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nun ist sie ohne schmerzen
Reihenfolge 

Verfasst am: 26.04.2012, 17:58
Dabei seit: 01.05.2004
Beiträge: 1

nun ja, ich bin die tochter einer Frau die mit 48 Jahren endlich schmerzfrei ist.
Sie ist am 22 April gestorben.
Ich versuche hier ein paar Antworten zu finden, warum sie sterben musste.

Also, meine Mutter erkrankte mit ca. 42 Jahren an Rheuma. Sie litt unter starken Schmerzen im Arm bis der Notarzt kommen musste. Nun ja, dann lief sie zum Arzt und der stellte rheuma fest. Man verschrieb ihr Medikamente und auch diverse Basismedikamente. So richtig ernst haben meine Mutter und ich diese Krankheit eigendlich nicht genommen...an Rheuma stirbt man doch nicht....

Die Zeit strich mit Rheumaschüben und Schmerzen ins Land. Irgendwann konnte sie nicht mehr laufen und man stellte fest dass eine Hüft kaputt sei. Also OP und neue Hüfte.
----> wieder Schmerzen
----> Rehaklinik

Meine Mutter hat sich eigendlich nie so richtig was anmerken lassen von ihren Schmerzen.

Langsam verformte sich der Körper durch das Prednisolon. Meine Mutte war eine hübsche Frau und nun das......
Sie hat mehrer Basismedikamente ausprobiert und irgendwie war sie der Meinung, dass nichts hilft. Ausserdem sind wohl in Amerika schon Menschen an div. Med. gestorben.

Also weglassen.....
Die Liste was sowieso schon lang genug an Medikamenten

Irgendwann klagte sie unter starken Schmerzen im Magen Darm Bereich.
Da gerade eine Grippe im Umlauf war wurde dies als Grund angegeben.
---> es wurde mehr Kortison und Schmerztabletten (inzwischen Oxigesic und Vioxx ) auch Morphium Tabletten hat sie bekommen.

Schmerzen bis der notarzt kam----> Krankenhaus---->Magendurchbruch----->dem Tod gerade noch so von der Schippe gesprungen----->Wochenlanger Krankenhausaufenthalt.

Oh ,was war passiert? Man hatte doch tatsächlich vergessen meiner Mutter Magentabletten zu verschreiben.....und das bei diesen Dosen Kortison

Durch Lebenswillen hat sie es doch geschafft. Hinterher ist man schlauer.
Dann kam noch ein absolut unfreundlicher Rheumatologe. Also suchte meine Mutter sich einen Hausarzt der ihr immmer schön ihre Medikamenten Liste verschrieb.
Inzwischen bekam sie noch die zweite Hüfte neu und ein Kniegelenk.

---> Schmerzen ohne Ende

Ihre Enkentochter kannte Oma nur vom Krankenhaus

Der Körper verformt sich bis zur unkenntlichkeit. Keine Schuhe passten ihr wegen dem verformeten dic´ken Zeh.

Arbeiten musste sie aber auch noch nebenbei sonst hätte sie sich das Leben gar nicht leisten können mit 800 Euro rente im Monat.
Gesund werden ist teuer.

Irgendwann waren wir und einig, dass sie in meine nähe ziehen muss, da sie jemanden brauch der sich um sie kümmert. Also verkauften wir ihre Eigendtumswohnung und sie kaufte sich hier eine.

Tja, sie packte ihre Möbel hier aus unter starken Schmerzen. So stark hätte sie die noch nie gehabt. Zum Schluss konnte sie nicht mehr aufstehen. Ich weiss nicht wieviel Kortison sie genommen hat aber es waren sicherlich mind. 100 mg am Tag bei den starken SChmerzen. Irgendwann nachts stant sie vor der Tür und hat keine Luft mehr bekommen.
-----> Krankenhaus ------>Lungenentzündung-----> Eiter in der Lunge------> punktiert und raus geholt----> Schmerzen

Es hat sich durch das punktieren luft unter der Haut angesammelt und diese verteilte sich im Körper. Ich wusste auch nicht , dass es sowas gibt. Naja, Ärzte meinten , die Luft würde entweichen. Lange hats gedauert und die Luft war tatsächlich etwas weg.

Langsam erholte sich meine Mutter .Sie war nur sehr geschwächt nach 6 Wo. Krankenhaus. Entlassen hat man sie trotzdem. Also musste ich sie zu Hause pflegen.
Sie konnte nicht mal alleine auf toilette. So sah keine gesunde Frau aus.
Freitag entlassen-----> in die neue nocht nicht einen Tag benutze Wohnung----->Samstag sehr starke Schmerzen ------> Sonntag noch stärker -----> aufstehen war eine Qual-------> Montag kam neuer Hausarzt

eine sehr nette und besorgte Frau. Spritz meiner Mutter Kortison und sagt wenn morgen nicht weg dann muss sie weider ins Krankenhaus. Aber diesmal Rheumaklinik.

-----> Montag abend habe ich mich mit meiner Mutter eine Stunde unterhalten und sie was sehr am schwitzen und am zittern
-----> das erste mal habe ich rausgehört, dass sie keine Lust mehr habe zu leben

Ach ja, sie hat sich auf einmal 75 mg Kortison reingehauen.
An einem Tag ca. 190 mg gesamt.
Und ich habe nix kapiert , weil ich keine Ahnung hatte.
Die Ärztin hat miener Mutter erst mal richtig erklärt wie sie die Medikamente richtig anwendet. Es kam mir so vor als ob meine Mutter das nicht wusste.
Von dem Tag an hab ich mich mit dieser Sache beschäftig. Ich hab ihr die Medikamente zurecht gelegt und die anderen weg getan.

-----> Dienstag kam nochmal Hausärztin und spritzt meiner Mutter Morphium
----> dann ins Krankenhaus ---Rheumaklinik
Dorthin habe ich ihre Sachen gebracht und mich von meiner Mutter auf Station verabschiedet. Ich war guer Hoffnung, dass sie in guten Händen ist.

----> Mittwoch war ich dort und sie war nicht mehr auf Station sondern auf intensiev
----> ich wurde nicht rein gelassen
-----> Arzt erklärte mit sie habe einen septischen Schock und on 3 Leuten überleben 2
---> meine Mutter war doch sehr geschwächt aber meine Mutter ist stark und schaft das (dachte ich mir )
----< Donnerstag war meine Oma noch da und sagte meine Mutter wäre sehr nervös und muss beatmet werden
Ich hatte Angst im Krankenhaus anzurufen

-----> im Körper haben sich mehre Eiterherde gebildet und sind durch den Körper gewandert. Haben den Körper vergiftet.

UM 19.00 KAM DER ANRUF. MEINE MUTTER HAT ES NICHT GESCHAFFT
TOD
Der körper wollte nicht mehr. Und meine Mutter glaube ich auch nicht mehr.
Es ist sehr traurig nun diese Wohnung zu betreten in der sie nie richtig gewohnt hat.

Tod mit 48 Jahren, viel zu jung.
Ich weiss nicht wer es schuld ist aber ein paar sachen sind wohl sehr schief gelaufen.

Jetzt lasse ich diesen entstellten Körper verbrennen und hoffe, dass es ihr dort wo sie jetzt ist besser geht.

Gruß Daniela[/b]


Verfasst am: 26.04.2012, 17:58
Dabei seit: 29.02.2004
Beiträge: 11

Hallo "liebling",

dein Beitrag hat mich sehr betroffen gemacht. Solche Schicksale sind selten, aber gerade dadurch so furchtbar und ungerecht.
Ich kann nicht viel dazu sagen, da meine RheumaForm (cp) nicht derart drastisch verläuft, aber ich wünsche dir viel Kraft für die Zukunft!

phönix


"Die Schönheit eines Wesens liegt ganz allein in den Augen des Betrachtes"


Verfasst am: 26.04.2012, 17:58

Ich habe Dein Bericht gelesen und war sehr erschrocken und mußte weinen.
Mein Herzliches beileid.
Auch ich kann Dir leider nichts dazu sagen,sorry.
Ich wünsche Dir jetzt viel Kraft.
Deiner Mama gehts jetzt bestimmt viel besser und ist erlöst.
Sie wird immer bei Dir sein,im Auge fern,im Herzem nah.

Momo


Verfasst am: 26.04.2012, 17:58
Dabei seit: 25.04.2004
Beiträge: 4

Liebe Daniela,

Dein Bericht ist schockierend und erschütternd.

Ich kann Dir auch keine genaue Erklärung geben für das, was da, mit Sicherheit, "falsch gelaufen" ist. Aber möchte Dir doch einige persönliche Gedanken und Überlegungen dazu geben.

In der Familie meines Lebenspartners gab es einen ähnlichen Fall, Rheuma war dort nicht im Spiel aber auch über die Jahre zunehmend Erkrankungen verschiedener Organe und Zerstörung durch Nebenwirkungen von Nebenwirkungen von Medikamenten und Operationen die wieder mit Nebenwirkungen abwehrende Medikamente bekämpft wurden. Die Frau starb in einem ähnlichen Alter wie Deine Mutter.

Meiner Einschätzung nach ist bei einer solchen massiven "Therapie" mit immer neuen und immer stärkeren Medikamenten, der Blick der Behandler auf das Wesentliche, auf den Menschen verstellt. Auf chemischem Weg auf Körperfunktionen einzuwirken kann in vielen Fällen wirksam sein, aber darf, gerade in einem solchen schweren Fall, wie bei Deiner Mutter (schon vor der ersten Begegnung mit einem Arzt hatte sie so schwere Schmerzen, dass sie einen Notarzt brauchte) nicht das einzige bleiben.

Und Nebenwirkungen und angestrebte WIrkungen müssen immer in einem vernünftigen Gleichgewicht bleiben - möglichst gar keine Nebenwirkungen und beim ersten Erscheinen von Symptomen die Dosis anpassen oder das Medikament absetzen.

Naturheilkundliche Ansätze, Psychotherapie, selbst versuchen (mit Unterstützung von erfahrenden/Therapeuten in dieser Richtung) die Krankheit zu verstehen und zu überwinden in allen Bereichen des Lebens, sind äusserst wichtig. Nach Deiner Beschreibung scheint mir Deine Mutter recht passiv und in vollem Vertrauen auf die schulmedizinischen Ärzte mit der Behandlung umgegangen zu sein. Man kann heutzutage als Patient (u.a. z.B. über die Rheuma-Liga) sehr viel Informationen über die Krankheit bekommen und Ansätze nicht-schulmedizinischer Richtungen sind sehr wichtige Hilfen, um selbst auf Gründe und Hintergründe der Krankheit zu kommen. Diese Ansätze sind nicht "die weniger wirksamen Alternativen für 'harte' Medikamente", sondern wirken auf anderen, sehr wichtigenen Ebenen - oft eben sehr gut auch zusätzlich zu schulmedizinischer Therapie - auf und über Körper und Psyche.

Leider ist es offensichtlich oft notwendig selbst Grenzen zu setzen, stop zu sagen, wenn man z.B. im Kortisonbereich auf langdauerhaft zu hohe Dosen gesetzt werden soll, wenn man weiss, dass dort das grösste Risiko des Medikaments liegt. Ich habe selbst schon einen langen Weg hinter mir, verschiedene Ärzte ausprobiert, und bleibe nur bei denen, wo ich das Gefühl habe, ich werde aufgeklärt, der Arzt ist mein Partner, die Behandlung ist transparent, ich kann selbst mitentscheiden, welche Art der Behandlung ich eingehe. Trotzdem habe ich kein Patentrezept, habe mich selbst erst vor 10 Tagen auf Prednisolon und MTX eingelassen, stehe also noch ganz am Anfang, habe seit heute Magenprobleme nach Prednisoloneinnahme und will das ganze Zeug so schnell wie möglich wieder absetzen (naja, ich weiss, langsam runterschrauben) um mit stärker naturheilkundlichen Therapien zu arbeiten. Dein Bericht macht mir das ganze natürlich auch nicht grade schmackhafter.

Ich denke auch, dass der Verlauf bei Deiner Mutter ungewöhnlich schwer und stark war.
Bitte verstehe meinen Hinweis nicht falsch, in der Richtung, dass ich Deiner Mutter eine 'Schuld' zuweisen möchte, weil sie nicht selbst aktiv genug war. Die eigendliche Aufgabe liegt bei den Ärzten, Patienten auf alle Wege gegen die Krankheit hinzuweisen, Risiken richtig einzuschätzen - statt immer nur mit dem nächsten noch stärkenen Medikament isoliert gegen einzelne Symptome zu kämpfen. Doch leider müssen wir meistens selbst herausfinden, dass es andere/zusätzliche Wege gibt und dass Kritik und Vorsicht wichtig sind.

Ich wünsche Dir viel Kraft und keine Bitterkeit

Letztendlich sind sicher viele ungünstige Faktoren zusammengekommen und es gab auch verantwortungsvolle Menschen (die letzte Hausärztin schien mir dazuzugehören) und hilfreiche Schritte.

Kerstin




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