Hallo zusammen,
eine arachidonsäurearme Ernährung hilft wirklich. Mein 4jähriger Sohn (mit extended Oligoarthritis) hat seit der Ernährungsumstellung im Mai keine Entzündungen mehr und das ohne Basistherapie. Mein Mann (kindliches Still-Syndrom, heute Schmerzschübe in großen Gelenken) hat seit der Umstellung keine Gelenkschmerzen mehr. Es wirkt.
ich kann nur empfehlen sich beraten zu lassen, am besten von einem Diätassistenten, die haben das nämlich gelernt und erklären einem nicht nur die Theorie, sondern auch wie man es umsetzt. Oder kennt Ihr Euch auf Anhieb mit Hülsenfrüchten aus? Der Linseneintopf mit Würstchen ist ja nicht mehr erlaubt...
Auch sehr förderlich ist der Verzicht auf vorgefertigte Produkte: Fruchtjoghurt, Fix-Tüten, Puddingpulver, Fertiggerichte, leider auch Schokolade, Kekse, Limonade usw enthalten Zusatzstoffe, die nicht notwendig sind und belasten.
Fleisch, das von Tieren stammt, die mit Antibiotika aufgezogen wurden (z.B. Pute), ist auch nicht zu empfehlen.
Nachtkerzenöl und Borretschsamenöl wirken auch entzündungshemmend.

Aber nun zur Praxis: <!-- s --><img src="{SMILIES_PATH}/icon_wink.gif" alt="" title="Wink" /><!-- s -->
Scharfer Linseneintopf
Linsen (z.B. Berglinsen) einweichen.
In der Zwischenzeit Zwiebel, gelbe Rüben, Kartoffeln würfeln und in
Rapsöl dünsten.
Linsen mit Einweichwasser zufügen.
Köcheln lassen.
Chilischote entkernen, in felne Streifen schneiden (mit Handschuhen) und zugeben.(Je nach Geschmack nur die halbe Schote, oder diese durch Chiliflocken ersetzen oder ganz weg lassen)
Salzen, Pfeffern und mit reichlich Curry würzen
Dazu passt Brot (Hülsenfrüchte und Getreide = hochwertige Eiweißkombination)

Viel Spaß

moskito

Grüezi miteinander
Die Aussage meiner Rheumatologin, ich dürfe essen, was ich wolle, überrascht mich immer wieder, sieht und liest man doch im Internt, wie wichtig eine angepasste Ernährung sei. Schön wäre doch, wenn sich die Schulmedizin auch mit dem befassen würde.
Ein Seminar, dann noch ein dem Geldbeutel angepasstes, wo man mehr über basische Ernährung erfahren würde, wäre halt schon hilfreich.
Ich fühle mich sehr alleine mit meinen Fragen, vor allem, wenn es die Ernährung betrifft.
Geht es Euch auch so?
Liebe Grüsse S.

Hallo!

Also ich habe seit Januar 07 Dermatomyositis (Haut/Muskelrheuma) und in der Klinik in der ich war sagte man mir ich muss gut auf die Ernährung achten. Einen richitgen Kurs dazu hatte ich nicht! Habe eine Broschüre bekommen mit einigen Tabellen drin was man essen kann und was nicht! War aber alles quatsch!!! Die Broschüre hat mir nicht wirklich geholfen! Ich achte aber trotzdem auf meine Ernährung, also fettige Sachen lass ich komplett weg (kein McD, usw. generell kein Fast Food!) Ich esse viel Rohkost, Salat, Möhren, Äpfel, alles was ich so mag. Seit dem gehts mir besser, kaum noch Schmerzen zwischendurch es sei denn ich esse Falsch...

Also ich kann dir nur raten, ess gesund so gut wie du kannst! Schokolade ist erlaubt! <!-- s --><img src="{SMILIES_PATH}/icon_wink.gif" alt="" title="Wink" /><!-- s -->
Aber in maßen!
MFG Freya

Hallo S.,

eine Diät bei rheumatischen Erkrankungen gibt es zwar nicht, wohl aber ist erwiesen, dass bestimmte Nahrungsmittel einen positiven Effekt auf den Krankheitsverlauf haben.
So hat man herausgefunden, dass Omega- 3 und Omega 6- Fettsäuren sich vorteilhaft auf die Entzündungsaktivität auswirken. Das Verhältnis der Omega- 6 zur Omega 3- Fettsäure sollte unter 4:1 liegen. Die Omega- 6- Fettsäuren sind beispielsweise in Raps- Lein- oder Walnussöl enthalten, Omega-3 Fettsäuren in fettem Kaltwasserfisch wie Hering, Makrele oder Lachs. Diese Fischarten sollten mindestens zwei Mal pro Woche auf dem Speiseplan stehen (man kann sie aber auch in Form von Nahrungsergänzungskapseln zu sich nehmen).
Aus der Arachidonsäure stellt der Körper entzündungsfördernde Stoffe her, deshalb sollte man den Verzehr unbedingt senken, empfohlen werden weniger als 560 mg / Woche, oder 80 mg / Tag. Arachidonsäure ist vor allem in Schweinefleisch, Wurst, Innereien und Eigelb enthalten. (Ein einziges Eigelb enthält beispielsweise bereits ca. 80 mg Arachdionsäure!) Empfehlenswert sind statt Fleisch fettarmes Geflügel oder Wild.
Vitamine, vor allem antioxidative Vitamine können vor Krankheiten schützen und den Körper unterstützen im Kampf gegen entzündlich rheumatische Erkrankungen. es werden tägl. 5 Portionen Obst oder Gemüse empfohlen, z.B. 400 g Gemüse, 300 g Obst. (Es zählen auch Obst- u. Gemüsesäfte).
Auch Calcium ist wichtig, aber fettarme Produkte bevorzugen! (Milch, Quark, Joghurt, Käse) Auch calciumhaltige Mineralwasser sind empfehlenswert.
Hülsenfrüchte liefern pflanzliches Eiweiß, auch Nüsse, die oft wegen des hohen Fettgehalts gemieden werden, enthalten günstige Fettsäuren und Spurenelemente. Sie sollten aber nicht übermäßig verzehrt werden.
Ansonsten gilt ganz allgemein die Empfehlung einer vollwertigen Mischkost.
Trotz allen Empfehlungen sollte man aber immer auch die Lebensqualität berücksichtigen, die strengste Diät kann nicht das Hochgefühl des Genusses ersetzen, den man durch sein Lieblingsgericht, ab und zu genossen, vielleicht erlebt, auch wenn es nun gar nicht in den empfohlenen Speiseplan hineinpasst!
Ich selber ernähre mich seit langem nach diesen Empfehlungen, aber ich bin überzeugt, dass das in meinem Fall nicht unbedingt zu einer Schmerzlinderung beiträgt. Trotzdem habe ich ein gutes Gefühl dabei. Es sind ja auch nur Kleinigkeiten, die man beachten muß. Für mich war es zumindest keine große Umstellung, da ich mich sowieso schon weitgehend so ernährt habe.
Übrigens, wenn Dir das Leinöl nicht so liegt, probiere doch mal Walnussöl, oder Rapsöl aus. Auch Sonnenblumenöl ist noch akzeptabel, wenn auch nicht ganz so gut, wie die anderen genannten Ölsorten.
Nun ist mein Beitrag etwas ausführlicher geworden, aber ich hoffe, dass der eine oder andere davon noch etwas umsetzen kann.

Viele Grüße,

gamü