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Rückfall/Schub einer PMR bei Prednisolonauslassversuch
Reihenfolge 

Verfasst am: 28.06.2022, 09:35
Dabei seit: 08.04.2020
Beiträge: 4

Sehr geehrte Frau Dr. Späthling-Mestekemper,
vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort.
Ergänzend noch anzufügen, ich bin weiblich, 65 J., und nein nächtliche Schmerzen der IS habe ich nicht. Es sind führend Muskelschmerzen. Die Rö. Hände und Füsse zeigten zuletzt rein ärthrotische VEränderungen, vor 3 Jahren eher ein Mischbild, dabei auch die IS mit Bild einer abgelaufenen SAcroiliitis.
Dann werde ich mal versuchen mit meinem Rheumatologen eine Fährte zur Klärung zu finden. Es stand auch noch die Frage einer Medikation mit Sulfasalazin im Raum, nach Absetzen
Ausschleichen des Predni.

Danke für Ihre Zeit


Verfasst am: 28.06.2022, 06:39

Sehr geehrter Herr Moira,
sie schildern typische Probleme, vor die wir als Rheumatologen desöfteren gestellt werden. Nach jahrelangem Verlauf und jahrelanger Therapie verändern sich Symptome und man ist doch nicht mehr so ganz sicher ob die ursprünglich gestellte Diagnose doch die richtige war. Da hilft eigentlich nur ein bischen detektivische Arbeit. Egal welche Erkrankung siw haben, es ist prinzipiell richtig nach so vielen Jahren zu versuchen sich aus der oralen Cortisontherapie heraus zu schleichen, was bei ihnen nicht so gut zu gelingen scheint. Um zu beurteilen in welche Richtung es gehen könnte braucht man zunächst mehr Informationn. Differentialdiagnostische Überlegungen scheinen eine PMR zu sein (die ursprüngliche Diagnose), eine seronegative Rheumatoide Arthritis (diese Diagnose ist immer mit Skepsis zu betrachten ausser es finden sich radiologisch beweisende erosive knöcherne Veränderungen an den betroffenen Gelenken) oder eine Erkrankung aus dem Formenkreis der seronegativen Spondyloarthritiden (z.B. Psotiasis-Arthritis....aber sine Psoriasis, weder bei ihnen noch bei einem anderen Familienmitglied ist eine Black Box! In Frage käme auch eine andere Erkrankung aus der familie der seronegativen Spondyloarthritiden wie eine entz. Darmerkrankung oder schlicht eine HLA B27 assoziierte Arthritis ggf mit Beteiligung der Wirbelsäule. Oder ist es eine Mischung aus einer Arthrose und einer entzündlichen Erkrankung? Was könnte weiterhelfen?
Anamnese und Befunde: Waren die Schmerzen eher Muskel- oder Gelenkbezogene Schmerzen? In Ruhe nachts oder bei Belastung? wie alt sind sie?
Wie sehen die Röntgenbilder der Hände und Vorfüße aus? Entzündliche oder degenerative Veränderungen oder beides nebeneinander? Sie sinf Träger des HLA B27, sind die IsG im Röntgen tatsächlich entzündlich verändert oder eher degenerativ? Hatten sie dort auch schon mal starke nächtliche Schmerzen? Waren Gelenke geschwollen? etc. Gibt es eine Knochendichtemessung?
Das Ausschleichen des Cortisons bedeutet immer auch, dass das, was durch die Therapie zugedeckt wurde zu Tage treten und erkannt werden kann und das ist immer in ihrem Interesse da die langfristige Cortisontherapie die schlechteste Lösung ist.
Ich hoffe das hilft ihnen weiter.
Herzliche Grüße
Susanna Späthling


Verfasst am: 27.06.2022, 20:50
Dabei seit: 08.04.2020
Beiträge: 4

Sehr geehrte Damen und Herren,
nach Weihnachten bekam ich von meinem Rneumatologen die Massgabe, das seit 2017 wg ursprünglich einer PMR angesetzte Prednisolon von noch 2 mg bis Pfingsten komplett auzuschleichen. In 0,25 mg-Schritten bin ich für 3 Tage bei 1 mg angekommen, während dieser Zeit schlichen sich langsam die altbekannten Schulter-Arm- und Hüftbeschwerden bds mit extremer Morgensteifigkeit und nahezu Unfähigkeit aus der Hocke aufzustehen wieder auf.
Der Weg bis dahin: 06/2017 bei o.g. Beschwerden Diagnose der PMR, Medikation von anfangs 30mg Predni, mit nahezu sofortiger Besserung, sehr langsame Reduktion über 2 Jahre auf 5 mg.
Bei Reduktionen immer wieder Kiefergelenksschmerzen , thorakale Enge, eine RZA hat nicht bestanden
RF, ANA, Anca, neg., Leuko, BKS erhöht 50/70, CRP mäßig erhöht, Aussschlussdiagnostik Tumorsuche negativ.
Die typischen PMR-Beschwerden waren dann nach 2 Jahren fast verschwunden.
Es stellten sich dann beidseitige Finger, Hand- und Fussbeschwerden ein, Achillessehnenteileinrisse, Einweisung Hausarzt mit Aufenthalt in einer Rheumaklinik, E-Diagnose Overlap-syndrom PMR/PSA sine psoriase. Mein Haus Rheumatologe war nicht dieser Meinung.er meint rheumatoide Arthritis,
Jetzt pos Bestimmung HLa-b27 und 51.
Es folgt MTX für 1 Jahr. Haarausfall .Absetzen nach 1 Jahr.Predni hier noch bei Predni 4 mg.
Eindeutig radiologische Bildgebung Hände, Füsse, IS-Gelenke in der Klinik mit arthritischem Muster.
Bei der jetzigen Kontrolle 01/22 eindeutig arthrotisch führend,bei wenig Beschwerden vor einem halben Jahr dann die o. G. Reduktion mit den o.g Beschwerden. Ich habe wieder auf 2 mg erhöht weil Termin erst Ende Juli. Ist das ein Comeback der PMR.
Zusatzdiagnose: short barret Oesophagus, Reizdarm n. Aussschlussdiagnostik entzündliche Veränderungen.
Vielen Dank im Voraus für Ihre Einschätzung

Mit freundlichen Grüßen




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