Grundsätzlich ist es wirklich so, dass sich die Impfung immer mehr lohnt, je kranker und älter man ist - die Impfung wird dadurch kaum gefährlicher, aber COVID-19 sehr wohl.

Allergien auf diverse andere Stoffe sind kein gutes Argument gegen die Impfung - aber sie sind ein Argument dafür, dass die Impfung dort passiert, wo umgehend ärztlich auf eine eventuelle (sehr seltene) Allergiereaktion reagiert werden kann. Aktive Vorsichtsmaßnahmen sind eigentlich nur bei der zweiten Impfung notwendig, wenn es bei der ersten eine (nicht gefährliche) allergische Reaktion gab.

Für die Impfung ist SLE-Expertise nicht erforderlich; akut passiert da nichts. Wer immer Sie mit Ihrem SLE betreut, sollte aber natürlich von der Impfung wissen. Wir gehen nicht von vermehrten SLE-Schüben aus, aber mit und ohne Impfung kommen die im Frühjahr eher häufiger vor und im Einzelfall ist es nie ganz auszuschließen.

Zwischen den von der EMA zugelassenen und jeweils aktuell verfügbaren Impfstoffen gibt es keine ausreichenden Unterschiede, um eine Empfehlung für einen Impfstoff abzugeben - also den nehmen, der als erstes in Frage kommt. Der Astra Zeneca-Impfstoff ist ja momentan außer Verkehr gezogen. Ob das übervorsichtig ist oder trotz aller Sicherheitsdaten jetzt wirklich ein Problem besteht, werden wir sehen müssen. Falls ihn die Behörde wieder freigibt, würde ich auch diesem Impfstoff trauen.

Alles Gute und herzliche Grüße

Martin Aringer

Sehr geehrtes Expertenteam,

ich bin ein systemischer lupus mit Multi-Organbeteiligung, wegen Schädigung der Nieren 1999 (endlich) diagnostiziert. Nach mehrfacher Therapie mit Ciclophosphamid und Methylprednisolon besteht meine (erfolgreiche) Erhaltungstherapie zur Zeit aus der Einnahme von Ciclosporin. Impfungen der letzten Jahre führten bei mir zu erheblichen Nebenwirkungen: Tetanus - 3 Tage gelähmte Beine, Hyposensibilisierung - Krampfanfall etc. Heute habe ich neben einer Penicilin- / Betäubungsmittel- und Konservierungsmittel - Allergie, eine Lacotose- und Fructoseintolleranz und mein Körper reagiert auf so gut wie jede Pollenart und auch jedes Lebensmittel allergisch.
Meine Fragen:
Ist eine Impfung bei mir überhaupt möglich oder zu gefährlich ?
Wenn eine Impfung bedenkenlos möglich ist, sollte diese unter "Kontrolle" z.B. in einer lupus-spezialisierten Klinik erfolgen ?
Welcher Impfstoff wäre angezeigt (unter Berücksichtigung z.B. der Konservierungsmittel-Allergie) ?
Sollte ich im Falle der Impfung die Immunsuppression in diesem Zeitraum pausieren ?
Denn es stellt sich mir die Frage: wie hoch ist der Wirkungsgrad einer solchen Impfung unter Immunsuppression - will sagen: "lohnt" sich eine Impfung überhaupt ?

Ich danke im voraus für ihre Antwort,

Mit freundlichen Grüßen, Fata