Hallo, ich habe eine Frage bezüglich BEXTRA.
Der Arzt hat zu meiner Mutter gesagt, er würde ihr raten Bextra erst mal nicht mehr
zu nehmen, weil der gleiche Inhaltsstoff wie in Vioxx enthalten wäre.
Er hätte zwar noch keine Anweisung, aber es wäre seine Überzeugung.
Entspricht dieser Sachverhalt der Wahrheit?
Martina
Bextra
ReihenfolgeSehr geehrte Anfragerin,
Bextra enthält Valdecoxib, in Vioxx war Rofecoxib enthalten. Also zwei unterschiedliche Stoffe, die aber einen ähnlichen Wirkmechanismus haben. Für Bextra ist kein erhöhtes Herzinfarktrisiko bekannt, ein Restrisiko bleibt jedoch. Wenn bei Ihrer Mutter Risikofaktoren für Herz und Gefässerkrankungen bestehen sollten, kann ich verstehen dass der Arzt "auf Nummer sicher" gehen will und kein Medikament aus der Coxib-Gruppe verordnet.
Weitere Therapie: Nach Anzeigestellung durch den Arzt. Dieser wird prüfen ob überhaupt ein NSAR (=antientzündliches Antirheumatikum) angezeigt ist, oder andere Massnahmen oder reine Schmerzmittel wie z.B. Paracetamol nicht auch helfen.
Ist ein NSAR angezeigt und es bestehen Risikofaktoren für Magengeschwüre und deren Komplikationen UND man will kein Coxib geben, dann wird ein herkömmliches NSAR, bevorzugt Ibuprofen oder Diclofenac (z.B. Voltaren) zusammen mit einem Magenschutzmittel aus der Gruppe der "Protonenpumpeninhibitoren", z. B. Omeprazol, verordnet.
Sie sehen, ganz schön kompliziert. Weitere Informationen erhalten Sie im Medikamentenführer Schmerzmedikamente, hier auf der Rheuma-Liga Homepage.
Mit freundlichen Grüssen,
PD Dr. Dirk O. Stichtenoth
Institut für Klinische Pharmakologie
Medizinische Hochschule Hannover
30623 Hannover
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