Vielen dank für Ihre ausführliche und beruhigende Antwort. Sie haben mir Mut gemacht.
Auch für Sie alles Gute!
Herzlichst, Alexandra
Vielen dank für Ihre ausführliche und beruhigende Antwort. Sie haben mir Mut gemacht.
Auch für Sie alles Gute!
Herzlichst, Alexandra
Angst ist im Zusammenhang mit solch einer etwas unheimlichen, unklaren Situation völlig in Ordnung. Ein bisschen Angst ist vielleicht sogar der Regelfall. Wir müssen nur alle darum ringen, dass nicht Panik daraus wird und dass aus Angst keine Fehler gemacht werden.
Beruhigend ist einmal, dass die bisher vorhandenen Daten dafür sprechen, dass unsere (noch kleinen) Kinder weitgehend sicher vor schweren Verläufen sind. Auch die Überreaktion beim Morbus Bechterew (und die immunologische Überreaktion bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen generell) ist nicht das gleiche wie die Überreaktion auf eine Virusinfektion. Das dürften ganz andere Mechanismen sein.
Bei Ihnen wäre eigentlich nur der TNF-Blocker ein mögliches Thema, wobei Etanercept bei der seltenen Gabe sogar noch weniger wahrscheinlich das Risiko erhöht. Da Sie aber mit dem langen Intervall auskommen und ein Bechterew-Schub weniger kritisch wäre als ein Schub anderer Erkrankungen, würde ich die Pause im Fall eines Infekts von Familienmitgliedern aktuell noch weiter ausdehnen, so lange Sie keine massiveren nächtlichen Schmerzen haben.
Dass Etanercept andererseits bei COVID-19 hilft, ist unwahrscheinlich, wenn auch nicht ganz auszuschließen. Ich würde nicht davon ausgehen, dass dort TNF und Lymphotoxin-alpha (beides blockiert Etanercept) bei den gefährlichen Verläufen eine entscheidende Rolle spielen.
Alles Gute und herzliche Grüße
Martin Aringer
Guten Tag, vielen Dank für die Möglichkeit, Ihnen Fragen stellen zu können.
Ich bin 41 Jahre alt und Mutter von zwei Kindern. Mein Sohn ist 9 Jahre alt und geht in die Grundschule, meine Tochter ist mit 5 Monaten noch ein Säugling.
Morbus Bechterew begleitet mich seit knapp 20 Jahren. Seit 9 Jahren bekomme ich Etanercept 50 mg, welches ich inzwischen nur noch in einem Abstand von 3 Wochen benötige, um symptomfrei zu bleiben. Mein CRP ist dauerhaft unter 5, meist sogar unter 1.
Ich habe keine weiteren Erkrankungen, die bei einer Infektion mit dem neuen Coronavirus als erschwerend gelten können (Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, chronische Atemwegserkrankung, Bluthochdruck, Krebs).
Ich weiß auch, dass ein aktiver entzündlicher Schub für eine Virusinfektion Tür und Tor öffnet, und führe meine Behandlung wie gewohnt fort.
Ich selbst kann mich (zusammen mit dem Baby) auch problemlos von anderen Menschen fernhalten, da ich in Elternzeit nicht arbeiten gehen muss und wir in einer ländlichen Gegend wohnen. Mein Mann sitzt jedoch im Großraumbüro und mein Sohn muss zur Schule. Innerhalb der Familie kann ich nicht ausweichen.
Was mich am meisten beunruhigt, ist das beobachtete "Überreagieren" des Immunsystems bei den schwer an COVID-19 Erkrankten. Der Zytokin-Sturm in der Lunge, bei dem nicht nur der Erreger angegriffen wird, sondern auch das eigene Gewebe. Das klingt mir als Rheumatiker seltsam vertraut, greift unser Körper doch auch eigenes Gewebe an. Ist es bei uns wahrscheinlicher, eine solche Überreaktion des Immunsystems zu erleben, oder dämmen die Biologicals diese Gefahr ein (oder hat das eine gar nichts mit dem anderen zu tun)?
Leider bin ich nicht besonders tapfer und habe Angst.
Herzlichst, Alexandra
Als größte deutsche Selbsthilfeorganisation im Gesundheitsbereich informiert und berät die Deutsche Rheuma-Liga Betroffene unabhängig und frei von kommerziellen Interessen. Sie bietet praktische Hilfen und unterstützt Forschungsprojekte zu rheumatischen Erkrankungen. Der Verband mit rund 270.000 Mitgliedern tritt für die Interessen rheumakranker Menschen in der Gesundheits- und Sozialpolitik ein.