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Hypocortisolismus und MTX
Reihenfolge 

Verfasst am: 02.07.2020, 01:27
Dabei seit: 05.06.2019
Beiträge: 128

Guten Abend,

ganz prinzipiell gilt, dass eine Cortisondauertherapie nie eine gute Lösung darstellt. Cortison sollte immer nur im Notfall und möglichst kurz gegeben werden und das gilt für jede Lebenslage, auch für die Schwangerschaft und die Stillzeit. Falls sie eine erneute Schwangerschaft ganz prinzipiell planen sollten, würde ich ihnen raten sich bezüglich der möglichen Therapien nochmals eingehend beraten zu lassen.
Eine der vielen Nebenwirkungen, die Cortison langfristig macht,erleiden sie gerade. Durch die Unterdrückung der Nebennierenrindenaktivität durch die lange Cortisontablettentherapie kann ihre Nebennierenrinde gerade selbst kein Cortison mehr bilden (ein überlebenswichtiges Hormon!) und sie sind auf eine Zufuhr von aussen angewiesen. Und das ist nur eine der zahlreichen Nebenwirkungen. Die Cortisonmenge, die sie gerade einnehmen müssen, ist immernoch viel mehr, als ihre Nebennierenrinde im Normalfall bilden würde, und damit weit davon entfernt "physiologisch" und nicht schädlich zu sein. Eine Cushing-Schwelle und eine langfristig unschädliche Cortisondosis gibt es nicht. Allerdings gilt schon je niedriger die Cortisondosis, umso weniger Nebenwirkungen macht sie....aber nebenwirkungsfrei, das gibt es nicht.
Bezüglich Corona zeigen die bisherigen Registerdaten, dass Cortisondosen von weniger als 10 mg pro Tag nicht mit einem erhöhten Risiko für einen schwerwiegenden Verlauf einer Covid 19 Infektion einhergehen. Genau so wenig erhöhen Basistherapien wie MTX dieses Risiko.
Für sie wäre es optimal, auch bezüglich Corona, eine Basistherapie zu finden,die sie gut vertragen und unter der ihre Erkrankung stabil ist, also keine Gelenke entzündlich geschwollen sind und auch keine Entzündungszeichen im Blut nachweisbar sind und die es ihnen erlaubt die Cortisondosis schrittweise zu reduzieren. Ggf muß aufgrund der Nebenniereninsuffizienz eine Zeit lang ein anderes Cortison (Hydrocortison) substituiert werden.
Alles Gute
Susanna Späthling


Verfasst am: 01.07.2020, 10:21
Dabei seit: 06.04.2020
Beiträge: 8

Sehr geehrtes Expertemteam,

zunächst möchte ich mich bedanken,dass es wieder ein "Coronafragenforum" gibt.

Kurz zu meiner Situation:
Ich leide seit meinem 1. Lebensjahr an chronisch juveniler Polyarthritis (mittlerweile 33).
Aufgrund meiner Schwangerschaft 2019 und der Stillzeit habe ich seit Anfang 2018 keine Basistherapie (MTX) mehr genommen,sondern Prednisolon (Dosis abhängig von den Beschwerden- 5 bis 25mg/Tag-),welches ich auch neben den verschiedenen Basistherapien (Humira,MTX,Quensyl) seit 2013 durchgänig nehme (i.d.R. 5mg).
Seit zwei Wochen habe ich abgestillt und nun wieder mit einer rixhtigen Basistherapie begonnen. Ich nehme seit letzter Woche wieder MTX (als Pen aktuell 7.5mg).
Seit April nehme ich täglich 7.5mg Prednisolon (morgens 5mg,um 22 Uhr nochmal 2.5mg), da ich von der hohen (20mg) Dosis im Rahmen der Schwangerschaft/Stillzeit runter soll und will.
Da bei mir ein Hypocortisolismus vermutet wird (Cortisolwert im Blut nach Einnahme morgens bei 4)steht ein Termin beim Endokrinologen an.

Nun zu meinen Fragen:
1. Gilt MTX im Rahmen der rheumatischen Behandlung (bis 25mg?)
auch nach den neueren Erkenntnissen bzgl. Corona als sicher (vor schweren Verläufen)?
2. Wie sieht es mit dem Prednisolon aus?
Wenn mein Körper aktuell,wie es scheint, sogar eher zu wenig Cortisol bildet...wirken die 7.5mg Prednisolon die ich nehme dann überhaupt immunsupprimierend?
Oder gilt eine Dosis bis zur Cushingschwelle (7.5mg) noch als sicher (vor allem im Rahmen einer Dauertherapie)?
3. Es heißt,man ist als Rheumatiker nicht gleich automatisch ein Risikopatient,sondern neben den immunsuppressiven Medikamenten spielt vor allem eine Schubsituation eine Rolle.
Was gilt diesbezüglich als Schub?
Die Schwellung der Gelenke (habe ich), ein erhöhter CRP-Wert (max. 4,also im grünen Bereich) oder die BSG (zuletzt bei 30)?

Vielen Dank für Ihr Engagement!
Bleiben Sie gesund!
Liebe Grüße




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