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Keine Diagnose - mtx Versuch?
Reihenfolge 

Verfasst am: 24.06.2016, 22:22
Dabei seit: 06.10.2010
Beiträge: 285

Ihre Rheumatologen hat vollkommen recht, bei Sehnenansatzentzündungen wirkt Mtx nicht besonders gut, einen Versuch würde ich mit Mtx auch nur machen, wenn die Entzündung klar nachgewiesen ist, sollte sie besonders stark sein an Sehnenansätzen, helfen die Biologika, auch lokale Kortisoninjektionen um den entzündeten Sehnenansatz herum können helfen. Alternativmedizinische Ansätze sind bei der PsA nicht als wirksam nachgewiesen, zumindest kenne ich keine. Zur Schmerzlinderung sind natürlich eine Reihe von alternativmedizinische Methoden möglich (z.B. Akupunktur, Chi-Gong, in der nächsten Mobil wird dazu einiges zu lesen sein u.a.), sollte jedoch eine Entzündung die Ursache sein, kann nur eine entzündungshemmende Therapie weiter helfen. Bei dem sehr variablen Verlauf einer PsA ist die Kontrolle über längere Zeit wichtig, kommt es immer wieder zu kurzen Schüben, reicht ein NSAR aus, je stärker und länger die Entzündung anhält, umso eher müssen wirksame Basismedikamente oder sogar Biologika eingesetzt werden.


Verfasst am: 23.06.2016, 19:28
Dabei seit: 18.06.2016
Beiträge: 4

Vielen lieben Dank für die Auskünfte. Dank auch an die Rheuma-Liga für dieses Angebot. Verstehe ich sie dann richtig, dass die Beschwerden schon häufig entzündungsbedingt aber eher leichtgradig sind? Wenn es denn stimmt, dass mtx nur wenig auf Sehnen wirkt, macht ein Therapieversuch derzeit wohl wirklich keinen Sinn. Ist das denn zutreffend? Gibt es denn in diesem Schwebezustand alternativmedizinische Ansätze, die einen Versuch wert sind? Die Psa wirkt auf mich zunehmend wie eine schwer zu fassende, eher im Verborgenen auftretende Krankheit.


Verfasst am: 22.06.2016, 20:01
Dabei seit: 06.10.2010
Beiträge: 285

Bei der PsA besteht häufig das Problem, dass Gelenkbeschwerden bestehen ohne dass Entzündungen nachweisbar sind. Wenn man dann mit dem Ultraschall und vor allem mit dem MRT hinschaut, wird man häufig Entzündungen finden, die nur leichtgradig im Sehnenansatzbereich liegen. Deshalb hängt die Beantwortung Ihrer Frage davon ab, wie genau man die schmerzhaften Stellen untersuchen kann, es ist allein aus Kostengründen nicht möglich, ständig neue MRT Untersuchungen durchzuführen, so bleibt immer ein Graubereich von unklaren Beschwerden, die man nicht eindeutig auf eine PsA beziehen kann. Es gibt eben viele Gründe für Gelenkschmerzen neben der Entzündung. Zur Prognose: je weniger Entzündung man nachweisen kann, umso besser ist die Prognose, also kann es durchaus Sinn machen, bei fehlendem Nachweis von Entzündung (Gelenkuntersuchung, Labor oder Bildgebung) „nur“ ein leicht entzündungshemmendes Medikament wie Celecoxib, Ibuprofen oder Diclofenac bei Bedarf einzusetzen, vorausgesetzt man kontrolliert regelmäßig.


Verfasst am: 21.06.2016, 12:39
Dabei seit: 18.06.2016
Beiträge: 4

Vielen herzlichen Dank Prof. Schewe. Ihre Einschätzung teilt meine Fachärztin, die zuletzt auch erwähnte, dass mtx wohl nur unzureichend auf die Sehnen wirken würde. Abschließend vielleicht zwei grundsätzliche Fragen noch; teilen sie die erwähnte Einschätzung, dass Psoriatiker oft Gelenkbeschwerden, aber keine darstellbaren Entzündungen entwickeln? Und für mich die entscheidende Frage; Wie hoch ist das Risiko für mich, wenn alles bleibt wie es ist, bei einer dauerhaften rein symptomatischen, nur gelegentlichen nsar-Therapie doch irreversible Schäden an Gelenken oder Sehnen zu erleiden?


Verfasst am: 19.06.2016, 20:24
Dabei seit: 06.10.2010
Beiträge: 285

Die Diagnose einer PsA ist nur zu stellen, wenn eine Entzündung entweder klinisch oder in bildgebenden Verfahren vorhanden ist oder war. Wenn Fumaderm bzgl. der Haut wenig Effekt hatte, dann wäre meiner Meinung nach ein Umstellen auf Mtx eine Option (möglichst keine Kombination von Fumaderm mit Mtx). Letztlich beantworten können das aber nur Ihre Ärzte, die Sie kennen, während ich nur Ihre Mitteilungen gelesen habe. Sollten Sie mit Celecoxib bisher gut gefahren sein und darunter eine deutliche Beschwerdelinderung haben, so wäre es sicher sinnvoller, dieses Konzept über längere Zeit beizubehalten, die Dosis angepasst auf Ihre Beschwerden (Kontrolle von Leber- und Nierenwerte ist darunter erforderlich) und mit Mtx erst zu beginnen, sollten Entzündungen in Gelenken, Sehnenansätzen nachweisbar sein. 4 Jahre Beschwerdeverlauf ist für die Diagnose einer PsA ohne Entzündungszeichen ungewöhnlich aber möglich.


Verfasst am: 19.06.2016, 13:23
Dabei seit: 18.06.2016
Beiträge: 4

Vielen Dank für die ausfuerliche Antwort. Bezüglich der Nachfragen; Nagel Pso ist schwach ausgeprägt vorhanden. Die Pso umfasst laut Dermatologe ungefaehr 5% der Haut-Oberflaeche, ist wenig entzuendet, also eher schwach. Blutwerte alle unauffällig, auch Entzündungswerte. Therapie derzeit 1 fumaderm, da anhaltend erniedrigte Lymphozyten.
Unauffälliges Ultraschall wurde in der Klinik von einem 'Schall-Experten'' durchgeführt. Damals hieß es, was soll mtx bringen, wenn keine Entzündung bildlich darstellbar? Die Rheumatologin ist ebenfalls unsicher. Neben mtx Versuch wuerde sie auch celebrex nach Bedarf für ausreichend halten. ('mal 1 Tag, wenn Beschwerden zu stark') Ganz schmerzfrei bin ich damit nicht, selbst bei zweiwöchiger Gabe nicht. Mir wurde einmal gesagt, dass neuen Erkenntnissen zufolge Psoriatiker haeufig chron. Gelenkbeschwerden, aber nur selten manifeste Entzuendungen entwickeln. Ist das zutreffend? Oder anders gefragt, wie lange dauert es i.d.R., bis Psa Diagnosen stehen? Sind 4 Jahre ohne gesicherten Befund normal?


Verfasst am: 18.06.2016, 23:37
Dabei seit: 06.10.2010
Beiträge: 285

Ihre Frage ist erst zu beantworten, wenn man mehr zum bisherigen Verlauf Ihrer Gelenkprobleme und auch der Psoriasis Pso weiß. Besteht eine Nagelbeteiligung der Pso, wie ausgeprägt ist die Pso, gab es früher mal Gelenkschwellungen (Rötungen sind nicht zu erwarten) oder Sehnenansatzschwellungen (z.B. Achillessehne), vorübergehende Schwellung eines Zehs oder Fingers, wie verliefen die Kreuzschmerzen (mehr nachts, Steifigkeit im Kreuz morgens, wielange, ist Bewegung gut), dann muss man etwas zu den Entzündungswerten im Blut wissen. Grundsätzlich haben Sie recht, keine Therapie mit Mtx ohne zumindest hoch wahrscheinliche oder gesicherte Diagnose. Manchmal ist es schwer, die Entzündung gerade an Sehnenansätzen nachzuweisen, so dass Unklarheit bezüglich der Diagnose weiter besteht. Wenn Mtx als Versuch misslingt, wie geht es dann weiter? Alle diese Fragen müssen Sie mit Ihrer Rheumatologin klären. Die Nebenwirkungsrisiken von Mtx sind in der Regel gut beherrschbar, wenn sie eine ausgeprägte Hautbeteiligung haben, werden sie zumindest dafür meist von Mtx profitieren können. Sie merken, auch ich tendiere dazu, einen solchen Versuch zu machen. Die Alternative wäre unter einer konsequenten Therapie mit einem verträglichen NSAR über längere Zeit den weiteren Verlauf abzuwarten und erst mit Mtx oder anderen entzündungshemmenden Basismedikamenten zu beginnen, wenn die Diagnose geklärt ist. Sie müssen die Risiken gegenüber einem möglichen Nutzen dieser Therapien mit ihrer Rheumatologin abwägen und sich dann entscheiden.


Verfasst am: 18.06.2016, 15:47
Dabei seit: 18.06.2016
Beiträge: 4

Liebes Experten-Team,
Bei mir herrscht Rätselraten seit nunmehr vier Jahren. Ich bin 43 und seit Pubertaet an Psoriasis erkrankt. Seit vier Jahren ärgere ich mich mit Gelenk-Beschwerden herum. Morgens zudem leichte Steifigkeit in den Händen, die manchmal den ganzen Tag anhält. Beschwerden mittlerweile auch im linken Isg, in den Fuessen vor allem nach laengerer Belastung und im unteren Ruecken. Diagnostisch wurde einiges durchgefuehrt; Rheuma-Scan der Haende vor zwei Jahren ohne jeglichen Befund. Mrt unterer Ruecken ohne KM vor drei Jahren ohne Befund. Ultraschall Haende und Fuesse ohne Befund. Hla-b27 neg. Roentgen Bilder zeigen beginnende Arthrose in Finger- End- und Mittelgelenken, Fuesse nichts. Noch nie Schwellungen oder Roetungen gehabt. Nsar mehrmals als zweiwoechige Therapie, nach Absetzen i. d. R. sofort wieder Beschwerden. Rheumatologin vermutet Geschehen in den Sehnen, die auch viel knacken. Sie will aber keine Psa Diagnose stellen. Nun steht mtx versuchsweise im Raum, um ggf. so die Diagnose zu sichern. Kann das ueberhaupt wirken ohne bildlich darstellbares entzuendliches Geschehen? Macht das Sinn oder gibt es andere, mildere Therapieverfahren?(Naturheilkunde). Oft liest man, dass Basismedilamente erst nach Diagnose genommen werden sollen. Die Beschwerden sind belastend.




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