Liebe Katrin,
Ich nehme einmal an, dass man Ihre Diagnose Spondyloarthritis gestellt hat, weil der genetische Fußabdruck im Blut dieser Erkrankungsgruppe HLA-B27 positiv war. Um diese Diagnose zu erhärten, müssen Fragen nach Rückenschmerzen (mehr morgens und nachts, besser durch Bewegung), nach einer Schuppenflechte bei Ihnen oder in Ihrer Familie, nach chronischen Darmerkrankungen, nach Augenentzündungen auch in der Kindheit beantwortet werden. In der Regel kann man die Diagnose ambulant gut stellen, eine stationäre Aufnahme ist dazu meist nicht notwendig, wenn doch dann eher in einer Rheumaklinik und nicht in einer orthopädischen Reha-Klinik. Ein MRT (Kernspintomographie) der LWS und der Iliosakralgelenke ISG ist hilfreich, aber nur wenn man nach Entzündungen sucht mit speziellen Sequenzen bei der MRT, sogenannte STIR Sequenzen. Fasten für 1-2 Wochen kontrolliert durch einen Arzt ist sicher eine wirksame Methode, anschließende eher vegetarische Ernährung und vor allem viel Bewegung sind weitere Möglichkeiten. Das kann man alles zusätzlich zu einer medikamentösen Basistherapie machen, wobei Sulfasalazin, selbst wenn sie es vertragen, nur relativ geringe antientzündliche Wirkung entfaltet, aber durchaus eine etablierte Therapie ist. Methotrexat ist da wirksamer (wirkt aber nicht an der Wirbelsäule), es gibt noch eine ganze Reihe weiterer Medikamente, die man einsetzen kann. Das kann aber nur Ihr RheumaDoc entscheiden.
Weiter alles Gute, S. Schewe

Vielen Dank für Ihre Antwort. Corona kann ich nicht vollends ausschließen, aber der Selbstest war negativ. Die Geschmacksstörung kam erst einmal.
Wäre unter diesem Aspekt evtl. doch noch ein Versuch mit Sulfasalazin sinnvoll, bevor ich zu einem anderen Medikament, mit wieder unbekannten Nebenwirkungen wechsle?
Würden Sie Fasten als Therapieversuch bei Normalgewicht für sinnvoll halten? Geht das auch während der Einnahme von Basismedikamenten?
Gibt es weitere Möglichkeiten komplementärer Therapie?

Herzlichen Dank im Voraus.
Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag!

Liebe Seni68
Nachdem sie zweimal nach Ab- und Wiederansetzen der Sulfasalazin Therapie die gleichen Nebenwirkungen bekommen haben, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es sich um Nebenwirkungen dieses Medikaments handelt. Einen dritten Versuch würde ich deshalb nicht mehr machen. Bei Ihrem Untergewicht ist ein kurzfristiger Fastenversuch nicht gerade die beste Therapie, deshalb ist ein Wechsel der antientzündlichen Therapie wahrscheinlich angebracht (einschließlich einer Kortison Spritze in das Gelenk). Die Angst vor Methotrexat ist unbegründet, man kann mit einer niedrigen Dosierung beginnen und muss die regelmäßigen Laborkontrollen unter dieser Therapie einhalten, dann kann nicht so viel passieren. Eine Wechselwirkung mit den von Ihnen genannten Medikamenten ist unwahrscheinlich, allerdings müssen Sie das Ihre(n) Frauenarzt(ärztin) fragen. Ich nehme mal an, dass eine Testung auf Corona stattgefunden hat, denn bei dieser ja aktuell immer häufiger werdenden Erkrankung ist ja die Geschmackstörung häufiger, manchmal nur das einzige Symptom.
Alles Gute, S. Schewe

Ein paar weitere Fragen haben sich noch aufgetan vielleicht können Sie mir die beantworten was muss noch für eine gute Diagnose getan werden(bisher Blutwerte MRT Wirbelsäule und Röntgen der Hände) für eine therapiefindung ist ein stationärer Aufenthalt oder eine Reha sinnvoll? Vielleicht um die Krankheit besser anzunehmen? Freundliche Grüße Katrin

Liebes Expertenteam

Bei mir wurde im Frühjahr eine Spondylarthropatie periphere Gelenkbeteiligung im linken Handgelenk festgestellt (Mono Arthritis)
Tenosynovitis Strecksehnen Handgelenk Links.
Die ganzen Untersuchungen aufzuführen würde jetzt zu weit führen. Kurzum ich wurde mit sufasalazin behandelt und am Anfang um die Entzündung runterzubringen mit Prednisolon.
Das Prednisolon hat eine Weile gebraucht um anzuschlagen die Entzündung ging zurück mit dem sufasalazin habe ich so meine Probleme.
Bei den vorgeschlagenen Dosierungen 1 0 1 am Anfang zu 2 0 2 am Ende habe ich ab der mittelsten Dosis starke psychische Probleme bekommen(Suizid Gedanken, Lebensunlust etc).
Daraufhin sollte die Medikamentation unterbrochen werden.Das habe ich getan um dann während eines Urlaubes langsam wieder einzusteigen auf 1 0 1 und wieder zu erhöhen(2 0 2 0)mit dem gleichen Ergebnis (zusätzlich kam hinzu dass ich mich mit diesem Medikament sozusagen neben mir gefühlt habe)
Als weitere Einschränkung habe ich einen Geschmacksverlust/Irritation erlitten, alles schmeckt bitter und metallisch . Nach dem erneuten Absetzen habe ich langsam (nach drei Wochen) wieder einen normalen Geschmack.
Macht es Sinn dass sulfasalazin noch mal zu probieren ist dies eine bekannte Nebenwirkung?(Geschmack)
Da ich vom Körpergewicht her immer an die 50 Kilo gehe ,habe ich Bedenken auf MTX umzusteigen bzw zu Fasten(wäre das Letzte eine vernünftige Möglichkeit zum ausprobieren)
Sind mögliche Wechselwirkungen mit meinen weiteren Medikamenten( Famenita und Gynokadin wegen Wechseljahresbeschwerden und Osteoporose) möglich.
Ich bin etwas ratlos wie die weitere Vorgehensweise sein soll. Leider fehlt es immer an der nötigen Zeit beim Rheumatologen um das vernünftig zu klären ... bzw wird noch Schema F vorgegangen(ob das für jeden einzelnen richtig ist wird nie im Beisein des Patienten hinterfragt)
Mit freundlichen Grüßen Katrin8