Sehr geehrtes Expertenteam,
ich lese alle Beiträge während Ihres "Expertenforums" mit - gerade bzgl. Kortisoneinnahme - weil es mich persönlich auch betrifft. Ich bin mittlerweile 52 Jahre alt, 172 cm groß, aktuell 63 kg, sportlich.
Im Jahr 2015 fing alles mit starken Schmerzen in der HWS, dem Hinterkopf, Ellenbogen, Schultern an. Ich war lange beim Orthopäden in Behandlung, er probierte einige Behandlungsansätze, nachdem ich über zunehmende Morgensteifigkeit, gerade in der HWS u. auch BWS, sowie öfters in der rechten Hand klagte, alle Schmerzen zunahmen, stellte er im Blutbild einen erhöhten Rheumafaktor fest (dieser zeigte sich nur 1 X!!!); ansonsten waren damals keine Entzündungszeichen im Blut, ich bekam eine Überweisung in die Rheumaklinik - Wartezeit 6 Monate!! - und nahm abends 5 mg. Lodotra, was meine Beschwerden erheblich besserte und den Rheumafaktor wieder verschwinden ließ.
Das Lodotra wurde im Jan.16 auf 2 mg. abgesenkt, kurz danach begannen wieder die starken Schmerzen in der HWS und nachts über den Hinterkopf in die Augen.
Das Ganze steigerte sich so sehr, dass der Kopf im Jan. 16 fast unbeweglich war,
ein Ablegen oder Anheben des Kopfes zum Schlafen, Zähne putzen, kauen etc. war fast nicht mehr möglich, ich war wie eingemauert.der ganze Kopf war nachts rot und heiß keine Schmerzmittel halfen mehr. Dazu kamen schlimme Schmerzen in den Augen, Ellenbogen, Schultern. Ich war in einem erbärmlichen Zustand (Gewichtsabnahme 4 Kg. in einer Woche) und kam ins KKH auf die Orthopädie.
Dort diagnostizierte man zusammen mit Konsiliarärzten der Kopfklinik eine Polymyalgia Rheumatica, Entzündungszeichen, BSG waren sehr stark erhöht und leitete eine hochdosierte Infusionstherapie mit Kortison ein. Man vermutete eine Beteiligung der Kopfarterien, machte aber keine Biopsie u. keinen Ultraschall der Kopfgefäße (3 Monatespäter unter Kortison Doppler-Ultraschall - war alles i. O.)
[b]Dann wurde im MRT und CT Pannusgewebe am Atlaswirbel festgestellt; Diagnose Rheumatoide Arthritis, florider entzündlicher Prozeß C1/C2.
Diese Entzündung Am Atlas bildete sich unter der Basistherapie komplett zurück,
beim Kontroll-MRT im April 2016![/b]
Die Kortisontherapie schlug an und mein Zustand verbesserte sich von Tag zu Tag.
Ich wurde mit 60 mg. Kortison am Tag entlassen, sollte mich in der Rheumaklinik vorstellen und eine Basistherapie zur Kortisoneinsparung beginnen.
Mittlerweile hatte ich leider einen Diabetes Typ 2 entwickelt, da ich eine genetische Disposition dafür habe (Mutter und Oma, Diabetes, Vater Rheuma).
Ich bekam anfangs 10 mg. MTX und einen Kortisonplan zur Reduktion.
Sobald ich unter 5 mg. Kortison kam, steigerten sich die Hinterkopfschmerzen, Ellenbogen u
SChultern, Händen. Im November 2016 war ich bei 2 mg. und meine Schmerzen waren wieder so schlimm, dass ich den Alltag fast nicht mehr bewältigen konnte.
Der Rheumatologe erhöhte MTX auf 15 mg. und Lodotra auf 5mg.
Der Zustand besserte sich wieder und ich sollte wieder auf 2mg. Lodotra Anfang 2017.
Nun wurde es bei 2mg. wieder so extrem in den frühen Morgenstunden, Nacken Hinterkopf, unerträgliche Schmerzen in beiden Ellenbogen, Händen, morgens steif.
Die ganze Zeit über seit MTX und Kortison waren CRP usw. im Normbereich!
Ana-Antikörper schwankten und waren bei 1:320
Von Anfang an, hatte ich immer nächtliche Beschwerden mit beiden Ohrknorpeln,
am rechten Ohr eine entzündete Stelle, jedoch waren nachts beide heiß und ich konnte nur unter Schmerzen darauf liegen. Salben halfen nix.
An Ostern 2017 waren die Gelenkschmerzen wieder schlimm, dass der Rheumatologe sagte, ich solle abjetzt morgens 5 mg. Prednisolon nehmen, abends 1 mg. Lodotra und MTX auf 17.5 mg. erhöhen, wenn das nicht helfe, würde er michnach MRT-Kontrolle auf Mabthera umstellen.
Ich habe wieder einen neuen Kortisonplan und bin aktuell bei 5 mg. Prednisolon u 17.5 mg. MTX.
Es geht mir wieder gut, die Schmerzen sind absolut erträglich und ich bin wieder fitter. Was einfach nicht ganz verschwinden will, sind die Schmerzen - vor allem wieder früh morgens - in beiden Ellenbogen (Gelenk innen und außen beidseitig) und oft auch Schultern.
Es heißt nun ich hätte eine "polymyalgiaforme Rheumatoide Arthritis" mit Beginn an der HWS. CCP-Antikörper habe ich keine.
Ich fragte den Rheumatologen, ob ich nicht mal ganz vom Kortison weg komme, auch wegen meinem Diabetes, welche ichmit Ernährung und Metformin und tägl. Sport sehr gut im Griff habe, er meinte, viele Patienten bräuchten immer eine kleine Dosis Kortison und bei mir wäre es anscheinend noch zu früh um auszuschleichen, da die PMR einfach mehr Kortison erfordere.
Dazu hätte ich gerne Ihre Meinung gehört, auch weil ich bei 2 mg. immer wieder in diese schlimmen Schmerzzustände - gerade auch am Nacken und Hinterkopf komme.
MTX vertrage ich zum Glück bis jetzt ganz gut, aber viell. gibt es ja Medikamente, welche in meinem Fall besser greifen, dass ich Kortison mal ausschleichen kann.
Bitte entschuldigen Sie den langen Text, aber ich habe leider eine Odysee bzgl. Krankheitsverlauf und Diagnosestellung hinter mir.
Vielen Dank für Ihre Bemühungen von
Leontina