Hallo Sannchen,
zuerst zu Deiner Frage mit der Krankenkasse:
Es ist schwer zu sagen, ob es gut ist, mit einer chronischen Erkrankung die Kasse zu wechseln, zumindest ist es ein Risiko. Chronisch Kranke sind nicht die begehrten Versicherten für eine Kasse, denn sie kosten viel Geld. Die AOK hat inzwischen einen sehr guten Leistungskatalog, oft zahlt sie sogar mehr, als die Esatzkassen. Außerdem wird sich durch die geplante Gesundheitsreform wieder alles ändern....! Ich weiß also nicht, ob Du Dir so wirklich Gutes damit tust?
Übrigens, Deine Medikamente muss die Kasse übernehmen, egal wie teuer sie sind, wenn sie für Deine Erkrankung zugelassen sind, und Dein Arzt sie Dir verordnet. Auch eine Rehamaßnahme steht Dir zu, allerdings wird das oftmals abgelehnt, und erst auf den Widerspruch hin genehmigt (siehe Infoheft der Rheuma-Liga: "Meine Rechte im Sozialsystem", kostenlos bei der Rheuma-Liga erhältlich, oder als download im Internet))
Ich persönlich bin bei der BEK versichert, schon seit über 30 Jahren, bin damit auch immer gut gefahren, doch als chronisch Kranker musst Du immer kämpfen, egal wo Du versichert bist, wenn Du Leistungen, die nicht im Kassenkatalog aufgenommen sind, beanspruchen möchtest. Das ist auch bei der BEK so, und kostet viel Kraft und vor allem Nerven.
Nun zu Deinem Krankheitsbild:
Es ist durchaus möglich, dass Du Gicht hast, die erhöhten Harnwäurewerte und die Entzündung am großen Zeh würden dafür sprechen, und zusätzlich noch eine entzündlich rheumatische Erkrankung. Das kann nur ein Rheumatologe (Internist) feststellen.
Deine Werte:
Quantitativ bedeutet immer, die Untersuchung wurde nicht nur auf positiv oder negativ (qualitativ) durchgeführt, sondern auch die Höhe des Wertes wurde bestimmt, das sagt immer mehr aus, ist aber auch teurer und wird so nicht immer durchgeführt. Dein CRP ist erhöht, der Grenzwert wäre 5 mg/l, das weist auf eine Entzündung im Körper hin. Man kann damit aber leider nicht sagen, welche Ursache diese Entzündung hat.
Der RF-IgM ist der Rheumafaktor, der grenzwertig positiv ist bei Dir (Normwert bis
30 U/ml). Diesen Wert kann man in Autoantikörper verschiedener Immunglobulinklassen unterteilen: IgA, IgG, IgE und IgM. Die meisten Rheumafaktoren gehören der Klasse IgM an. Ein positiver Rheumafaktor (RF) sagt aber auch nicht unbedingt aus, dass es sich um eine rheumatische Erkrankung handelt, denn er kann auch beim Gesunden positiv sein, oder auch bei anderen Infekten. Zur Diagnosestellung braucht man die Zusammenschau aller Untersuchungen, Labor, Röntgen, evtl. auch noch andere bildgebende Verfahren, körperliche Untersuchung und die Aussage, wie Du Dich selber fühlst. Das ist also richtig kompliziert, deshalb dauert es ja auch oft so lange, bis diese Diagnose gestellt ist, manchmal weist auch erst der Verlauf der Erkrankung endgültig den Weg.
Ich hoffe, das war jetzt verständlich so?
Viel Mut und Grüße,
gamü