Guten Tag liebe Experten,
vor gut 4 Jahren wurde bei mir (weiblich, 56 J.) eine beginnende chron. Polyarthritis diagnostiziert. Keine Entzündungswerte, CRP kleiner 3,38. Da sich der RF auf gut 320 erhöht hatte, ohne Entzündungswerte, habe ich nach gut 1 Jahr (also jetzt seit 3 Jahren) 1 x abends Quensyl genommen und morgens 2,5 mg kortison. In diesen 3 Jahren hatte ich aber stets beide Mittelfingerknochen leicht geschwollen.
Der Rheumafaktor ist bei jeder Kontrolle gefallen, im Frühjahr 2017 nur noch 21 (BSG zwischen 4 und 15, CRP immer kleiner 3,3. Eigentlich war ich ganz froh über diese guten Werte. Allerdings hat sich vor 2 Monaten ein 3. Finger (Zeigefinger) gemeldet und ist leicht gerötet und ganz leicht geschwollen. Dies gab meinem Rheumatologen aktuell den Anlass, dass wir stärkere Medikamente einsetzen müssen. Ein 3. geschwollener Finger hätte nach Einnahme von Quensyl nicht eintreten dürfen. Aktuell liegt BSG bei 18, RF bei 38 und CRP nach wie vor kleiner 3,38.
MTX wurde in Betracht gezogen oder auf meine Nachfrage hin Sulfasalazin. Wenn ich es richtig verstanden habe, sollten von S. 4mal täglich Tabletten (Aufbau innerhalb von 4 Wochen) eingenommen werden. Dies wären dann täglich 2000 mg.
Jetzt meine Frage. Gibt es nicht noch andere Alternativen? 2000 mg täglich kann doch nicht "gesund" sein. Dies steht aus meiner Sicht zu keinem Verhältnis zu der 1 200 mg-Quensyl Tablette. Weshalb kann man Quensyl nicht erhöhen bzw.
wenn es nichts mehr bringt, weshalb muss man soviele S. Tabletten nehmen? Würden nicht 2 reichen. Damit hätte man schon eine deutliche Erhöhung erreicht.
MTX möchte ich aufgrund der Nebenwirkungen (noch) nicht nehmen. Berücksichtigen Sie bitte, dass während der letzten 4 Jahre nie Entzündungswerte aufgetreten sind, die über dem Normalbereich lagen. keinen CRPWert und aktuell einen Rheumafaktor von 38. Die Einnahme von so vielen Tabletten belastet mich enorm. Insofern wäre ich für Alternativen dankbar.
Viele Grüsse.
Hallo Sauerland,
eine Therapie sollte man sich nie anhand eines Internet-Forums "aussuchen" sondern mit seinem behandelnden Arzt besprechen.
Eine Erkrankung, auch selben Namens verläuft nie 1:1 mit einem anderen Menschen und daher sollte die Behandlung auch individuell entschieden werden. Ob ein anderer etwas gut verträgt oder nicht sagt nichts darüber aus, wie die Verträglichkeit bei Dir sein würde.
Es hat Gründe, warum man von manchen Medikamenten nur einmal die Woche (oder sogar in grösseren Abständen) und von manchen mehrere Tabletten am Tag nehmen muss. Menge und Anzahl der unterschiedlichen Medikamente darf man daher nicht gegeneinander vergleichen, die Wirkmechanismen sind mitunter unterschiedlich. Es gibt Medikamente (wie das Sulfasalazin) wo man langsam mit der Dosierung beginnt, nennt man auch "einschleichen".
Die Einnahme von Medikamenten verhindert nicht zwangsläufig, dass sich nicht trotzdem ein Schub ereignet oder sich einzelne Gelenke entzünden, daher dauert es (wie bei anderen chronischen Erkrankungen auch) mitunter eine Zeit, bis ein passendes Medikament gefunden wird.
Wenn Dir Medikamente in Tablettenform unangenehm sind könntest Du Deinen behandelnden Arzt nach Alternativen in Spritzenform fragen. Das kann aber nur er/sie entscheiden, denn er/sie kennt Dich und Deinen Gesundheitszustand, nicht jedes Medikament ist für jeden geeignet.
Drücke Dir die Daumen, dass Du bald ein passendes Medikament findest, dass Dir mehr Beschwerdefreiheit gibt.
Viele Grüsse