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Frage an die Experten
Reihenfolge 

Verfasst am: 25.08.2023, 08:20
Dabei seit: 01.02.2023
Beiträge: 5

Lieber Herr Prof. Schewe,

vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort. Das beruhigt mich schon einmal sehr. Entschuldigen Sie auch das Doppelposting; ich wusste nur nicht, ob auch ältere Frage (vor dem 21.08.) beantwortet werden.

Mit freundlichen Grüßen

Floxi


Verfasst am: 25.08.2023, 06:51
Dabei seit: 06.10.2010
Beiträge: 285

Liebe Floxi,
Wie ja schon in Vorkommentaren richtig gesagt wurde, spricht vieles für eine Spondyloarthritis (einer Entzündung von Gelenken der Wirbelsäule mit oder ohne Sehnenansatzentzündungen peripherer Gelenke), der wichtigste Laborwert in dem Zusammenhang ist die Bestimmung von HLA-B27, ein genetischer Faktor, der mit dieser Erkrankung zusammenhängt, Der wurde bisher nicht erwähnt. Ist aber vor allem von diagnostischer Bedeutung. Zusätzlich sollte man etwas über die untere LWS wissen, nachdem ja schon einmal ein MRT (Kernspintomographie) gemacht wurde, muss man diese Aufnahmen in Richtung Entzündung (nicht nur der ISG Iliosakralgelenke sondern auch die Sehnenansätze an den Wirbelkörpern) genauer anschauen, ggf. noch einmal mit speziellen Sequenzen wiederholen, die Entzündung besser darstellen. Es gibt diese Erkrankung mit und ohne Entzündungszeichen im Blut, HLA-B27 muss nicht positiv sein, auch bei negativem Wert kann diese Erkrankung vorliegen. Besonders die Frage nach der Schuppenflechte Psoriasis auch in der Familie, nach chronischen Kreuzschmerzen, nach Augenentzündungen und entzündlichen Darmerkrankungen und Gelenkschwellungen früher bei Ihnen und in der Familie sollten beantwortet werden können. Die Therapie mit Ibuprofen – wenn es vertragen wird – aber auch mit Etoricoxib oder Celecoxib oder anderen nicht Kortison enthaltenden Schmerz- und Entzündung lindernden Medikamenten NSAR sind in der Regel gut wirksam.
Die immer mal wieder grenzwertig positiven ANA bei negativen ENA (besondere Autoantikörper bei unterschiedlichen Kollagenosen) sind wahrscheinlich ohne große Bedeutung, weil die Symptomatik Ihrer Erkrankung nicht passt. Ihr Rheumatologe wird dazu sicher weitere Labortests machen, dann kann man diese Frage sicherer beantworten. Ein SLE ist bei Frauen mit Gelenkschmerzen immer eine Möglichkeit, aber nach Ihrer Schilderung wenig wahrscheinlich.
Man hat heutzutage eine Reihe von gut wirksamen Medikamenten bei vielen entzündlichen Rheumaerkrankungen, es ist aber immer wichtig, die Entzündung auch nachzuweisen, das kann man durch die klinische Untersuchung, durch Labor (bei Ihnen ja immer negativ) und durch bildgebende Verfahren.
Vertrauen Sie auf die Expertise Ihres Rheumatologen!
S. Schewe


Verfasst am: 24.08.2023, 16:39
Dabei seit: 01.02.2023
Beiträge: 5

Sehr geehrte Experten!

Ich habe schon eine langjährige Leidensgeschichte hinter mir und wurde bisher von meinen Ärzten, insbesondere der Orthopäden, nicht so recht ernst genommen.
Ich hatte schon Mitte Zwanzig regelmäßig Schmerzen im unteren Rücken. Außer Physiotherapie und Bewegungsempfehlung habe ich nichts weiter erhalten. Der Zustand besserte sich spontan und ich blieb bis zum Alter von 31 Jahren schmerzfrei. Nach der Geburt meines ersten Kindes bekam ich wieder starke Schmerzen im unteren Rücken vor allem nachts, die mich aus dem Schlaf weckten und durch Bewegung besser wurden. Ich hatte in dieser Schwangerschaft eine lange unentdeckte Ureaplasma Infektion, die ein Erythema nodosum migrans ausgelöst hat und zur Frühgeburt führte. Die Infektion wurde mittels Antibiotika behandelt. Eine damals gründliche Laboruntersuchung bei einer Hämatologin ergab zwar einen positiven ANA von 1:100-1:320 aber die Antikörper gegen Lupus, Rheuma, Sklerodermie… waren alle negativ. Sie vermutete einen Zusammenhang mit einer möglichen antikörpernegativen Thyreopathie. Nehme seitdem auch L Thyroxin.
In den Jahren kamen dann immer wieder mehr Beschwerden dazu vor allem an den Sehnen: gereizte Sehne am Handgelenk links, Schleimbeutelentzündung an der Hüfte, linke und dann rechte Schulter. Plantarfasziitis und Achillessehnenschmerzen beidseits (vermutet wurde hier ein Zusammenhang mit einem Fluorchinolone). Im Alter von 40 Jahren kamen wieder die unteren Rückenschmerzen dazu, die mich wieder lange Zeit wach hielten. Am nächsten Morgen hatte ich zwar keine echte Steifheit aber enorme Schmerzen mich zu bücken. Bei Bewegegung gings mir dann deurlich besser. In dem Zeitraum hat sich nach Tragen von engen Schuhen mein linkes Zehengrundgelenk (großer Zeh) entzündet. Das dauerte einige Wochen und sah ähnlich aus wie der Gichtzeh meiner Mutter. Seit ich etwa 41 bin habe ich Diarrhoe, die laut Hausärztin keine Entzünungshinweise im Stuhl ergaben. Dazu kamen Schmerzen in den Sehnen der Kniekehle beidseits. Seit ich 42 bin habe ich Schmerzen an verschiedenen Fingergelenken aber keine Entzündungszeichen (keine Schwellung, keine Rötung und keine Steifheit) Mal ist es der mittlere Knochen Zeigefinger, mal der mittlere Knochen vom Mittelfinger. In all den Jahren wurde der Ana mehrfach überprüft und lag immer bei 1:100. Seit 1,5 Jahren dem Zeitraum verspürte ich sowohl an Händen und Füßen immer wiederkehrende Parästhesien beim Bewegen. Zb wenn ich den Zeigefinger bewegte, hat dieser im Bereich seiner Sehne gekribbelt. Das dauerte einige Tage und verschwand um dann woanders wieder aufzutauchen. Mrt vom Kopf und Myelon waren unauffällig. Auch die Nervleitgeschwindigkeit war in Ordnung. Der Neurologe sah keine neurologische Grunderkrannung dahinter und empfahl mir heute (43 Jahre bin ich nun) doch mal einen Rheumatologen aufzusuchen. Neben diesen körperlichen Symptomen kommen noch Schlafstörungen, Brainfog und phasenweise Depressionen dazu. Im September letzten Jahres hatte ich eine 2-3 wöchige Phase gehabt, in der es mir sehr schlecht ging: ich war ziemlich aufgedreht, hatte starke Durchfälle und es war das Gefühl als sei eine Atombombe in mir hoch gegangen. Zu diesem Zeitpunkt entwickelte ich eine Acne inversa, die mich das letzte mal vor über 20 Jahren geplagt hat. Sie heilte nach diesem komischen Schub aus. Ich hatte weder Fieber noch Müdigkeit, im Gegenteil, ich war wie auf Aufputschmittel. Die Blutuntersuchung ergab keinerlei Hinweise auf eine Schilddrüsenfehlfunktion, Leber und Nierenwerte alles super. CRP normal. Ausser einem stark erhöhten Ferritin von über 700.

Die letzten Werte bei meiner Hämatologin im Dezember (3Monate nach diesem Vorfall) waren völlig unauffällig: keine Entzündungswerte, Ferritin bei 67, keine Anämie, Leber, Niere alles gut. Außer einem erhöhten ANA 1:320 mit homogenem Muster und Verdacht auf AK gegen Trennzone.

Ich nehme keine Schmerzmittel aber wenn ich eine Ibu 600 nehme, habe ich keine Schmerzen. Bei meinen Sehnenschmerzen half immer eine einmalige Gabe höher dosiertem Kortison (bisher nur oral), damit blieb ich dann auch über Monate bis Jahre schmerzfrei.

Nun habe ich doch leider etwas gegoogelt und bin schon in Panik geraten.

Ana und das homogene Muster könnten auf Lupus hindeuten. Kann sich Lupus ohne Sonnenempfindlichkeit, keine Ausschläge, keine Fatigue, ohne Raynold oder andere typischen Symptome entwickeln und nur mittels dieser Kreuzschmerzen und Sehnenschmerzen in all den Jahren zeigen?

Im September habe ich einen Termin beim Rheumatologen.

Danke Ihnen!

Mit freundlichen Grüßen

Floxi




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