Guten Morgen,
sie werden nur aufgrund der Rheumaerkrankung priorisiert in die Priorisierungsgruppe drei, nicht aufgrund der Gerinnungsstörung. Insofern brauchen sie ein Attest von ihrem Rheumatologen.
Nachdem das Risiko eine Thrombose zu erleiden, abgesehen von allen anderen Risiken, bei einer Covidinfektion wesentlich höher ist als durch eine Impfung, würde ich auch in dieser Situation dringend zu einer Impfung raten.
Es wäre ganz spannend zu wissen, welche für eine Thrombose zusätzlichen Risikofaktoren die von der Sinusvenenthrombose betroffenen Frauen hatten. Dass eine Faktor V leiden Mutation dabei eine wesentliche Rolle spielt kann ich mir nicht vorstellen, da diese Mutation doch relativ häufig in der Bevölkerung vorkommt und die thrombotischen Ereignisse bei den Geimpften ja extrem selten auftraten. Hinzu kommt, dass der Mechanismus der Thrombenbildung ein ganz anderer ist.Bei der Sinusvenenthrombose nach AstraZeneca Impfung handelt es sich um eine dem HIT-Syndrom ähnlichen Mechanismus mit autoimmunologischer Reaktion und einer hierdurch (Thrombophilie-unabhängigen) atypischen Thrombenbildung und konsekutivem Abfall der Blutplättchen. Trotzdem sollte man sich die beschriebenen Fälle nochmals genauer anschauen....aber da sie in die Priorisierungsgruppe drei fallen ist dafür Zeit. Sie sollten sich außerdem zusätzlich von ihrem Gerinnungsspezialisten beraten lassen.
Herzliche Grüße
Susanna Späthling