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Was bedeuten meine Werte? Und welche Krankenkasse seid Ihr?
Reihenfolge 

Verfasst am: 26.04.2012, 17:58
Dabei seit: 16.10.2006
Beiträge: 26

Hallo
Ich bin erst 29 Jahre jung und trotzdem wurde bei mir vor einem Jahr Rheuma Positiv festgestellt.
Ein Schock für mich.
Meine Rheumawerte sind immer erhöht doch heute sind sie noch mehr gestiegen.
Ich habe dazu erhöhte Harnsäurewerte und hatte zuerst nur Schmerzen im großen Zeh.
Dann kamen Schmerzen in den Kniegelenken, dann in beiden Händen und seid kurzen in beiden Ellenbogen und die Schübe hören einfach nicht auf.
Mein Problem ich möchte aus der jetzigen KK (AOK) raus und ab 01.01.2007 in eine andere Kasse wechseln.
Beiträge sind mir so gut wie egal, wichtig ist mir der Service, ob sie die Teuren Medikamente und die bevorstehende Rheumatherapie bezahlen und ob sie Kuren genehmigen, wenn Sie bei mir notwenig sind.
Ich wollte erst zur BKK Taunus doch haben mir Hausarzt und Kinderarzt einen Tipp über die Techniker Krankenkasse gegeben.
Morgen muss ich zu meiner Rheumatologen wegen den erhöhten Werten und werde mir von ihr die dritte Meinung holen.
Wer von Euch hat Erfahrung mit welcher Kasse zwecks Verordnungen und Heilbehandlungen?

Und was bedeuten meine Werte: CPR quantitativ 6.9 mg/l und RF-IgM quantitativ auf 37,6 IU/ml?

LG Die eine Schnecke


Ich bin nicht Geboren, um so zu sein wie Du mich gerne hättest.


Verfasst am: 26.04.2012, 17:58
Dabei seit: 15.08.2006
Beiträge: 478

Hallo Sannchen,

zuerst zu Deiner Frage mit der Krankenkasse:
Es ist schwer zu sagen, ob es gut ist, mit einer chronischen Erkrankung die Kasse zu wechseln, zumindest ist es ein Risiko. Chronisch Kranke sind nicht die begehrten Versicherten für eine Kasse, denn sie kosten viel Geld. Die AOK hat inzwischen einen sehr guten Leistungskatalog, oft zahlt sie sogar mehr, als die Esatzkassen. Außerdem wird sich durch die geplante Gesundheitsreform wieder alles ändern....! Ich weiß also nicht, ob Du Dir so wirklich Gutes damit tust?
Übrigens, Deine Medikamente muss die Kasse übernehmen, egal wie teuer sie sind, wenn sie für Deine Erkrankung zugelassen sind, und Dein Arzt sie Dir verordnet. Auch eine Rehamaßnahme steht Dir zu, allerdings wird das oftmals abgelehnt, und erst auf den Widerspruch hin genehmigt (siehe Infoheft der Rheuma-Liga: "Meine Rechte im Sozialsystem", kostenlos bei der Rheuma-Liga erhältlich, oder als download im Internet))
Ich persönlich bin bei der BEK versichert, schon seit über 30 Jahren, bin damit auch immer gut gefahren, doch als chronisch Kranker musst Du immer kämpfen, egal wo Du versichert bist, wenn Du Leistungen, die nicht im Kassenkatalog aufgenommen sind, beanspruchen möchtest. Das ist auch bei der BEK so, und kostet viel Kraft und vor allem Nerven.
Nun zu Deinem Krankheitsbild:
Es ist durchaus möglich, dass Du Gicht hast, die erhöhten Harnwäurewerte und die Entzündung am großen Zeh würden dafür sprechen, und zusätzlich noch eine entzündlich rheumatische Erkrankung. Das kann nur ein Rheumatologe (Internist) feststellen.
Deine Werte:
Quantitativ bedeutet immer, die Untersuchung wurde nicht nur auf positiv oder negativ (qualitativ) durchgeführt, sondern auch die Höhe des Wertes wurde bestimmt, das sagt immer mehr aus, ist aber auch teurer und wird so nicht immer durchgeführt. Dein CRP ist erhöht, der Grenzwert wäre 5 mg/l, das weist auf eine Entzündung im Körper hin. Man kann damit aber leider nicht sagen, welche Ursache diese Entzündung hat.
Der RF-IgM ist der Rheumafaktor, der grenzwertig positiv ist bei Dir (Normwert bis
30 U/ml). Diesen Wert kann man in Autoantikörper verschiedener Immunglobulinklassen unterteilen: IgA, IgG, IgE und IgM. Die meisten Rheumafaktoren gehören der Klasse IgM an. Ein positiver Rheumafaktor (RF) sagt aber auch nicht unbedingt aus, dass es sich um eine rheumatische Erkrankung handelt, denn er kann auch beim Gesunden positiv sein, oder auch bei anderen Infekten. Zur Diagnosestellung braucht man die Zusammenschau aller Untersuchungen, Labor, Röntgen, evtl. auch noch andere bildgebende Verfahren, körperliche Untersuchung und die Aussage, wie Du Dich selber fühlst. Das ist also richtig kompliziert, deshalb dauert es ja auch oft so lange, bis diese Diagnose gestellt ist, manchmal weist auch erst der Verlauf der Erkrankung endgültig den Weg.
Ich hoffe, das war jetzt verständlich so?
Viel Mut und Grüße,
gamü


Verfasst am: 26.04.2012, 17:58
Dabei seit: 16.10.2006
Beiträge: 26

Danke für den langen ausführlichen Bericht gamü.
Ich finde es schön nicht allein zu sein und freue mich immer wider auf Antworten.
Das es eine lange Odyssee werden wird das hat man mir schon gesagt, aber das die Schmerzen immer schlimmer werden das habe ich nicht gewusst.
Hoffentlich wird das alles wider besser.
Warum nur ich?
Keiner aus der Familie hat so etwas, nur ich kam schon mit einer Hüftdysplasie zur Welt.
Von Anfang an lief alles in Schiefe Bahnen und kein Ende in Sicht.

LG Sannchen


Ich bin nicht Geboren, um so zu sein wie Du mich gerne hättest.


Verfasst am: 26.04.2012, 17:58
Dabei seit: 15.08.2006
Beiträge: 478

Hallo Sannchen,
zum CRP Wert muss ich noch hinzufügen, dass es verschiedene Messwerte gibt:
ich habe Dir versehentlich den falschen Normwert angegeben, der muss in diesem Fall natürlich: bis 1 mg/dl heißen, bis 5,0 mg/dl ist er mäßig erhöht und ab 5,0 mg/dl deutlich erhöht. Letztendlich trifft es zwar zu, aber es war nicht ganz korrekt beschrieben von mir,sorry!
gamü


Verfasst am: 26.04.2012, 17:58
Dabei seit: 15.08.2006
Beiträge: 478

Hallo Sannchen,
ich weiß, dass man sich immer wieder die Frage stellt, WARUM ICH????
Aber das bringt nicht weiter. Ich sage immer: "Dinge, die ich nicht ändern kann, muss ich so hinnehmen wie sie sind, und das Beste daraus machen". Natürlich konnte ich das nicht von Anfang an, das hat viele Stunden Krankheitsbewältigung gebraucht, auch heute noch erlebe ich immer wieder "Rückschläge" mit diesem Thema....! Doch ich sage mir dann: "Gut, morgen klappt es eben wieder besser"!
Wichtig ist, dass Du einen guten Freundeskreis hast, die Dich da ab und zu mal herausholen, evtl. ein Hobby (odere mehrere), das Dich aufbaut, dass Du Dir immer wieder auch selber ganz bewusst mal was Gutes tust, nur für Dich alleine (!!). Vielleicht hast Du ja auch mal daran gedacht, in einer Sebsthilfegruppe teilzunehmen, gemeinsam lässt sich Vieles besser ertragen, oder alleine das Gespräch tut gut!

Also, Gute Nacht,
gamü


Verfasst am: 26.04.2012, 17:58
Dabei seit: 16.10.2006
Beiträge: 26

Ich würde sehr gerne an einer Selbsthilfegruppe teilzunehmen jedoch wohne ich in Berlin-Hellersdorf und die Selbsthilfegruppen sind meist am anderen Ende der Stadt wie Charlottenburg.
Ich war im September mit meinen beiden Kindern auf Kur (Ostsee) in einer Kinderreha und seid dem ich wider zu Hause bin habe ich das Gefühl noch mehr Schmerzen als vorher zu haben.
Man hat mich als Begleitmama dort super unterstützt mit Fango, Massagen usw. eine Frau aus der Entspannung hat mir sogar eine Rheumafiebel mitgegeben und mir die Rheumaliga empfohlen.
(Wo ich aber bis jetzt noch nicht eingetreten bin.)

LG Sannchen


Ich bin nicht Geboren, um so zu sein wie Du mich gerne hättest.


Verfasst am: 26.04.2012, 17:58
Dabei seit: 15.08.2006
Beiträge: 478

Hallo Sannchen,

Selbsthilfegruppen findest Du bei der Rheuma-Liga, oder aber unter "SEKIS" oder "KISS" oder "Selbsthilfeforum" (z.B. über "google" suchen), oder auch auf der Seite <!-- w --><a class="postlink" href="http://www.rheuma-online.de">www.rheuma-online.de</a><!-- w -->
Eine Mitgliedschaft in der Rheuma-Liga lohnt sich auf jeden Fall, das ist die größte Organsiation für Rheumakranke. Dort bekommst Du jede Menge Infomaterial, kannst an einer speziellen Krankengymnastik für Rheumakranke u.v.m. teilnehmen, und bekommst alle zwei Monate die Zeitschrift "Mobil ", mit vielen Tipps und Infos zum Thema Rheuma.

Das ist sicher hilfreich, aber der erste Schritt kostet immer etwas Überwindung, auch ich habe damals viel zu lange damit gewartet, heute möchte ich es nicht mehr wissen, der Austausch mit Betroffenen hat mir unter anderem entscheidend geholfen, meinen oft sehr schweren Weg zu finden.

Nur Mut,
gamü




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