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Diagnose für juv. chr. poly. Arth. seit 3 Tagen
Reihenfolge 

Verfasst am: 26.04.2012, 17:58
Dabei seit: 09.09.2005
Beiträge: 1

Hallo,
mein Sohn (11 Jahre) hat Rheuma und ihm wurde die Therapie mit Metrex, Schmerzmittel und Cortison empfohlen...
Ich als Mutter habe solche Angst vor den Nebenwirkungen, weil ich seinen Körper nicht "vergiften" möchte, aber ich möchte ihm auch weitere Schmerzen ersparen und natürlich den Verlauf der Krankheit verzögern bzw. stoppen, oder eben so, dass er gut damit leben kann. Er ist am Anfang eines langen Weges.
Hat jemand diesen Weg ganz ohne die Schulmedizin geschafft?
Er ist so schlau und ich will ihn nicht benebeln, aber ich will auch nichts versäumen, wovon er Nachteile hat.
Ich suche alternative Möglichkeiten, wie z. B. die othomolekular Medizin. Hat jemand Erfahrung? Ich bin sooo hin und her gerissen....


Verfasst am: 26.04.2012, 17:58
Dabei seit: 06.09.2004
Beiträge: 118

Liebe "Mutter",
ich denke, jeder der einmal mit der Diagnose einer chronischen Erkrankung konfrontiert wurde, kann nachvollziehen, welche Sorgen und Ängste in Ihen herrschen.
Als unsere Tochter vor 20 Jahren im Alter von 8 Jahren an Rheuma erkrankte war ich ebenso hin- und hergerissen. Gerade die Medikamente und deren Nebenwirkungen haben Sorgen bereitet und wir haben uns immer wieder gefragt, ob wir richtig entschieden haben. Das kann uns wohl auch niemand abnehmen. Heute, nach so vielen Jahren habe ich viel Erfahrung gesammelt, nicht nur in der eigenen Familien, sondern auch durch meine "Arbeit" in den Elternkreisen der Deutschen Rheuma-Liga. In wieweit die Kombination der Medikamente, wie Sie sie genannt haben (Cortixon, MTX und Schmerzmittel) für Ihren Sohn richtig sind, kann ich natürlich nicht sagen. Ich weiß aber, dass es Medikamente sind, die in der Kinderrheumatologie seit Jahrzehnten ihren Platz haben und von denen die Nebenwirkungen gut bekannt und vor allem gut kontrollierbar sind. Schwerer dagegen ist das Fortschreiten der Erkrankung, der Entzündung und später der Knorpeöl- oder Knochenzerstörung zu kontrollieren. Ich möchte alternative Methoden keineswegs verdammen, sie haben ergänzend durchaus ihren Platz, aber ich möchte davor warnen, sie einzusetzen, wenn die Krankheit noch aktiv ist oder gar, wenn Schulmedizin abgesetzt werden soll. Ich habe immer wieder Kinder gesehen, die das mit schweren Schüben "bezahlen" mussten. Wenn die Krankheit zur Ruhe gekommen ist, können Sie, immer in Absprache mit dem behandelnden Arzt, über ergänzende Methoden nachdenken und evtl. nach und nach die Schulmedizin reduzieren. Das würde ich Ihnen von Herzen wünschen.
Ich gehe davon aus, dass ihr Sohn zunächst Cortison bekommen hat, um den akuten Prozess möglichst schnell einzudämmen. Das MTX braucht ein paar Wochen, bis die Wirkung einsetzt. ZIel ist es dann, das Cortsison zu reduzieren, ganz langsam, bis es schließlich ganz ausgesetzt werden kann. Über einen längeren Zeitraum sollte nach Möglichkeit keine hohe Cortisondosis gegeben werden (nicht mehr als ca. 7,5mg/Tag). Manchmal ist die Aktivität des Rheumas so stark, dass es nicht gelingt, aber es gibt mittlerweile ein großes Spektrum an Behandlungsmöglichkeiten, sodass es zumeist gelingt. Das Thema "kindliches Rheuma" ist so umfangreich, dass ich es kaum in dieser Antwort erörtern kann.
Mich würden folgende Dinge interessieren: Welche Rheumaform ist diagnostiziert worden? Hat ihr Sohn einen Rheumafaktor? Welche Gelenke sind betroffen? Welche Blutwerte sind nicht in Ordnung? Wer behandelt Ihren Sohn. Ist es ein Kinderrheumatologisches Zentrum? Wie oft sind Laborkontrollen angeraten worden? War Ihr Sohn beim Augenarzt?
Haben Sie Kontakt zu den Elternkreisen der Deutschen Rheuma-Liga? Haben Sie Informationsmaterial?
Ich weiß, viele Fragen! Ich würde mich gerne ausführlich mit Ihnen unterhalten, bin aber ab Montag für eine Woche zu Kinderrheumatologischen Kongressen. Vielleicht haben Sie Lust, mich morgen Abend ab 21.00 Uhr oder ab dem 20.9.05 anzurufen 040-4807860. Wenden Sie sich auch gerne an den Landesverband der Deutschen Rheuma-Liga in Ihrem Bundesland oder eine Rheumafoon Beraterin. Sie finden alle Adrressen auf der Seite <!-- w --><a class="postlink" href="http://www.rheuma-liga.de">www.rheuma-liga.de</a><!-- w -->.
Ich wünsche Ihnen und Ihrem Sohn alles Gute
Ihre Claudia Grave




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