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Axiale Spondyloarthritis m. peripherer Beteiligung- und V.a. Kollagenose
Reihenfolge 

Verfasst am: 07.03.2022, 02:23
Dabei seit: 05.06.2019
Beiträge: 128

Liebe Frau Matthies, zunächst einmal stellt sich die Frage aufgrund welcher Symptome und Befunde bei ihnen die Diagnose einer axialen Spondyloarthritis mit peripherer Beteiligung gestellt wurde. Die Symptome einer solchen Erkrankung sind häufig bei Frauen schwieriger einzuordnen als bei Männern und deshalb kann es bei Frauen schon schwieriger sein die richtige Diagnose zu stellen. Ungewöhnlich ist allerdings dann, dass sie auf die typischen Medikamente wie TNFi oder einem IL17 Antagonisten Secukinumab oder auch NSAR wie Etoricoxib oder Celecoxib so gar nicht angesprochen haben.Gibt es eine Bildgebung wie z.B. ein MRT der ISG-Gelenke oder der HWS, das typische entzündliche Veränderungen zeigt und die Diagnose damit bestätigt?
Auch JAKi sind Medikamente, die bei dieser Erkrankung helfen können. Sie sprechen oft viel schneller an als Biologika......allerdings auch nicht immer und deshalb macht es durchaus Sinn 6-12 Wochen zu warten bis man den Therapieerfolg eindeutig beurteilen kann.
Der Zusammenhang von Wundheilungsstörungen und der Einnahme des JAKi nach so kurzer Zeit ist für mich nicht plausibel und mir ist auch nicht bekannt dass Zink dabei helfen könnte. Aber prinzipiell können beide Medikamente miteinander problemlos kombiniert werden. Auch die Einnahme von JAKi und Pantoprazol ist möglich. Seronegative Spondyloarthritiden sind eine Familie von Erkrankungen zu denen auch entzündliche Darmerkrankungen gehören und können durchaus auch mit Entzündungen des Dickdarmes oder Dünndarmes einhergehen. Symptome sind Durchfälle, Bauchkrämpfe und blutige Stuhlgänge. Magenkrämpfe und eine Magenentzündung haben damit nichts zu tun und kommen möglicher Weise eher von der Schmerzmitteleinnahme (Etoricoxib und Celecoxib etc.) Hier sollte die Einnahme von Pantoprazol rasch helfen.
Auch die von ihnen geschilderte zunehmende Weißverfärbung einzelner Finger, die einem Raynaud-Syndrom entspechen könnte, passt nicht zur gestellten Diagnose der axialen Spondyloarthritis.Hier sollte aus meiner Sicht unbedingt eine weitere Abklärung erfolgen (Bestimmung der ANA, ggf Kapillarmikroskopie)
Ich hoffe dass meine Antwort für sie hilfreich ist.
Herzlichen Gruß, Susanna Späthling


Verfasst am: 07.03.2022, 00:09
Dabei seit: 06.03.2022
Beiträge: 1

Liebes Expertenteam,

ich schreibe Ihnen, da ich einen Rat benötige und nicht so recht weiter weiß, da ich bis zu meinem nächsten Termin beim Rheumatologen aufgrund von Kapazitätsproblemen noch 5 Monate überbrücken muss. Es wäre sehr nett, wenn Sie mir weiterhelfen könnten:

Im Januar diesen Jahres erhielt ich mit 25 Jahren die Diagnose "Axiale Spondyloarthritis mit peripherer Beteiligung" in einer Universitätsklinik. Leider irrte ich 2 Jahre ohne korrekte Diagnose umher, ehe ich glücklicherweise in der rheumatologischen Ambulanz einer Uniklinik aufgenommen wurde. Bis ich dort vorstellig wurde, erhielt ich bereits schon diverse Biologika (TNF-Alpha-Hemmer, Sekucinumab, MTX), welche mir überhaupt nicht halfen. Unter den Biologika verschlimmerten sich Entzündungen sogar, weswegen ich von der Uniklinik nun als ultima ratio den JAK-Inhibitor "Rinvoq" (15mg) verschrieben bekam.

"Rinvoq" nehme ich bereits über 4 Wochen, habe jedoch keinerlei Besserung meiner Gelenkentzündungen. Nun befürchte ich, dass mir auch der mittlerweile 6. Therapieversuch keine Linderung bringt.

Meine Frage wäre nun:

-Wie lange braucht der JAK-Inhibitor, bis er wirkt? Gibt es eine Chance, dass er noch wirkt, wenn man nach 4 Wochen überhaupt keine Wirkung bemerkt?

-Ist es möglich neben einer Spondyloarthritis auch eine Kollagenose zusätzlich zu haben, wenn das Raynaud-Syndrom besonders häufig und intensiv auftritt? Und wenn ja, welche Kollagenose könnte es sein? Das Raynaud-Syndrom habe ich bereits lange Zeit, jedoch trat es nur sporadisch auf und nicht so, dass es mich eingeschränkt hätte. Mittlerweile habe ich bei milden Temperaturen an bis zu 6 Fingern gleichzeitig ein Raynaud-Syndrom und habe währenddessen auch stärkste Schmerzen (trotz Handschuhe, Taschenwärmer etc). Teilweise sind die Finger dann bis zu 2h taub und blau, und ich mache mir mittlerweile große Sorgen, dass sich der schmerzhafte Zustand irgendwann gar nicht mehr zurückbildet. Unter dem "Rinvoq" hat sich die Symptomatik verstärkt, jedoch kann ich natürlich nicht sagen, ob es sich auch ohne den JAK-Inhibitor so verschlechtert hätte.

-Unter dem JAK-Inhibitor heilen Wunden bei mir deutlich schlechter. Ist es möglich zusätzlich Zink einzunehmen oder würde dies die Wirkung beeinträchtigen?

-Eine weitere Frage bezieht sich auf die Einnahme von Pantozol unter JAK-Inhibitoren: Leider wurde bei mir im Zuge einer Gastroskopie eine chronische inaktive Gastritis diagnostiziert, welche mit Pantozol behandelt werden müsste. Da sich mein Hausarzt mit dem "Rinvoq" nicht auskennt, hieß es, dass ich abwarten solle. Jedoch habe ich stärkste Magenkrämpfe: Dürfte ich den JAK-Hemmer mit Pantozol kombinieren oder sind Wechselwirkungen zu befürchten? (In der Apotheke konnte man mir auf diese Frage leider auch keine Antwort geben)

-Kann eine Spondyloarthritis auch den Magentrakt (z.b. Gastritis, deren Ursache nicht erklärbar ist) bzw. Darmtrakt negativ beeinflussen? Ich habe seit Monaten attackenartige Magenkrämpfe ohne wesentlichen Befund bei der Gastroskopie, weswegen ich nun häufiger mit der Frage konfrontiert wurde, inwiefern es mit der Spondyloarthritis zusammenhängen könnte.

-Ich beobachte seit mehreren Wochen, dass mir die "typischen" Schmerzmedikamente wie "Eterocoxib" oder "Celecoxib" in Bezug auf meine rheumatischen Beschwerden nicht helfen (insbesondere Enthesitis in der Hüfte). Kann es sein, dass man dann ein "Non-Responder" ist, wenn man keinerlei Linderung erfährt?

Haben Sie vielen herzlichen Dank für all Ihre Hilfe und Mühe
Herzliche Grüße
Lena Matthies




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