Hallo,
ich finde es gut, dass dein Arbeitgeber Bescheid weiß und du so offen damit umgehst...hast du denn die Möglichkeit innerhalb deines Betriebes weniger oder im Innendienst zu arbeiten?
Ist es grundsätzlich dein Traumjob? Und hast du aktuell nur Probleme, weil du in einem Schub bist?
Also ich erzähl dir mal, wie es bei mir war, vielleicht hilft dir das weiter:
Ich habe mit 16 Jahren die Schule beendet und zu meinen Eltern gesagt, ich will in eure Fußstapfen treten und mache eine Ausbildung zur Restaurantfachfrau...die Begeisterung meiner Eltern war so gar nicht überzeugend und auch meine Freunde und Ärzte hatten mir abgeraten...aber was ich will, will ich eben und unversucht gebe ich nicht auf. Also habe ich beschlossen, es zu probieren und die Grenze zus setzen, wenn es sozusagen gesundheitsschädlich wird. Gesagt getan, ich habe dann eine Ausbildung begonnen und mein Chef war über meine Erkrankung informiert. Leider hatte ich im Team so blöde Kollegen und Mobbing gehörte schnell zu meinem täglichen Arbeiten dazu. Leider ist man auch als kranker Mensch nicht davor gefeit...aber aufgegeben habe ich deshalb erstmal nicht. Leider hatte ich dann nach 1,5 Jahren einen heftigen Schub und urplötzlich keinerlei Verständnis von meinem Chef...traurig habe ich das Ausbildungsverhältnis damals dann gekündigt...ich bin dann ca. 6 Monate ratlos von einer Beratung zur anderen und habe mir x tolle Berufe angeschaut...aber ich fand keinen anderen Beruf so toll wie meinen...
Dann hatten meine Eltern den Vorschlag, in Rücksprache mit der IHK, die Ausbildung im elterlichen Bertieb zu absolvieren...das habe ich dann auch gemacht und sehr, sehr erfolgreich bestanden (-:
Leider war es aber dann so, dass ich aufgrund meines Rheumas (was ziemlich heftig und agressiv verläuft), nicht mehr im Service ganztags arbeiten kann...ich wollte aber unbdingt in dem Berufszweig bleiben und habe dann durch eine Bekannte einen zweiten Ausbildungsplatz verkürzt auf 1 Jahr zur Hotelfachfrau bekommen...das war die schönste Zeit in meinem bisherigen Berufsleben, vor allem da wir ein super Team waren..hatte ich mal einen schlechten Tag, wo ich Knieschmerzen hatte und nicht so gut zu Fuß war, durfte ich hinter der Rezeption im backoffice arbeiten und der Kollege war im Frontoffice und hat die Gäste bedient...das war dort in dem Hotel selbstverstädnlich und mir wurde klar, Rheuma und Beruf geht!
Wenn es finanziell für dich und vom betrieblichen für deinen Chef passt, kannst du es ja mal ausprobieren, mit weniger Arbeiten oder im Innendiesnt oder so. Ansonsten kann ich nur mich der Frau Schoeler anschließen und ein Kontakt zum Integrationsamt empfehlen. Ich arbeite aktuell wieder im elterlichen Betrieb...mache alles was mit Computer, Personalsachen und Reservierungen oder Gästekontakt zu tun hat und wenn es mir ganz gut geht (das kommt oft vor), flitze ich im Frühstücksservice mit und bin der glücklichste Mensch der Welt (-:
Vom Integrationsamt habe ich bzw. meine Chefin u.a. einen ergonomischen Hocker, Ergo-maus und passenden Schreibtisch mitfinanziert bekommen. Wenn ich viel Laufen muss, habe ich entsprechende Stützen an den Sprunggelenken und wenn es mir mal ganz schlecht geht, übernimmt ein Kollege meine Schicht teilweise ...
Wenn du Fragen hast, kann ich dir gern noch mehr erzählen oder Tipps geben..fürs Erste habe ich mal wieder wahnsinnig viel geschrieben (-:
Viele Grüße und Alles Gute
wünscht Stefanie Heim