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Die richtige Ernährung für übergewichtige Rheumatiker
Reihenfolge 

Verfasst am: 26.04.2012, 17:58
Dabei seit: 12.12.2003
Beiträge: 1

Ich möchte wissen, auf was ich besonders achten muss. Ich leide unter Adipositas, und habe sehr starke rheumatische Schmerzen am ganzen Körper. Dazu kommt, dass ich oft unter einer aktivierten athrose leide, und sehr empfindlich gegenüber Medikamenten reagiere. Auf Grund meines übergewichtes schäme ich mich, schwimmen zu gehen, oder mich anders sportlich zu betätigen. Trotz dass ich jetzt 60 werde stehe ich noch voll im Leben und werde von meiner Familie gefordert. Mich ausruhen oder den Seniorenstand genießen ist für mich ein Ding der Unmöglichkeit.

Deshalb frage ich nun, inwiefern bestimmte Lebensmittel einen positiven Einfluss auf meine rheumatischen Schmerzen und meine Athritis haben. Was soll ich vermehrt essen, was soll ich auf jeden Fall vermeiden? Gibt es spezielle Diäten? Oder kann ich meine Ernährung an bekannte "Diäten" (vollwertkost etc.) anlehnen? Links zu Rezeptvorschlägen und allgemeine Hinweise währen für mich hilfreich.


Verfasst am: 26.04.2012, 17:58
Dabei seit: 02.12.2003
Beiträge: 5

Liebe Margit,

Ihre Frage ist auf der einen Seite leicht zu beatworten, auf der anderen Seite ist es sehr schwer konkrete Tips zu geben. Zunächst ist Abnehmen bei Übergewicht bei jeder Rheumaform sinnvoll. Dass Sie dabei keinen Sport treiben können oder wollen, weil Sie sich schämen, finde ich zunächst nicht besonders schlimm. Sport ist zwar beim Abnehmen durchaus sinnvoll, er kann aber bei Übertreibung hinderlich sein und das Gegenteil bewirken. Grämen Sie sich deshalb zunächst ein Mal nicht.

Ihre Fragen nach bestimmten Nahrungsmitteln, die Rheuma oder Schmerzen auslösen, ist so einfach nicht beatwortbar. Im allgemeinen gibt es keine Nahrungsmittel, die Rheuma oder Schmerzen auslösen können, und als Arzt kann ich deshalb keine exakten Empfehlungen geben. Was im allgemeinen gilt, kann aber im speziellen, individuell betrachtet, falsch sein. So gibt es in seltenen Fällen Patienten, die auf bestimmte Nahrungsmittel reagieren. Da diese Nahrungsmittel aber von Patient zu Patient unterschiedlich sind, bleibt nur die Empfehlung, sich zu beobachten und gezielt bestimmte Nahrungsmittel wegzulassen oder zu sich zu nehmen, um eine individuelle Empfindlichkeit zu testen. Dies gelingt allerdings in den wenigsten Fällen.

Bedenken Sie aber dabei, daß schon Übergewicht alleine zu vermehrten Schmerzen führen kann und es gar kein bestimmtes Nahrungsmittel sein muß. Da es bei Übergewicht zu einer vermehrten Belastung der Gelenke und der Wirbelsäule kommt und damit zu vorzeitigem Verschleiß von Gelenken und Bandscheiben, ist das Abnehmen auf jeden Fall sinnvoll und Ihnen anzuraten. Hierbei ist auf eine gesunde Mischkost zu achten, da eine einseitige Diät zu Mangelerscheinungen führen kann. Selbstverständlich braucht der Körper auch beim Abnehmen weiter Vitamine und Mineralstoffe in ausreichender Menge. Eine ausgewogene Standarddiät ist deshalb sinnvoll. Wenn Sie stark übergewichtig sind, so empfehle ich auch eine Rehabilitationsmaßnahme (früher Kur) in einer auf Übergewichtige spezialisierten Klinik. Gemeinsam abnehmen mit ärztlicher und psychologischer Unerstützung ist dann sicherlich sinnvoll, da in der Regel schon vorher einige Versuche selbst abzunehmen, gescheitert sind. Ihre Krankenkasse oder Ihr Rentenversicherer können Sie dabei beraten.

Seriöse Verbraucherratschläge einschließlich Rezepte und auch Beratung sowie Literaturhinweise finden Sie auf der Homepage der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (<!-- w --><a class="postlink" href="http://www.dge.de">www.dge.de</a><!-- w --> unter "Verbraucher-Infos". Dort finden Sie auch Adressen von Ernährungsberatern in Ihrem Bundesland, die Sie individuell beraten können.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. J. Lautenschläger


Verfasst am: 26.04.2012, 17:58
Dabei seit: 31.08.2006
Beiträge: 3

Hallo,

ich habe noch 10 kg Übergewicht und hatte 20 mehr. Habe mich auch nicht wohl gefühlt, aber wenn es mir nicht gut ging habe ich gegessen und wenn ich falsch esse, dann geht es mir nicht gut. Ein kleiner Teufelskreis.
Ich habe mich für WeightWatchers entschieden und bin sehr glücklich damit.
Wenn ich mich richtig an das Programm halte, habe ich auch weniger Rheumaschübe und mir geht es besser. Nebenbei nehme ich auch noch ab. Also richtig gut.
Bei mir ist es so, dass ich auf Lebensmittel sehr stark reagiere. Bei Alkohol merke ich es sofort und bei allem anderen nach ein paar Tagen.
Probier aus wie sie sich am besten fühlen, aber zu einer Ernährungsumstellung kann ich nur raten. Wenn es auch nicht unbedingt ihrem Rheuma hilft so doch ihnen im Allgemeinen. Sie fühlen sich besser und fitter.
Ich wünsch ihnen alles gute.

Hannah


Ich will Leben


Verfasst am: 26.04.2012, 17:58
Dabei seit: 13.07.2005
Beiträge: 7

Hallo Hannah,

herzlichen Glückwunsch zu diesem Entschluss und erst Recht zu diesem Erfolg! Ich finde es super, wenn Sie schon so schön durchgehalten haben und auch noch weiter abnehmen möchten.
Schön dass Sie die ERfahrung gemacht haben, das das körperliche Wohlbefinden mit der Ernährung zusammen hängen kann.
Mir ging bzw. geht es genau so.
Achten Sie auf Schweinefleisch und Wurst- möglichst meiden. Dafür Seefisch essen, wenns geht 3-4 x in der Woche und viel buntes Gemüse, Salat auch Obst am Vormittag.
Vollkornprodukte statt Weißmehlprodukte und achten Sie auch unbedingt auf Ihre TRinkmenge an Wasser, so dass die Giftstoffe gut ausgeschieden werden.
Als Faustregel gilt: pro kg Körpergewicht 35 ml Wasser am Tag trinken.
machen Sie weiter so! Viel ERfolg!


Ich helfe gern zu Fragen des allgemeinen Wohlbefindens, Vitalität, Übergewicht, Untergewicht, Hautproblemen


Verfasst am: 26.04.2012, 17:58
Dabei seit: 25.09.2006
Beiträge: 30

Hallo!
Ich habe seit 8 Jahren chronische Polyarthritis. Zusätzlich habe ich starkes Übergewicht. In den letzten Jahren habe ich durch FDH 40 Kg abgenommen. Ich habe einfach nach und nach meine Portionen verkleinert und esse fast ausschließlich von Kuchentellern, weil dann die Portion größer aussieht. Ich komme gerade von einer Reha in Bad Eilsen. Dort hatte ich auch eine Ernährungsberatung. Das war sehr interessant. Man sollte nur 2x die Woche Fleisch oder Wurst essen, da diese Sachen Arachidonsäure enthalten, die Entzündungen auslösen können. Besonders Schweinefleisch ist gefährlich. Man sollte auf Geflügel ausweichen. Und man sollte möglichst 3x die Woche Fisch essen, da diese Omega-3-Fettsäuren Entzündungen verhindern können. Dazu viel Obst und Gemüse. Und auch Milch. Einen halben Liter
Milch pro Tag oder vergleichbar viel in Milchprodukten. Dabei nur aufpassen das es fettarme Produkte sind. Möglichst viele Vollkornprodukte nehmen, die sättigen sehr gut und halten auch lange satt. Der Körper braucht täglich ca. 30 g Fett. Aber man sollte nicht mehr als 50 g Fett zu sich nehmen, da man sonst nicht mehr abnimmt. Aber auf keinen Fall komplett fettfrei essen, da sonst der Körper jedes kleinste Gramm Fett anlegt. Natürlich auch ein wenig auf Kalorien achten. Ich esse, wenn ich Hunger auf was Süßes habe, jetzt lieber einen Joghurt mit frischen Früchten anstelle von Schokolade und Co. Ich habe mir vorgenommen, meine Ernährung dementsprechend umzustellen, da ich gemerkt habe, daß es mir in den vier Wochen auf Reha (wo es dementsprechende Kost gab) sehr gut gegangen ist.
Ich wünsche allen schmerzfreie Tage!!!
Kurzi


Die Welt hat Zähne. Und Sie beisst damit zu, wann immer sie will.
- Stephen King, Das Mädchen -


Verfasst am: 26.04.2012, 17:58
Dabei seit: 13.07.2005
Beiträge: 7

Hallo und herzliche Gratulation!
Das hört sich ja wirklich gut an. Es leigt viel an der Ernährung und man kann darüber auch sehr viel beiinflussen.
Du hast gut aufgepasst bei der ERnährungsberatung.
Bei den Fetten ist es wichtig, welche Fette man zu sich nimmt. die tierischen Fette möglichst meiden, auch Margarine und Butter. Am Besten ist Olivenölmargarine (bertoli) oder einfach etwas Quark als Untergrund aufs Brot- möglichst Vollkornbrot. Halte Dich etwas an den Glykämischen Index- da gibt es Bücher zu. Ist auch für Diabetiker wichtig.
Ach- nochmal zu den Fetten:
Rapsöl, Olivenöl, Distelöl ist zu bevorzugen.
Beim Fisch bitte Meeresfisch verwenden.
Mach weiter so! Bei Fragen kannst Du Dich gern an mich wenden!
Wie wäre es mit einem WEllness- Check? mit individueller Auswertung.
Viel ERfolg!


Ich helfe gern zu Fragen des allgemeinen Wohlbefindens, Vitalität, Übergewicht, Untergewicht, Hautproblemen


Verfasst am: 26.04.2012, 17:58
Dabei seit: 13.07.2005
Beiträge: 7

hallo,

ich finde es sehr gut, dass Sie sich schon mal Gedanken über das Übergewicht und Rheuma machen.
So ging es mir vor 3 Jahren auch.
Ich habe dann durch eine super Ernährungsänderung 17 kg Gewicht reduziert und konnte Medikamente reduzieren. Ich hatte seither keinen Rheumaschub mehr. Und ich kenne inzwischen einige Leute, denen es ähnlich ging.
der erste Schritt ist immer die Gewichtsreduktion. Wenn man leichter ist, fällt auch die Bewegung nicht mehr so schwer und so beginnt man dann mit leichter Gymnastik.
... wenn man es dann so möchte.
mir geht es damit sehr gut!


Ich helfe gern zu Fragen des allgemeinen Wohlbefindens, Vitalität, Übergewicht, Untergewicht, Hautproblemen


Verfasst am: 26.04.2012, 17:58
Dabei seit: 14.10.2006
Beiträge: 2

Seit Sep. 2006 habe ich die Diagnose Rheuma und muss feststellen: Gut, dass ich vorher schon 28 KG innerhalb eines Jahres abgenommen habe.
Seit 2004 habe ich - genau wie Hannah - an Weight Watchers teilgenommen, da wusste ich aber noch nicht, dass ich Rheuma bekommen würde. Aber die Art der Ernährungsumstellung hat mir gut getan. Als ich im Krankenhaus bei der Ernährungsberatung war, musste ich schon etwas schmunzeln. Ist ja fast genau wie bei WW: 2- 3 x pro Woche Fisch, wenig Fett, Vollkornprodukte, viel Obst und Gemüse. Da durch, dass ich das schon bei WW gelernt habe, muss ich mich kaum umstellen.

Klar, muss jeder seinen Weg zur Abnahme des Gewichtes finden. jeder sollte seinen Weg finden. Aber ich habe meinen Weg gefunden und bin glücklich damit und es hilft mir nun auch sehr. Ich kann es nur empfehlen.




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