Alles was man bisher weiß ist, dass Patienten mit rheumatischen Erkrankungen kein sonderlich erhöhtes Risiko für COVID-19 haben, wenn die Erkrankung gut behandelt ist. Auch die Medikamente zeigen bisher kein erhöhtes Risiko bis auf höher dosierte Glukokortikoide. Allerdings können auch Rheumakranke eine schwere Verlaufsform von COVID-19 bekommen, wobei die Risikofaktoren die selben sind wie bei der restlichen Bevölkerung. Bei besonders schweren Verlaufsformen einer COVID-19 Erkrankung ist das Immunsystem eher überaktiv und es werden in diesem Stadium Medikamente untersucht, die auch wir Rheumatologen zur Therapie rheumatischer Erkrankungen einsetzen. Im Moment sieht es so aus, dass nur Patienten mit ganz seltenen Immundefekten ein höheres Risiko für eine COVID-19 Infektion haben.
Corona und krankhafte Immunabwehr
ReihenfolgeLiebe Experten,
gibt es inzwischen Erkenntnisse über den Zusammenhang schwerer Verläufe bei Sars-CoV2, einer Überreaktion des Immunsystems und Systemerkrankungen wie Rheuma?
Wenn von Risikogruppen gesprochen wird, werden selten Patienten genannt, die zum Beispiel an rheumatischen Erkrankungen oder zum Beispiel an Immunerkrankungen wie an Psoriasis leiden. Also Erkrankungen, bei denen per se eine Überreaktion des Immunsystems dem Körper Schaden zufügt. Könnte das einen Hinweis darauf geben, dass diese Patienten noch mehrt gefährdet sind als andere Risikogruppen?
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit, Mühe und Expertise.
Bleiben Sie gesund.
Nine
Als größte deutsche Selbsthilfeorganisation im Gesundheitsbereich informiert und berät die Deutsche Rheuma-Liga Betroffene unabhängig und frei von kommerziellen Interessen. Sie bietet praktische Hilfen und unterstützt Forschungsprojekte zu rheumatischen Erkrankungen. Der Verband mit rund 270.000 Mitgliedern tritt für die Interessen rheumakranker Menschen in der Gesundheits- und Sozialpolitik ein.