Hallo zusammen,
nachdem ich hier zum Thema Cannabis nicht wirklich viel gefunden habe, möchte ich hier in einem Beitrag unsere individuelle Erfahrung schildern:
Meine Frau (52) hat seit 10 Jahren RA, welche im Laufe der Zeit immer schlimmer geworden ist, was die Schmerzen und die daraus folgenden Probleme wie Schlaflosigkeit, Erschöpfung, Unfallgefahr, eingeschränkte Arbeitsfähigkeit und natürlich auch die Auswirkung auf die Stimmung betrifft.
Mit Unfallgefahr meine ich, dass meine Frau schon öfters beinahe gestürzt ist, weil sie so wackelig auf den Füßen stand, und durch die Schmerzen in der Hand hatte sie sich auch bereits beim Gemüse schnippeln in den Finger geschnitten...
Durch reinen Zufall haben wir einen Patienten kennen gelernt welcher von seinem Arzt Cannabis - also das "richtige Cannabis", auch Marijuana genannt, wegen seinen Magengeschwüren verschrieben bekommt.
Dieser Zufallsbekannte hat uns eine kleine Menge von dem Kraut geschenkt und wir haben es 2 Tage in Folge in kleiner Dosis als Joint geraucht.
Das Ergebnis war: Die Schmerzen waren weg! Zum ersten Mal seit Monaten!
Wir haben uns von dem Bekannten die Adresse des Arztes geben lassen und haben um eine Verschreibung gebeten. Dies war nicht einfach. Der Arzt wollte das wir uns ausgiebig informieren - das heißt Studien heraus suchen, und wir sollten auch einen ausführlichen Brief an die Krankenkasse verfassen, wo wir alle Leiden und die Folgen schildern und darlegen, dass wir auf Marijuana bzw. Cannabis mit THC angewiessen sind, weil eben die "normale" Behandlung vom Rheumatologen mit MTX nicht bzw. nicht mehr wirkt. (Trotz Injektion mit zugelassener Höchstdosis)
Beim Verfassen des Briefes an die Krankenkasse hat uns jemand vom DHV (Deutscher Hanf-Verband) geholfen.
Als weitere Information kann ich noch geben, dass meine Frau bereits mit Ernährungsumstellung und Nahrungsergänzung (Kurkuma, Fischöl etc.), sowie mit reinem CBD-Öl gearbeitet hat, aber es hat alles nichts gebracht!
Wir haben also zum Testen vom Arzt 10g Cannabis-Blüten mit hohem THC-Gehalt (22g/100g) verschrieben als Privatrezept bekommen. Dieses Kraut mischen wir im Verhältnis 1:2 mit getrockneten Cannabis-Blüten, welche nur CBD enthalten und welche es frei verkäuflich im Cannabis-Shop gibt.
Die Kosten für das THC-haltige Cannabis betragen 17€ pro Gramm in der Apotheke und das CBD-Cannabis vom Hanfladen kostet weniger als 10€ pro Gramm. Es gibt aber auch spezialisierte Internetapotheken, wo man das THC-Kraut angeblich für etwas mehr als 10€ pro Gramm bekommt.
Wir haben uns außerdem den medizinischen Verdampfer "Mighty" für 220€ im Internet gekauft. Dieser Verdampfer wird eingängig empfohlen und wir finden ihn auch richtig gut und hochwertig. Mit diesem Verdampfer kann man die Temperatur genau einstellen, was wichtig ist, und man atmet die ätherischen Bestandteile - also THC, CBD, sowie die vielen anderen in der Pflanze enthaltenen Stoffe ohne jeglichen Schaden für die Lunge bzw. den Körper ein.
Wir führen jetzt diese Cannabistherapie seit 2 Wochen durch. Meine Frau nimmt Abends 2 Züge aus dem Verdampfer ca. 1 Std. vor dem Einschlafen.
Das Ergebnis ist phänomenal: Die Schmerzen sind zu 70% verschwunden und meine Frau kommt wieder mit den normalen 8 Std. Schlaf pro Nacht aus und kann auch wieder voll arbeiten.
Parallel nimmt meine Frau immer noch ganz normal die Medikamente der "Basistherapie" ein, also MTX und noch ein paar andere welche ich jetzt nicht im Kopf habe.
Wir haben den Kostenübernahmeantrag an die Krankenkasse noch nicht abgeschickt.
Die verschriebenen 10g werden schätzungsweise 2 Monate reichen, denn der Verbrauch ist gering.
Was das High-Gefühl betrifft, welches durch das THC eintritt:
Ich muss dazu ganz klar sagen, dass wir vor diesem Experiment absolut nicht daran interessiert waren, auch wenn wir wohl zugeben müssen, dass wir es mittlerweile als angenehm empfinden. Man gewöhnt sich schon nach ein paar Tagen gut daran, und wenn man eh ins Bett geht spielt es auch keine große Rolle mehr. Am nächsten Tag ist man wieder frisch.
Wichtig ist allerdings die richtige Dosierung zu finden. Ich würde empfehlen mit einer wirklich minimalen Dosis anzufangen, deswegen "verdünnen" wir das THC-Kraut auch mit Nicht-High-Machenden CBD-Cannabis.
Bei einer anfänglich zu hohen Dosierung kann es schon unangenehm werden, wenn man das Gefühl des THC-Highs noch nicht kennt. Gefährlich ist es sicher nicht und nach einigen Stunden ist alles wieder vorbei.
Es ist mir bewusst dass es momentan noch keine wirklich aussagekräftigen Studien gibt, welche BEWEISEN dass Cannabis bei Rheuma hilft.
Außerdem scheint es verdammt schwer zu sein überhaupt einen Arzt zu finden welcher einem das Kraut verschreibt. Ich schätze wir haben einfach Glück gehabt.
Bitte habt auch Verständnis dafür dass ich hier nicht die Adresse des Arztes sowie des Ansprechpartners beim Deutschen-Hanfverband weitergebe, ich weiß nicht ob es den Leuten Recht ist, wenn sie zu viele Anfragen bekommen.
Ich wollte hier einfach mal unsere tolle Erfahrung weiter geben einfach - als Anregung.
Alles Gute an Alle!