln oder Sie gehen als „Akutfall“ mit Ihren geschwollenen Gelenken einfach hin. Es dauert manchmal , eher die richtige Diagnose gestellt ist. Im Röntgenbild können bei einem kurzen Verlauf noch gar keine Veränderungen sein, trotzdem ist es nötig, eben um einen Vergleich zu haben. Mein dringender Rat, kümmern Sie sich weiter um Ihre Gelenke. Wir Ärzte wollen rechtzeitig die richtige Diagnose stellen, um den Patienten bestmöglich helfen zu können. Und auch der Rheumatologe muss die Befunde an Ihren Fingern sehen, um richtig entscheiden zu können.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und bald bestmögliche Gesundheit

Prof. Erika Gromnica-Ihle


Verfasst am: 26.04.2012, 17:58
Dabei seit: 30.05.2010
Beiträge: 5

Liebe Prof. Erika Gromnica-Ihle,

ich freue mich sehr, dass Sie mir geantwortet haben. Vielen, vielen Dank!
Heute bin ich eigentlich mit dem Vorsatz zur Rheuma- Liga gegangen, weil ich mich abmelden wollte.
Denn ich dachte- es macht keinen Sinn hier Antworten auf Fragen zu finden, weil wohl ohnehin niemand antwortet. Wie gut, dass ich mich getäuscht habe- und wie gut, dass Sie mir Verständnis entgegen bringen.
Ja, es ist richtig ... ich habe das Vertrauen in (viele) Ärzte verloren. Es ist mir auch durchaus bewußt, dass die Medizin nicht alles vermag und ich möchte mich von ihr auch nicht abhängig machen. Da mein Lebensgefährte seit Jahren unter Rheuma leidet (er wurde nur nicht von Kliniken, Rheumatologen etc. abgewiesen- wie es mir erging- wahrscheinlich weil er Privatpatient ist) ist diese Thematik seit Jahren bei uns "präsent".
Ich bin unheimlich froh, dass ich einen Internisten gefunden habe, der mich beim Termin für den Rheumatologen unterstützte. Aber nach diesem Termin fühlte ich mich, wie bereits beschrieben, mißverstanden.
Ich bin kein Fachmann und weiß daher nicht, wie und was mir noch helfen könnte. Ich bin einfach nur total verzweifelt, weil ich nicht mehr leistungsfähig bin. Am liebsten würde ich zur Zeit einfach "alles hinschmeißen", weil meine Hände schmerzen, die Finger sich kaum beugen lassen und ich humpelnd durch die Gegend laufe (2. und 3. Zeh schmerzt und Fußballen). Ich muss doch fit sein, um im Arbeitsalltag zu bestehen. Icvh weiß, Sie können keine Ferndiagnosen stellen- und trotzdem haben Sie mir mit Ihrer Antwort sehr geholfen. Sobald ich die Blutwerte erhalte (ANA und CCP) wird es wohl mehr Gewißheit geben. So ungerne, wie ich mit einer Erkrankung leben möchte (aber die Schmerzen und Einschränkungen sind nun leider! einfach mal da)- so sehr wünsche ich mir, dass es dem Rheumatologen die "Augen öffnet".
Noch kurz zu meiner Person: Ich bin schlank (bei 1,73m =62kg) und über 40 Jahre alt.

Nochmals: Herzlichen Dank für Ihre Antwort!




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