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MTX oder nicht? Was ist eigentlich mit Homöopathie?
Reihenfolge 

Verfasst am: 26.04.2012, 17:58
Dabei seit: 20.11.2007
Beiträge: 2

Hallo Sosuca,

meine Tochter ist 5 Jahre alt und wir haben uns auch schwer getan, das Medikament MTX bei Ihr anzunehmen. Trotz dre großen Kritik, haben wir die Behandlung damit begonnen. Und nach einer viermonatigen Durststrecke, wo gar nichts passierte, schlug das Medikament aufeinmal an, sodass Ihre Entzündungen in den Gelenken zurückgingen und sie jetzt beweglicher geworden ist.

Ich kann daher nur raten, das Medikament anzunehmen, es hilft, wenn auch mit viel Geduld.

Alles Gute und viel Erfolg, Bianca


Verfasst am: 26.04.2012, 17:58
Dabei seit: 01.11.2007
Beiträge: 2

Hallo,
mein Sohn (31/2) hat seit März 2007 die Diagnose juvenile Oligoarthritis. Nach erfolgreicher Punktion mit Cortison in 2 Gelenke (re. Knie und Li. Ellenbogen) Anfang April war erstmal alles gut, bis zu Pfingsten wir wieder 1 Woche in der Klinik waren und das gkeiche noch mal mit zusätzlich dem li. Knie veranstalteten. Basistherapie von Ibuprofen wurde erhöht (z.Zt. 3 x 4ml. Ibuprofen 4% = 3x 160mg). Nach weitern diversen INfekten (er ist oft mit Schnupfen und Husten dabei, nix schlimmeres) schwoll im Juli sein Zeigefinger an und eine Baker.-Zyste im re. Kniegelnk lief voll. Ein Besuch bei einem Allgemein-Mediziner mit Fach Homöopathie scheint etwas gebracht zu haben. Hat jemand schon mal miot Homöopathie Erfahrungen gemacht?
UNser Sohn hat keine Schmerzen, (wäre ja morgens so, kennen wir aus unserem 1. Mal), aber Entzündungen sind da. Seit dem Juli sind diese beiden Gelenke mal mehr mal weniger geschwollen, das Knie hat gar keine Bewegungseinschränkung, der Finger kann nicht ganz gekrümmt werden (wegen der Schwellung). Nach der letzen turnusmässigen UNtersuchung (alle 4 Wochen) wurde uns nun zur MTX-Einleitung geraten. Nach diversen Infos aus den Medien hörten wir, das ein Gelenk schon nach wenigen Wochen geschädigt sein kann. Wir sind ganz unsicher, ob wir, bevor MTX eingesetzt wird, nicht noch mal mit CortisonSpritze und eventuell Proxen weitermachen können, oder machen wir einen Fehler, zu warten? Aufgrund von Infekten in der Familie mussten wir einen Aufenthalt zur Einleitung um einen Monat verschieben. Nun sollen wir im November damit anfangen und sind uns so unsicher wie nie. Wir haben Angst, die falsche Entscheidung zu treffen. Schlägt villeicht die Homö. noch an, oder ist das Gelenk dann schon kaputt? Müssen wir jetzt auf MTX oder geht auch ein kleinerer Hammer? Wer hat den MTX schon mal auch wieder abgesetzt, weil keine Schübe mehr auftraten? Muss er das sein Leben lang nehmen? Kann er jemals Kinder zeugen?
Vielen Dank im voraus auf Antworten. Gruß, Sosuca


Verfasst am: 26.04.2012, 17:58
Dabei seit: 15.08.2006
Beiträge: 478

Hallo Sosuca,

Kinder äußern ihren Schmerz oft nicht, sondern man merkt es nur an ihrem Verhalten, beispielsweise, dass sie ein Bein oder ein Gelenk schonen. Sie sind wahre "Künstler", wenn es darum geht, dass andere Gelenke die Funktion des erkrankten Gelenkes mit übernehmen. Manche Kinder sind etwas stiller als sonst, oder einfach "nur" mißgestimmt, aber ansonsten merkt man ihnen nicht viel an.
Man kann nicht "endlos" oft Kortison in Gelenke spritzen, denn erstens ist diese Prozedur für ein Kind nicht besonders angenehm, und zweitens besteht ja auch eine nicht unerhebliche Infektionsgefahr bei diesem Eingriff. Wenn mehrere Gelenke betroffen sind, sollte man sich eher zu einer Basistherapie, in eurem Fall mit MTX entscheiden. Natürlich fällt es einem als Eltern nicht leicht, diese Entscheidung zu treffen. Auch für MTX gilt, wie für jedes Medikament: "Keine Wirkung ohne Nebenwirkung". Aber man sollte auch immer Nutzen gegen Risiko abwägen. Und bei einer rheumatischen Erkrankung fällt die Entscheidung sinnvollerweise dann für die Medikamente aus. Leider kann man mit homöopathischen Mitteln keine rheumatischen Erkrankungen heilen, man kann vielleicht im Einzelfall die schulmedizinische Behandlung unterstützen, aber niemals ersetzen. Das ist inzwischen durch viele Studien bewiesen.
Bei Kindern ist es immerhin möglich, dass nach Jahren eine Besserung eintritt, und eine Behandlung manchmal sogar ganz abgesetzt werden kann.
Man bleibt trotz diesem Medikament zeugungsfähig, man sollte nur unter einer laufenden Therapie keine Kinder zeugen. Wenn das Medikament abgesetzt wird, sollte es keine Probleme geben. Es geht ja hier in erster Linie darum, dass unter einer Medikation mit den meisten Basismedikamenten Schädigungen beim Kind auftreten können, egal ob Vater, oder Mutter diese Medikamente einnehmen. Da diese Medikamente unter Umständen bis zu 2 Jahren im Körper nachweisbar sind, sollte man je nach Medikament diese Zeitspanne nach dem Absetzten auch einhalten, bis man einen Kindwunsch erfüllt.
Ganz wichtig ist aber, dass ihr mit eurem Sohn bei einem Rheumatologen in Behandlung seid, der sich gut mit Kindern auskennt, am besten einem Kinderrheumatologen, oder aber in einer Klinik, die über eine Kinderrhheumatologie verfügt, denn Kinder sind keine kleine Erwachsene!
Ein kleiner Tipp von mir als jahrelang schwer an Psoriasisarthritis Erkrankten: Laßt euch durch die Medien nicht zu sehr verunsichern! Wahre Antworten bekommt man am ehesten beim behandelnden Rheumatologen und nicht in den Medien! Es gibt auch bei der Rheuma-Liga eine Selbsthilfeadresse für Eltern rheumakranker Kinder, mal stöbern unter "Rheumafoon".

Alles Gute, ganz besonders für euren Sohn. viele Grüße,

gamü


Verfasst am: 26.04.2012, 17:58
Dabei seit: 19.02.2005
Beiträge: 43

Hallo Sosuca,

unsere Tochter bekommt ebenfalls MTX bei juveniler Oligo mit Verlauf einer Poliarthritis, und wir haben es uns mit dieser Entscheidung auch nicht leicht gemacht, aber, ich denke es war die richtige. Zum MTX bekommt sie Naproxen und seit August Enbrel als 2. Basismedikament dazu.
Da wir früher unsere Kinder ausschließlich mit der klassischen Homöopathie behandelt haben, war der Schritt zu gerade diesen Medikamenten gewaltig.
Anfang des Jahres haben wir uns im Gemeinschaftskrhs. Herdecke nach Alternativmedizin erkundigt, nicht anstatt, sondern als Begleitmedizin. Ein guter homöopathischer Arzt würde niemals dazu raten die Schulmedizin bei Kinderrheuma einzustellen.
Es waren 3 weitere Mittel (Kügelchen + Tropfen) + einer Salbe. Da die Kinder nicht von alleine an die Medikamenteneinnahme denken, wurden diese Gaben einfach nur nervig.
Um es kurz zu machen, wir lassen sie weg, weil du irgendwann nicht mehr den Nerv aufbringst den ganzen Tag lang hinter deinem Kind herzurennen um mal wieder hiervon und davon etwas zu nehmen. Dazu gehört schon sehr viel Displizin.
Es muss aber nicht immer MTX sein, es gibt noch mehrere Basismedikamente. Da würde ich auch auf die Erfahrung eines Kinderrheumatologen vertrauen. Sollte er/sie es anraten, dann würde ich mich mit meinem heutigen Wissen schneller dazu entschließen.
Ich kenne Kinder bei denen es nach 2 Jahren MTXeinnahme keinen Schub mehr gab, aber auch welche die wieder damit anfangen mussten.
Unsere Tochter war in diesem Alter auch ständig erkältet, das typische Kindergartenalter. Heute ist sie 8 1/2 und ich würde einfach mal behaupten, dass sie mit das am wenigsten anfälligste Kind in ihrer Klasse ist.
Alles Gute Sabine


Verfasst am: 26.04.2012, 17:58
Dabei seit: 01.11.2007
Beiträge: 2

Hallo Gamü und Sabine,
vielen Dank für Eure Antwort. Das hat uns erstmal geholfen. Wir sind uns auf jeden Fall darüber im Klaren, dass wir primär immer der Schulmedizin vertrauen, und nur unterstützend die Homöopathie mit einbeziehen. Nachallem, was wir so gelesen haben, werden wir wohl die MTX- Therapie noch Ende dieser Woche beginnen.
Wir beobachten unseren Sohn ja sehr genau, ob er sich zum Spielen hinkniet oder den Finger mit benutzt. Zum Glück hat er nach wie vor keine Bewegungseinschränkung. Wir werden berichten, wie es bei uns weiterläuft. Danke nochmal.
Gruß, Sosuca




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