[quote:sc1qq3ia]Weiß nur das bei diagnose immer HLA-B27 "assoziierte Sakroiliitis". Sitzt am ISG. [/quote:sc1qq3ia]
Hallo Chris,
die Diagnose HLA-B27 steht für:
[quote:sc1qq3ia]HLA B27
HLA ist eine Abkürzung für Humanes Leukozyten Antigen. Das HLA-System ist eine Art weißes Blutgruppen-System (die ---> Leukozyten sind die weißen Blutkörperchen) und spielt z.B. in der Transplantationsmedizin für die Abstoßung oder die Annahme eines Spenderorgans eine Rolle. Anders als bei der "roten" Blutgruppe (z.B. Blutgruppe A, B, AB, O; Rhesusfaktor positiv oder negativ) ist das HLA-System aber sehr viel umfangreicher. Neben einer ersten Grobeinteilung in die HLA-Regionen A bis C (HLA A, HLA B, HLA C) gibt es die DR-Regionen (DR 1, DR 2, DR 3, DR 4). Diese sind jeweils weiter unterteilt (z.B. HLA B3, HLA B15, HLA B27 etc.). Jeder Mensch besitzt dabei ein bestimmtes HLA-Muster. Vielleicht kann man sich das am besten wie einen Barcode oder Strichcode vorstellen, mit denen z.B. im Lebensmitteleinzelhandel jede einzelne Warengruppe eindeutig nach Art und Preis und vielen weiteren Gesichtspunkten codiert ist (das ist der Code, mit dem die Kassierin über den Strichcodeleser fährt und über den dann die Kasse den Preis der Ware kennt und die Lagerhaltung erfährt, daß der Bestand um ein Stück kleiner geworden ist und ggf. nachbestellt werden muß). Nach dem heutigen Wissensstand spielt das HLA-System eine wichtige Rolle im komplizierten System der Immunabwehr und der immunologischen Steuerung des Organismus.
Ende der 60er Jahre entdeckte man, daß bestimmte HLA-Eigenschaften bei bestimmten Erkrankungen gehäuft vorkamen. Als eine der ersten Assoziationen wurde eine hohe Häufung von HLA B27 bei ---> M. Bechterew entdeckt.
So ist HLA B27 bei 95% aller Bechterew-Patienten nachweisbar. Allerdings besitzen 5% der Patienten mit Bechterew die HLA B27-Eigenschaft nicht, so daß der Nachweis von HLA B27 nicht identisch mit der Diagnose eines M. Bechterew sein kann. Außerdem bedeutet der Nachweis von HLA B27 auch deswegen nicht die Diagnose eines Morbus Bechterew, da es auch völlig kerngesunde Menschen mit positivem HLA B27 gibt.
Der humangenetische Marker HLA B27 spielt aber eine große Rolle bei der Einteilung der verschiedenen entzündlich-rheumatischen Erkrankungen. So weiß man heute, daß sich Erkrankungen, bei denen HLA B27 vorkommt, auch in anderer Hinsicht ähneln und sich umgekehrt in vielen Dingen von solchen Erkrankungen deutlich unterscheiden, die nicht mit HLA B27 assoziiert sind. Dies hat unter anderem zur genaueren Charakterisierung der ---> seronegativen Spondarthritiden geführt und ihre Abgrenzung beispielsweise gegenüber der ---> chronischen Polyarthritis ermöglicht.
Beispiele für die Häufigkeit des HLA B27-Nachweises bei verschiedenen Erkrankungen aus der Gruppe der seronegativen Spondarthritiden:
M. Bechterew ca. 95%
M. Reiter ca. 80%
Psoriasis-Spondarthritis ca. 50%
Spondarthritis bei M. Crohn ca. 30%
Fragen und Antworten zu HLA B27
Frage: Der HLA-B27-Faktor ist bei mir negativ. Kann ich trotzdem an einer entzündlichen Wirbelsäulenerkrankung leiden?
Antwort: Ja. So zeigt die vorstehende Tabelle, daß selbst beim M. Bechterew nur bei etwa 95% das HLA B27 nachgewiesen wird, d.h. 5% der Patienten mit M. Bechterew sind HLA-B27 negativ. Noch höher ist dieser Anteil an HLA-B27-negativen Patienten bei den anderen seronegativen Spondarthritiden, z.B. dem M. Reiter, der Psoriasisspondarthritris oder der Spondarthritis bei entzündlichen Darmerkrankungen.[/quote:sc1qq3ia]
Üblich ist das Verhalten wohl eher nicht.
Grüße
Felix
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Grüße
Felix
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