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Alternativen zu Vioxx und Bextra
Reihenfolge 

Verfasst am: 26.04.2012, 17:58
Dabei seit: 10.08.2004
Beiträge: 9

Hallo,

die Warnung über Vioxx habe ich von einer Verwandten bekommen. Sie arbeitet in einer Apotheke. Daraufhin habe ich meine Hausärztin angerufen. Sie hat mir empfohlen auf Diclofenac umzusteigen. Aber dieses halte ich für unnötig und gefährlich, da ich Vioxx ca. 8 Monate nehme, ich erst 21 Jahre alt bin und Diclofenac gefährlich für den Magen ist. Dieser Meinung war auch die Ärztin. Außerdem hatte ich dieses Jahr perforierte Appendizities (Blinddarmdurchbruch) mit septischen Verlauf. Deshalb bin ich besonders vorsichtig. Zusätzlich habe ich sie gefragt wegen Bextra, da ich es auch schon vor Vioxx genommen habe und meine Mutter es jetzt nimmt. Daraufhin meinte sie, dass Bextra sehr wahrscheinlich auch bald vom Markt genommen wird, weil es eine ähnliche Zusammenstzung hat.
Meine Frage ist: welche Alternativen würden da noch in Frage kommen?
Ich habe Ende des Monats ein Termin in der Uni-Klinik Freiburg. Unteranderem soll besprochen werden welche Therapie für mich richtig wäre. Wieder Enbrel? Deshalb möchte ich vorher einige Informationen haben.
Vielen Dank im voraus!

Gruß
Irina


Verfasst am: 26.04.2012, 17:58
Dabei seit: 04.10.2004
Beiträge: 25

Sehr geehrte Anfragerin,
Sie erwähnen einen Punkt, der z.Z. in der Diskussion vernachlässigt wurde:
Alle NSAR (Antirheumatika, siehe Medikamentenführer Schmerzmedikamente, hier auf der Rheuma-Liga Homepage) haben ein Risiko von ca. 4% für schwere, unter Umständen tödliche Komplikationen von Magen und Darm. Dieses Risiko wird durch die Coxibe etwa halbiert (2%).
ALLE NSAR können darüberhinaus zu Wassereinlagerungen und Bluthochdruck führen, sind also bei "Herzproblemen" mit Vorsicht einzusetzen.

Die Antwort auf Ihre Frage ist kompliziert:

Bextra
Für das erwähnte Bextra ist kein erhöhtes Herzinfarktrisiko bekannt. Ein Restrisiko bleibt jedoch. Celecoxib (Celebrex) ist das nun am längsten auf dem Markt befindliche, im Gegensatz zu Rofecoxib gab es für Celecoxib keinen Hinweis auf ein erhöhtes Herzinfarktrisiko.

Magen-Darm:
Ist ein NSAR angezeigt und es bestehen Risikofaktoren für Magengeschwüre und deren Komplikationen UND man will kein Coxib geben, dann wird ein herkömmliches NSAR, bevorzugt Ibuprofen oder Diclofenac (z.B. Voltaren) zusammen mit einem Magenschutzmittel aus der Gruppe der "Protonenpumpeninhibitoren", z. B. Omeprazol, verordnet.

Enbrel
Dies ist ein neues Basistherapeutikum, detaillierte Informationen erhalten Sie Medikamentenführer Basismedikamente, hier auf der Rheuma-Liga Homepage

Mit freundlichen Grüssen,
PD Dr. Dirk O. Stichtenoth


Institut für Klinische Pharmakologie
Medizinische Hochschule Hannover
30623 Hannover
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