Liebe Offensichtlichich,
jede medikamentöse Therapie einer rheumatoiden Arthritis (ich gehe mal davon aus, dass das Ihre Diagnose ist) ist eine Entscheidung zwischen vermutetem Nutzen und Risiken der Therapie. Insbesondere trifft das zu für langjährig Betroffene mit einer langen Liste von mehr oder weniger erfolgreichen Therapieversuchen. 4 Wochen Therapie mit Upadacitinib (Rinvoq) sind noch zu früh, um über Effektivität der Therapie zu entscheiden, da brauchen Sie mehr Geduld. Üblicherweise wird man erst nach ca. 3 Monaten entscheiden, ob eine weitere Therapieänderung Sinn macht. Wie ausgeprägt und belastend die von Ihnen genannten möglichen Nebenwirkungen der Therapie sind, können nur Sie selbst zusammen mit Ihrem Rheumatologen beurteilen (gemeinsame Nutzen-Risiko Abwägung), wobei natürlich die Aktivität Ihrer Erkrankung, Laborwerte, sonstige Untersuchungsergebnisse und ihre bisherige Therapien berücksichtigt werden müssen. Die Impfung gegen Grippe ist auch unter dem Rinvoq möglich und sollte durchgeführt werden. Massive Gewichtszunahme hat nur bedingt mit dem Medikament selbst zu tun, sondern eher mit der Ernährung (Zufuhr von Kalorien) und mit der Möglichkeit zur Verbrennung von Kalorien durch Bewegung. Ist die Entzündung durch ein Medikament unterdrückt, wird der Körper auch weniger Kalorien zur Abwehr der Entzündung verbrauchen, bei gleicher Ernährung wird man dann zunehmen. Manche Medikamente wie Kortison beeinflussen zusätzlich das Hungergefühl, für Rinvoq ist mir das nicht bekannt. Da hilft nur eines: genau auf die Kalorien achten, sich mehr bewegen.
Ein harter Kampf, der aber erfolgreich geführt werden kann, viel Erfolg dabei,
S. Schewe