Klinisch sind da jetzt schon ein paar wesentliche Fakten dazugekommen:
1) Bei einer Querschnittsmyelitis sollten alle relevanten neurologischen Antikörper (unter anderem gegen Aquaporin-4) getestet sein. Zur MS passt das aus meiner Sicht nicht. Beim SLE tritt dieses schwerwiegende Problem am ehesten im Rahmen eines Anti-Phospholipid-Syndroms auf. Dazu würden die Anti-beta-2-Glyloprotein-I-Antikörper passen. Meist sind sie dann aber nicht isoliert, sondern in Kombination mit Anti-Cardiolipin-Antikörpern und evtl. einem positiven Lupus-Antikoagulans zu finden. Dann wäre die wesentliche Behandlung die Antikoagulation.
2) Die Skleritis passt nicht zur MS - zum SLE hingegen grundsätzlich schon, aber auch zu anderen Formen von Entzündungsrheuma. Sie kann alternativ unabhängig auftreten. Wenn die Diagnose der Skleritis stimmt (manchmal gibt es Irrtümer zwischen Skleritis und Episkleritis), ist das definitiv eine entzündliche Problematik. Da käme zum Beispiel auch Methotrexat in Betracht. Bei der Uveitis gibt es unterschiedliche Formen. Die häufigere anteriore Uveitis (vorne im Auge) passte jedoch in keine der beiden Richtungen.
Insgesamt dreht das wie der Liquorbefund (Banden, die auch peripher vorhanden sind) eher in Richtung des SLE. Von den Antikörpern können Sie die gegen Jo-1 vermutlich ignorieren (auch wenn sie ein ganz dezenter Anhalt in Richtung SLE sein können, spielen sie ohne Myositis in aller Regel keine Rolle).
Ich hoffe, die Nachbesserung ist etwas nützlicher.
Alles Gute und herzliche Grüße
Martin Aringer