Das ist jetzt wirklich eine anspruchsvolle Frage. Der diskoide LE ist oft ein auf die Haut beschränktes Problem, das dort wegen der Neigung zur Vernarbung übel sein kann, aber meist nicht mit einem SLE zusammenhängt. Die Anti-DFS70-Antikörper sprechen deutlich gegen eine Kollagenose - vorausgesetzt, es gibt nicht gleichzeitig typische SLE-Antikörper (gegen doppelsträngige DNA, Sm, U1RNP, Ro oder La). Die Vaskulitis muss tatsächlich nicht mit dem diskoiden Lupus zusammenhängen - ob und wie sie behandelt werden muss, hängt von der Ausprägung ab. Ausschließen kann ich den SLE nicht, aber auch die Diagnose SLE würde vermutlich nicht zu einer anderen Therapie führen.
Eine Herzbeteiligung einer Kollagenose halte ich bei ihnen für extrem unwahrscheinlich. Ich nehme an, dass wegen der (allerdings nicht gefährlich klingenden) Rhythmusstörungen eine kardiologische Abklärung erfolgt ist.? In diesem Fall ist vermutlich (wegen des AV-Blocks I) auch eine Borrelienserologie sinnvoll. Wenn die Herzpumpfunktion ungestört ist, kein Hinweis auf ein Problem der Herzdurchblutung besteht, die Muskelenzyme (CK) normal sind und keine IgG-Antikörper gegen Borrelien nachzuweisen sind, denke ich, es reicht, die Rhythmusstörungen symptomatisch zu behandeln. Manchmal hilft hier auch Magnesium (zwischen den Mahlzeiten nehmen, nicht mit Fett).
Alles Gute und herzliche Grüße
Martin Aringer