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Undifferenzierte Kollagenose und andere Autoimmunerkrankungen
Reihenfolge 

Verfasst am: 03.03.2023, 11:44
Dabei seit: 16.07.2020
Beiträge: 56

Sehr geehrter Dr. Schewe,

vielen Dank für die Antwort. Ja, ich hatte eine Biopsie und ich hatte aber auch in der Biopsie Antikörper gegen Pla2. Außerdem, wie geschrieben erhöhte Ana-Titer und 1x erhöhte dsDNA Antikörper im Elisa (trotzdem konnte man keine Diagnose wie Lupus sichern). Hinzu kommt die im Ultraschall entzündete Schilddrüse, aber TPO-Antikörper konnten nicht nachgewiesen werden.

Ich hatte schon mal Rituximab im Jahr 2020. Genau 6 Monate danach hatte ich die 1. Impfung mit Astrazeneca (Corona). Wir haben dann erstmal kein Rituximab gegeben, um abzuwarten und die Impfungen alle mit Corona vollständig zu machen, vermutlich habe ich so Antikörper bilden können. Dafür habe ich wegen der langen Pause wieder ein Rezidiv bekommen, aber ich wurde Mitte November mit dem angepassten Impfstoff geimpft (das war dann das 5x), und auch gegen Influenza. Mitte Januar haben wir dann wieder mit Rituximab angefangen. War der Abstand so in Ordnung zum Rituximab?

Nein, ich danke ihnen für die Einschätzung. Deshalb habe ich jetzt weiter Maske getragen, auch in Geschäften usw...so bin ich immer um Corona herum gekommen bisher. Wir haben leider 2 Todesfälle zwecks Corona in der Familie gehabt, deshalb möchte ich ja eine medizinische Meinung zwecks Verhalten unter Rituximab.


Verfasst am: 02.03.2023, 23:08
Dabei seit: 06.10.2010
Beiträge: 285

Lieber Rene71
Ad 1) eine membranöse Glomerulonephritis diagnostiziert man über eine Punktion der Niere und der mikroskopischen Untersuchung des bei dieser Punktion gewonnenen Nierengewebes, das macht man nur, wenn eine meiste entzündliche aber nicht nur entzündliche Ursache der Symptome der Niere (Eiweißausscheidung im Urin, Blut im Urin, hoher Blutdruck und andere mögliche Folgen der Nierenerkrankung) vorliegen. Wie Sie sicher im Internet gelesen haben – das nehme ich aus ihrer Fragestellung an – handelt es sich bei dieser Erkrankung um eine Ablagerung von Immunkomplexen (großen Eiweißmolekülen zusammengesetzt aus Antigen und Antikörper) an der Basalmembran der kleinsten Blutgefäße im Glomerulum, der Stelle an der das Blut gesiebt wird, um störende Bestandteile in den Urin auszuscheiden und bei Störung dieser Siebfunktion es zur Ausscheidung von Eiweiß und Blutbestandteilen kommt. Immunkomplexe können sich bei bestimmten Autoimmunerkrankungen bilden, ausgelöst durch Infektionserkrankungen, durch Medikamente oder eben durch eine Antikörperbildung gegen bestimmte Eiweißbestandteile des eigenen Körpers (die Gruppe der Kollagenosen und Vaskulitiden) darunter auch der Schilddrüse (die Hashimoto-Thyreoiditis ist ebenfalls eine dieser Autoimmunerkrankungen). Ein Zusammenhang beider Erkrankungen ist also möglich.
Ad 2) Die Therapie mit Rituximab ist eine Therapie, die diese Bildung von Immunkomplexen durch Autoimmunphänomene unterdrücken kann, indem es die Funktion und Bildung bestimmter Immunzellen unterdrückt, die für diese Bindung von Antikörper und Antigen verantwortlich sind. Als Betroffener mit einer Rheumaerkrankung und einer Verminderung der normalen Nierenfunktion sind Sie unter einer Rituximab-Therapie ein Risikopatient für jede Form einer Infektionserkrankung, nicht nur der Covid-19 Infektion. Der Antikörperspiegel gegen SARS-CoV-2 ist erhöht, das ist sicher ein gutes Zeichen, aber diese Spiegelbestimmung ist kein Freifahrtschein für eine Infektion mit Covid-19, d.h. Sie können sich trotzdem infizieren! Deshalb ist es nur weise, wenn man sich vor einer solchen Infektion schützt, so gut es eben geht. Maske tragen und Menschenansammlungen meiden, gehört dazu. Die Impfungen haben Sie durchgeführt, das ist sicher gut. Sie haben nicht gesagt, ob Sie bei der Impfung schon Rituximab bekommen hatten und ggf. wann vorher. Die Impfantwort wird durch Rituximab deutlich vermindert.
S. Schewe


Verfasst am: 28.02.2023, 07:48
Dabei seit: 13.10.2021
Beiträge: 97

Hallo Rene,
also ich bekomme seit letztem Sommer Rituximab. Seitdem hatte ich 3x Corona.Das letzte Mal direkt eine Woche nach der Infusion. Die letzten beiden Infektionen habe ich nur durch Zufall bemerkt. Ich hatte keinerlei Symptome. Aber das ist vermutlich bei jedem Menschen anders. Vor Rituximab hatte ich keine Coronainfektionen, also das Risiko steigt schon. Ich lebe jedoch ganz normal und gehe auch normal unter Menschen. Meine Antikörper sind aber auch relativ hoch. Aber das scheint bei dir ja auch so zu sein?
Die Entscheidung Menschenmassen oder nicht kann dir leider keiner abnehmen. Ich persönlich gehe auch zu Konzerten und nehme ganz normal am Leben teil.
Gruß BZ


Verfasst am: 28.02.2023, 06:50
Dabei seit: 16.07.2020
Beiträge: 56

Hallo,

ich habe 2 Fragen.

1) Ich habe eine membranöse Glomerulonephritis, allerdings die primäre Form, wie sich erst kürzlich rausstellte. Dazu den Verdacht auf eine seronegative Autoimmunthyreoiditis (Antikörper fehlen, aber das Ultraschallbild sieht nach einer Hashimoto Thyreoiditis aus). Außerdem erhöhte Ana-Titer seit Jahren und 1x erhöhte dsDNA-Antikörper im ELisa-Test.

Kann man neben organspezifischen Autoimmunerkrankungen auch noch eine systemische Autoimmunerkrankung bekommen oder ist das unmöglich?

2)Ich habe aktuell Rituximab bekommen wegen hoher Proteinurie. Ich habe 5 Corona-Impfungen (inklusive den angepassten Omikron-Impfstoff) hinter mir. Bis jetzt habe ich immer noch keine Corona-Infektion gehabt. Da ich jetzt wieder frisch Rituximab bekommen habe, weiß ich nicht, wie ich mich weiter verhalten soll sollte ich lieber für eine Zeit nach der frisch gelegten Infusion mit Rituximab Menschansammlungen meiden oder im Supermarkt, in der Bahn, Innenräumen mit vielen Personen etc. weiter Maske tragen?

Ich habe keine Erfahrungen, wie Infektionen mit Immunsuppressiva verlaufen und auf was ich mich da einstellen muss. Antikörper habe ich nach der Impfung gebildet. Ich kenne sie aber nur nach der 3. Impfung, da waren sie 950 Bau. Nach Nummer 4 und 5 kenne ich die Werte nicht. Die letzte Impfung war am Mitte November.

Kann ich mich jetzt "normal" verhalten oder lieber trotzdem vorsichtig sein?




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